Vokswagen führt mit einem Forschungsbudget von 13,2 Mrd. US-Dollar das Ranking der Unternehmen mit den höchsten F&E-Ausgaben weltweit an. Immer mehr Geld fließt jedoch in digitale Services und Software – Konzerne wie Amazon und Alphabet (Google) holen stark auf.
Mit rund 680 Mrd. US-Dollar stagnieren die globalen Ausgaben für Forschung und Entwicklung der 1.000 Unternehmen mit den weltweit höchsten Forschungsbudgets gegenüber dem Vorjahr. Seit 2005 sind sie aber um 70 %, gemessen am Umsatz erreichten die Aufwendungen mit 4,2 % einen Spitzenstand.
Der Abgasaffäre zum Trotz konnte Volkswagen den ersten Platz in der zum zwölften Mal durchgeführten Studie „Global Innovation 1.000“ von Strategy &, der Strategieberatung von PwC, behaupten. Rang zwei des Innovationsrankings belegt Samsung mit einem F&E-Volumen von 12,7 Mrd. Dollar. Fast gleichauf liegt Amazon (12,5 Mrd. Dollar), das im Vergleich zum Vorjahr gleich um vier Plätze aufrückte. Stark verbessern konnte sich auch Alphabet (Google) auf Rang vier, gefolgt von Intel und Microsoft. Neben den Software- und IT-Riesen dominieren Pharmakonzerne die Top 10. Diesen Trend bestätigt Harald Dutzler, Managing Partner bei Strategy&: „In der globalen Rangliste der forschungsintensivsten Unternehmen konnten sich im letzten Jahr vor allem US-basierte Konzerne mit starkem Digital- und Techfokus verbessern. Europäische Unternehmen müssen aufpassen, nicht den Anschluss zu verpassen.“
Auch der Fokus der Forschungsziele verlagert sich von Produktinnovationen stark in Richtung digitaler Services und Software. Das Budget für diesen Bereich wird innerhalb eines Jahrzehnts von 54 % (2010) auf 63 % (2020) wachsen, meint Dutzler: „Wir sehen, dass global gerade die Industrie – traditionelle und insbesondere Automobilzulieferer und -produzenten – in der Entwicklung neuer Softwareangebote stark aufs Gas steigen; sie stellen den Löwenanteil an F&E-Budgets, die in die Digitalisierung fließen. Industrie 4.0 ist erwiesenermaßen nicht nur Stichwort, sondern klarer Erfolgsmotor.“
Aus Österreich schafften es mit voestalpine, dem Halbleiterhersteller AMS, Andritz und Zumtobel schafften es wieder dieselben vier Unternehmen unter die Top 1.000. Ihre F&E-Ausgaben stiegen zwar absolut gesehen, aufgrund von Wechselkurseffekten verschlechterte sich jedoch – mit Ausnahme der AMS AG – ihre Position. Ihre Forschungsbudgets von 100 bis 150 Mio. Dollar nehmen sich im internationalen Vergleich auch recht bescheiden aus.