Aus der zweiten Reihe: Die Bauunternehmerin Ulrike Rabmer-Koller löst Peter McDonald an der Spitze des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger ab. Die Fäden zog Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl.
Zwölf Jahre hielt sie als Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich ihrem Chef Rudolf Trauner den Rücken frei. Stets galt Ulrike Rabmer-Koller als potenzielle Kandidatin für seine Nachfolge, wie auch als aussichtsreiche Personalreserve für WKO-Präsident Christoph Leitl. Nach der Landtagswahl war alles anders. Die ÖVP hatte nicht nur massive Verluste zu rechtfertigen, sondern auch ein veritables Frauenproblem am Hals: Keiner der schwarzen Landesräte wollte auf seinen Regierungssitz verzichten, schon gar nicht für eine Frau. Für die geschasste Bildungslandesrätin Doris Hummer musste rasch ein neuer Job her. Leitl zog abermals die Fäden, machte Hummer zur Leiterin des Wirtschaftsbundes und sagte ihr umgehend den Chefposten in der WK Oberösterreich zu.
Auch für Ulrike Rabmer-Koller war es Zeit für die erste Reihe. Geht alles glatt, wählt der Vorstand die 49-jährige Linzerin am 15. Dezember zur Chefin des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger. Sie arbeitete nach dem Betriebswirtschaftsstudium zunächst bei der Schwertberger Firma Engel im Auslandscontrolling und wechselte dann in das elterliche Unternehmen. Seit 2002 ist sie Geschäftsführerin, seit 2011 Alleineigentümerin der im Bau- und Umwelttechnikbereich tätigen Rabmer Holding. Daneben erfüllt die zweifache Mutter und passionierte Sportlerin ein halbes Dutzend Funktionen in diversen Gremien. Im Hauptverband verwaltet Rabmer-Koller künftig rund 50 Millionen Euro an Beiträgen aus der Kranken-, Pensions- und Unfallversicherung.