Freitag, Mai 10, 2024

Österreichs Unternehmen geben 3,2 Milliarden Euro für Geschäftsreisen aus. Es wird weniger, aber länger verreist. Eine Grauzone sind Internet-Buchungen von Billigflügen und Privatunterkünften – ihr Anteil dürfte weiter steigen.

13 Millionen Nächtigungen in Hotels um rund eine Milliarde Euro, Flugtickets um 930 Millionen Euro, Verpflegung um 550 Millionen Euro – Geschäftsreisen sind nach wie vor ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Im Durchschnitt gaben österreichische Unternehmen im Jahr 2015 pro Reise 376 Euro bzw. 145 Euro pro Reisetag aus. Die Basis für die aktuelle Studie, die von der Austrian Business Travel Association (abta) gemeinsam mit Statistik Austria und WU Wien erstellt wurde, bildete die vierteljährliche Erhebung der Statistik Austria, ergänzt durch eigene Erhebungen.

Valide Zahlen für 2016 stehen erst im Mai zur Verfügung.
Ein Trend zeichnet sich jedoch schon ab: Es wird weniger gereist, dafür aber länger. Gegenüber 2014 sank die Anzahl der Geschäftsreisen um 7,8 %. Die durchschnittliche Dauer bei mehrtägigen Reisen betrug 3,5 Nächte, zwei Drittel betrafen Auslandsreisen. »Früher fuhren zehn Personen zur Messe nach Hannover, heute sind es nur zwei«, erläutert abta-Präsident Hanno Kirsch. Gespart wird vor allem bei Flugreisen, die um 15 % zurückgingen. Interne Meetings werden zunehmend durch Video- und Telefonkonferenzen ersetzt, nur bei Terminen mit Kunden punkten weiterhin persönliche Treffen.

Unter dem Radar der Forscher verlaufen freilich Tagesreisen – etwa mit dem Auto nach München –, für die in den Unternehmen nur Diäten anfallen. Eine weitere Grauzone sind Internet-Buchungen für Billigflugtickets, die nicht über ein Reisebüro oder ein Online-Tool getätigt werden und deshalb in der Studie nicht erfasst sind. Auch über die Bedeutung der bezahlten Nächtigungen in Privatunterkünften gibt es nur Spekulationen: Zwar liegt der Anteil noch knapp unter 10 %; 2015 verzeichnete man in diesem Bereich aber bereits 186.000 Nächtigungen, was einem Zuwachs von 52 % entspricht. Dass dieser Boom Sharingmodellen wie Airbnb zuzurechnen sind, gilt als wahrscheinlich.

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
01. März 2024
Unter dem Motto „Mission Zukunft - Transformation der Wirtschafts- und Energiesysteme" veranstalten die Deutsche Handelskammer in Österreich in Kooperation mit Fraunhofer Austria Research das Deutsch-...
Nicole Mayer
26. Jänner 2024
Der Bewerb um die höchste staatliche Auszeichnung für Unternehmensqualität in Österreich ist eröffnet. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sucht Quality Austria wieder...
Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
26. Jänner 2024
Ganz oben auf der Agenda unserer Leser*innen steht: Neues schaffen! Wir haben gefragt, 150 Leser*innen haben uns qualifizierte Antworten geliefert. (Zum Artikel: Chancen überall, nicht erst ab 2025) D...
Katharina Bisset
07. Februar 2024
Ab 14. Februar 2024 müssen alle Pflichten des Digital Services Act von betroffenen Unternehmen umgesetzt werden – aber was bedeutet dies konkret? Der Umfang der Pflichten hängt davon ab, welche Dienst...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Mario Buchinger
22. Jänner 2024
In der Consulting- und Coaching-Branche gibt es sicher einige Leute, die kompetent Organisationen unterstützen können. Aber viele der Coaches und Consultants nützen meist nur sich selbst. Worauf Unter...

Log in or Sign up