Montag, Juli 01, 2024

Verschwimmende Branchen auch in der IKT: Mobilfunkmasten werden mit eigener Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen ausgestattet.Nokia Siemens Networks setzt auf seine Erfahrung im Betrieb von intelligenten Netzen. Nach der Telekommunikation will NSN-Österreich-Chef Peter Wukowits nun die Energie erobern.

Es gibt viele Parallelen zwischen den Telekommunikationsnetzen und den Netzen der Energieversorgungsunternehmen. »Wir können also bereits mit viel Know-how in dieses Thema hineingehen«, verspricht Peter Wukowits. Der Country Manager des Netzausrüsters Nokia Siemens Networks positioniert sich für das vielversprechende Geschäft rund um Smart Grids. »Smart Metering und Smart Grids sind für uns Teile eines großen Bildes«, spricht der Fachmann von vernetzten Wohnungen, Geräten, Lösungen im Gesundheitsbereich und Elektromobilität. Die Servicierung unzähliger solcher »Smart Objects« brauche eine einheitliche, intelligente Infrastruktur. Wer, wenn nicht ein erfahrener Netzausrüster käme dafür infrage, so Wukowits.

Experten erwarten ein innovatives Hervorsprudeln unterschiedlichster Geschäftsmodelle, die auf die Smart Grids aufsetzen werden. Technologielieferanten wie NSN bieten nun End-to-End-Dienste dazu – von der Plattform zur Abwicklung der neuen Dienste bis zur Errichtung der Infrastruktur und Anbindung von Endgeräten und Kunden. »Wir wollen investieren, aktiv mitgestalten, den Kunden gewinnbringende Lösungen bereitstellen«, fasst dies Wukowits zusammen. Die Telekommunikationsindustrie sei langjährig erfahren in der Netzkommunikation, dem Verrechnen auch von kleinsten Abrechnungseinheiten und dem flexiblen Gestalten von Tarifen und Produkten. Auch in der ­Energiewirtschaft geht es heute wie morgen um den reibungslosen Datenaustausch über Landes- und Technologiegrenzen hinweg.

Autarke Masten

Die Klassiker im NSN-Portfolio sind Infrastrukturlösungen für die IKT-Industrie. So verursacht beispielsweise der laufende Betrieb von Mobilfunkmasten einen Großteil der Kosten in den Netzen. Mit lokalen Photovoltaik- und Windkraftanlagen soll dieser Strombedarf künftig zumindest teilweise gedeckt werden. Den Rest besorgen Wasserstoff-Brennstoffzellen direkt am Mastenstandort – gesteuert von einem »Green Energy Controller«, der die unterschiedlichen Stromeinspeisungen regelt und auch eine Fernwartung ermöglicht.

Piloten fürs Grid

Mit einigen Pilotprojekten gemeinsam mit Akteuren aus der Energiewirtschaft schreitet NSN nun bereits munter in Richtung neuer Stromnetze. So ist das Technologieunternehmen an dem deutschen »Smart Wheels«-Konsortium zur Weiterentwicklung von Elektromobilität beteiligt. NSN steuert seine Expertise vor allem zu Roaming-Fragen bei. Damit wird das unkomplizierte Aufladen von elektrischen Fahrzeugen an verschiedenen Standorten ermöglicht, unabhängig vom Betreiber der Ladesäule. Beigesteuert werden auch Authentifizierungsfunktionen, damit die Nutzer der Ladestationen eindeutig und sicher identifiziert werden können – auch dies ist für die Abrechnung nötig.

In Helsinki wiederum ist man gemeinsam mit dem Schweizer Industriekonzern ABB an einem Smart-Grid-Projekt des kommunalen Versorgungsunternehmens der finnischen Hauptstadt beteiligt. In einem Pilotprojekt im Stadtviertel Kalasatama wird ein Smart Grid entwickelt und installiert. Ziel ist es, ein flexibles, emissionsarmes Stromnetz bereitzustellen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der nachhaltigen und effizienten Stromverteilung. Es sind viele Themen, die auch Unternehmen wie NSN beschäftigen. Oder, wie Wukowits meint, »dieser Markt braucht Innovationen«.

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