»Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.« Report(+)PLUS nimmt Johann Wolfgang von Goethe beim Wort und präsentiert eine kleine Sammlung lohnenswerter Ausflugsziele in und um Wien.
Pilgern im Wienerwald
Spätestens seit dem Riesenerfolg von Hape Kerkelings »Ich bin dann mal weg« erfreut sich der Jakobsweg nach Santiago de Compostela auch im deutschsprachigen Raum enormer Beliebtheit. Dabei ist es gar nicht nötig, so weit in die Ferne zu schweifen, um Pilgererfahrung zu sammeln. Das geht auch im Wienerwald. Dort startet die Via Sacra, der älteste Wallfahrtsweg Österreich. Von Hinterbrühl über Kaumberg im Wienerwald und Lilienfeld im Mostviertel geht es bis nach Mariazell. Bereits im ersten Abschnitt, in den Wienerwaldgemeinden Gaaden, Heiligenkreuz, Alland, Altenmarkt und Kaumberg, finden sich neben einer wunderschönen Landschaft zahlreiche historisch und kulturell bedeutende Sakralbauten. Für erschöpfte Wallfahrer gibt es in diesem Abschnitt auch zahlreiche Unterkünfte.
Mayerling, Heiligenkreuz & Co
Der südliche Wienerwald ist leicht an einem halben Tag zu besichtigen: Das Zisterzienserstift Heiligenkreuz sollte man bei diesem Ausflug nicht versäumen. Ebenso wenig das unscheinbare Jagdschloss Mayerling, das durch seine geheimnisvolle Geschichte rund um den Tod des Kronprinzen Rudolf Besucher aus aller Welt anlockt. Auch der beschauliche Kurort Baden ist mit schwefelhaltigen Quellen, dem Casino und einer Pferderennbahn immer einen Kurzbesuch wert.
Schloss Hof
Nur eine knappe Fahrstunde von Wien entfernt erstreckt sich im östlichen Marchfeld über mehr als 70 Hektar das barocke Gesamtkunstwerk Schloss Hof. Der einstige kaiserliche Landsitz war eines der prächtigsten Schlösser des Habsburgerreiches. 1725 wurde das Schloss für den legendären Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen errichtet und unter Kaiserin Maria Theresia zur größten Landschloss-Anlage Österreichs aus- und umgebaut. Ein hochherrschaftliches Wohngebäude, ein kunstvoller Terrassengarten und ein beschaulicher Gutshof fügen sich hier zu einem Ensemble, das imperiale Pracht und ländliche Idylle in einzigartiger Weise verbindet.
Info: www.schlosshof.at
Stift Klosterneuburg
Nicht weit vom Wiener Stadtrand lockt das 900 Jahre alte Stift Klosterneuburg mit Kunstschätzen wie dem Verduner Altar, dem Erzherzogshut und einem imposanten Einblick in barocke Pracht. Seit 900 Jahren zählt das Stift Klosterneuburg zu den bedeutendsten sakralen und kulturellen Zentren Österreichs. Immer wieder war es Residenz der Babenberger und Habsburger. Gegründet wurde das Stift 1114 von Markgraf Leopold III., Kaiser Karl VI. (1685–1740) ließ das Gebäude nach dem Vorbild des spanischen Escorial barockisieren, so dass eine prunkvolle Sala terrena entstand, die heute als faszinierender Ausgangspunkt für unterschiedliche Themenführungen durch das Stift dient. Außerdem beherbergt das Stift das älteste und eines der größten Weingüter Österreichs und bietet Verkostungen und Weinverkauf in der Stifts-Vinothek an.
Info: www.stift-klosterneuburg.at
Auf Schusters Rappen
Auf über 500 Kilometern verlaufen die Wiener Stadtwanderwege meist im Wienerwald am Stadtrand oder durch Wiens Naherholungsgebiete. Ein Klassiker ist der elf Kilometer lange Stadtwanderweg 1. Er beginnt bei der Endstation der Straßenbahnlinie D im Wiener Heurigenort Nussdorf und führt mäßig steil, dafür mit bester Aussicht über Stadt, Wienerwald und Donau durch Weinberge und Wald zur Stefaniewarte auf den Kahlenberg. Sehr beliebt ist auch der Wiener Wasserweg rund um die Obere und Untere Alte Donau sowie der 13 Kilometer lange Stadtwanderweg 9 durch das ehemalige kaiserliche Jagdrevier im grünen Prater. »Wege zum Wein« am Rande der Großstadt bieten die Wanderrouten am Bisamberg. Der Stadtwanderweg 5 führt durch alte Kellergassen, malerische Weingärten und beeindruckende Eichenwälder. Mit etwas Glück lässt sich entlang des Weges sogar eine der seltenen Orchideen entdecken.
Info: www.wien.gv.at/umwelt