Der Wirtschaftsaufschwung bringt Zentral- und Osteuropa nahezu auf Vorkrisenniveau. Der mögliche Handelskrieg sorgt nur bedingt für Irritationen.
Der Weltwirtschaft geht’s gut und das soll noch eine Weile so bleiben. »Im vergangenen Jahr konnte kein einziges Ereignis die Erholung des globalen Wachstums stoppen«, erklärte Grzegorz Sielewicz, Regional Economist CEE bei Coface, im Rahmen der diesjährigen Country Risk Conference des Kreditversicherers. Der globale Handel hat sich nach 1,5 % Wachstum (2016) im Vorjahr mit 4,4 % fast verdreifacht. Für heuer erwarten die Experten mit 3,7 % nur eine leichte Abschwächung. »Die angekündigten Strafzölle und der drohende Handelskrieg bremsen den Optimismus etwas«, so Sielewicz. Der schwelende Konflikt zwischen den USA und China könnte langfristig etliche Branchen, etwa Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie, gefährden.
Trotz politischer Umbrüche in einigen CEE-Ländern erweist sich die Wirtschaft in der Region einmal mehr als starker, stabiler Faktor. Das BIP pro Kopf nähert sich westeuropäischen Werten weiter an; die Inflation ist moderat, die Arbeitslosigkeit rückläufig. Das Wirtschaftswachstum erreichte 2017 den höchsten Stand seit acht Jahren. Vor allem Polen und Rumänien stechen mit positiven Zahlen hervor.
Auch für Österreich bleibt das wirtschaftliche Umfeld weiterhin sehr günstig. Eine wichtige Säule des Wachstums sei jedoch der private Konsum, richtete Michael Tawrowsky, Country Manager von Coface Österreich, einen Wunsch an die Regierung nach höheren Nettoeinkommen: »Mehr Geld im Börserl hilft.«