Montag, Dezember 23, 2024
Die Top 12 Innovationen, die Österreich beweg(t)en

BingoBox
So könnten Geschäfte in Zukunft aussehen: Ein Container, der sich mittels QR-Code öffnet, die Waren scannt die Kassa selbst, die Zahlung bestätigt man via Smartphone. BingoBox testet dahinter bereits weitere Technologien. Die Regale sind mit Displays und Kameras ausgestattet, die das Kundenverhalten beobachten, um die KI-Systeme zu trainieren. In China finden sich Selbstbedienungseinrichtungen auch in Fitnessräumen und Cafés und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Zero Waste
Circular Economy verfolgt das Ziel, Produkte nach Gebrauch als Sekundärrohstoffe wieder in den Produktionszyklus zurückzuführen. Insbesondere das Recycling von Batterien bereitet Automobilherstellern im Zuge des E-Mobility-Trends großes Kopfzerbrechen. Das von Tesla-Managern gegründete Start-up »Redwood Materials« beschäftigt sich mit der Frage, was mit den gebrauchten Akkus geschehen soll. Zero Waste bedeutet aber auch, schon bei der Entwicklung eines Produktes den gesamten Lebenszyklus und die mögliche Wiederverwertung im Preis zu berücksichtigen.

Gesichtserkennung
Seit Dezember 2017 setzt der Flughafen Wien bei der Ein- und Ausreise automatische Gesichtserkennung ein. An speziellen E-Gates scannen Passagiere zunächst ihre Pässe ein, anschließend ihre Gesichter. Gleichzeitig werden ihre Daten mit dem Schengener Informationssystem abgeglichen. Die Kosten für die Installation von 50 E-Gates belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro. Herkömmliche Grenzkontrollen bleiben bestehen.

Genschere
Durch die CRISPR-Methode wird ein Umbau der DNA-Bausteine aller Organismen möglich. Erbkrankheiten und Krebs könnten besiegt werden, die Züchtung ultraresistenter oder nährstoffoptimierter Pflanzen scheint möglich. Der rasante Preisabfall der Genom-Sequenzierung lässt Rückschlüsse aus jeder individuellen DNA zu. Nach Analyse des Erbguts könnten etwa maßgeschneiderte Fitness- und Ernährungspläne erstellt oder entfernte Verwandte identifiziert werden. Experten sprechen bereits von der wichtigsten medizinischen Revolution seit der Entwicklung des Penicillins.

Trusted Content
Der Begriff »Fake News« rückte das Bedürfnis nach vertrauenswürdigen Quellen, unabhängigen Instanzen und unverzerrten Informationen wieder in den Mittelpunkt. Nicht nur Textinhalte, auch Bilder, Video- und Audioinhalte können unmerklich verfälscht und zu Manipulationszwecken eingesetzt werden. Was wäre, wenn bei TV-Diskussionen parallel ein Faktencheck abrufbar wäre? Wenn bei Fotos und Videos automatisch Datum, Urheber und Veränderungen durch Dritte angezeigt würden? An der Entwicklung entsprechender Softwarelösungen wird gearbeitet. Kollaborative Recherche-Initiativen könnten den Content liefern.

Cool Stuff
Die Gadgets und Technikneuerungen, die uns dieses Jahr begleiten, zeigen: Die Zukunft ist schneller da, als man glauben möchte. Sie klopft sogar schon laut an die Tür. Mit Autos, die unsere Gedanken lesen, digitalen Alleswissern, die uns den Alltag erleichtern sollen, und Robotern, die unsere neuen Familienmitglieder sind. Eine kleine Vorschau auf heiße Tools und Toys finden Sie ab...

Conversational Commerce
Kunden kaufen noch immer gerne, aber davor und danach wollen sie darüber kommunizieren. Der Einsatz von Chatbots, Messenger-Diensten und Künstlicher Intelligenz revolutioniert den Handel – und zwar online und stationär. Unternehmen, die Kundenservice und Beratung in Echtzeit anbieten, sind möglicherweise den entscheidenden Schritt voraus. 57 % der KonsumentInnen haben bereits entsprechende Online-Dienste genutzt. Die persönliche Ansprache wird dabei besonders geschätzt. Gut möglich, dass uns auch in Geschäften bald Verkaufsroboter begrüßen.

Visionen auf vier Rädern
Auch wenn der wichtigen Detroit Motor Show die »Ewiggestrigen« (Copyright: SZ) – fette SUVs und furchtbar unvernünftige PS-Monster – den Stempel aufdrückten, außerhalb der USA sind Elektro- und Hybridmodelle weiter auf dem Vormarsch. Zu einem absoluten Global Player hat sich dabei Kreisel Electric, ein kleiner Familienbetrieb aus dem beschaulichen Freistadt, gemausert. Mit ihren Akku- und Speicherlösungen lassen sie die etablierte internationale Konkurrenz alt aussehen. Nicht nur Branchengrößen wie Porsche pilgern ins Mühlviertel, auch der vielleicht bekannteste Klimaschützer der Welt, Arnold Schwarzenegger, ist bekennender Fan der drei Brüder. Was sich sonst noch in der Welt der fahrbaren Untersätze tut, lesen Sie ab ...

Alles streamt
Als mit »House of Cards« im Jahr 2013 erstmals eine von einer Streaming-Plattform produzierte Serie mit einem Emmy ausgezeichnet wurde, war die Aufregung noch groß. Eine Staffel mit 13 Folgen, die alle gleichzeitig online gehen? Wie sollte dieses Geschäftsmodell funktionieren, wie eine Kundenbindung aufgebaut werden, wenn das eigenproduzierte Serien-Flaggschiff gleich am ersten Tag und das auch noch im Gratis-Probemonat konsumiert werden kann? Fünf Jahre später hat sich die Aufregung gelegt und das Seherverhalten geändert. Bingewatching ist in der Breite der Gesellschaft angekommen, Strea­ming-Plattformen wie Netflix, Amazon und Hulu dominieren die einschlägigen Preisverleihungen und auch die klassischen Fernsehanstalten sind längst auf den Streaming-Zug aufgesprungen und ergänzen ihr lineares Programm mit On-Demand-Angeboten.

Gebäude aus dem Drucker
Ganz so weit ist es noch nicht. Zwar gibt es in Russland, China und den USA bereits einzelne Projekte, bei denen (Mikro-)Häuser komplett aus dem 3D-Drucker kamen, von einer echten Marktreife kann man aber noch nicht sprechen. Deutlich praxisnäher präsentieren sich Lösungen wie der BauMinator von Baumit, mit dem Bauteile, Objekte und Formen aus Beton zwischen 50 cm und vier Metern Größe gedruckt werden können. Ob Hohlschalungen, Rohre, Schächte, Zaunelemente, Outdoor-Möbel, Dekor- oder Kunstobjekte, Badewannen, Platten – den Möglichkeiten, frei geformte Betonelemente herzustellen, sind kaum Grenzen gesetzt. Dass selbst Raumelemente inklusive Sitzmöglichkeiten, Wandbildner oder Stellplätzen für Pflanzen heute schon serienreif gedruckt werden können, lesen Sie auf ...

Der digitale Zwilling
Jeder in der Architektur und Bauszene weiß, dass es kommen wird, aber keiner will so recht den ersten Schritt machen. Die Rede ist vom Building Information Modeling, der digitalen Abbildung aller architektonischen, technischen, physikalischen und funktionalen Eigenschaften eines Bauwerks schon vor Baubeginn in einem zentralen, digitalen Datenmodell. Erwartet wird nichts weniger als ein Paradigmenwechsel, dennoch ist man von einer flächendeckenden Verbreitung noch ein Stück weit entfernt. Die relevanten Stakeholder drehen sich im Kreis und lauern darauf, wer den ersten Schritt macht. Die Bauherrn warten ab, bis die Architekturbüros auf BIM gewechselt haben, die Architekten, bis in den Ausschreibungen BIM verpflichtend gefordert wird, bevor sie den (kostspieligen) Umstieg in Angriff nehmen.

Smarte Stadt
Wenn Städte und Gemeinden beginnen, ihre Schäfchen mittels Apps in Verwaltungsprozesse einzubinden, wird das »Smart City« genannt. Nach Vorreitern wie Linz setzt nun auch die Hauptstadt auf Effizienzsteigerung und BürgerInnen-Nähe mit der App »Sag's Wien«. Innerhalb weniger Sekunden können Anliegen, Wünsche und Beschwerden an die Stadtverwaltung gesendet werden. »Motschgern 4.0« würden wir das nennen – ob der Nachbar im Gemeindebau damit »smart« wird, ist zu bezweifeln.

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