Sonntag, Dezember 22, 2024

Gewinner bei integrierten PV-Anlagen sind Konsumenten, Umwelt und Wirtschaft.Positive Bilanz der Photovoltaik-Initiative des Fertighausverbandes

Seit kurzem sind Fertighaus und integrierte Photovoltaik »im Set« zu haben. Ein nachträglicher Ein- oder Aufbau wird überflüssig, und die Photovoltaik-Elemente übernehmen Funktionen der Fassade und des Daches. Im Idealfall werden die Photovoltaik-Flächen schon im Fertighauswerk in die Wand- und Dach­elemente integriert und mit den Bauteilen auf die Baustelle gefahren.

Am Beginn der Photovoltaik-Initiative des Österreichischen Fertighausverbandes (ÖFV) stand eine Kooperation zwischen dem Fertighausverband, der Photovoltaik-Industrie und der Wissenschaft. Das Ziel war, die Verbreitung von leistungsstarken und zugleich kostengünstigen Photovoltaik-Anlagen bei Fertighäusern zu steigern. »Unsere Kunden sollten in den Fertighauszentren Häuser mit bereits integrierten PV-Flächen präsentiert bekommen und von den Vertriebsteams perfekt beraten werden«, fasst Fertighausverbandspräsident Josef Gruber einen wesentlichen Aspekt des Konzepts zusammen. Wer heute ein Fertighaus baut und mit einer Photovoltaik-Anlage liebäugelt, braucht also nicht mühsam auf die Suche nach ausführenden Firmen zu gehen, und die Anlage muss nicht nachträglich über die schon bestehende Dach- oder Fassadenfläche gebaut werden, sondern wird einfach »im Gesamtpaket« mitgekauft.
Wesentlich ist bei der gebäudeintegrierten Photovoltaik, dass die Glasflächen Aufgaben des Daches bzw. der Fassade übernehmen müssen. Somit werden sie zu einem architektonischen Element, das zugleich bauphysikalische Aufgaben wie Schlagregendichtheit, Wärmedämmung und so weiter erfüllen muss. Zusätzlich lassen sich die PV-Flächen noch hervorragend zur Beschattung oder als Freitreppen- oder Balkongeländer nutzen.

Impulse für technische Weiterentwicklung und Förderungen

»Wir wollten mit unserer Initiative speziell Impulse zur Absicherung der Förderungen geben und die technische, aber auch architektonische Weiterentwicklung von Photovoltaik fördern«, so ÖFV-Geschäftsführer Christian Murhammer. Beides scheint gelungen – es gab eine Sonderförderung des Klima- und Energiefonds für integrierte Photovoltaik in Fertighäusern, und es entstand eine ganze Reihe von Photovoltaik-Musterhäusern, wie beispielsweise von den Firmen Hartl, Wolf und Vario. Aktuell laufen Verhandlungen, erneut eine Sonderförderung des Klimafonds anzubieten. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen zur Optimierung der Anlagen. So soll etwa eine effiziente Speichermöglichkeit der gewonnenen Energie geschaffen werden.

Viele Vorteile – viele Herausforderungen

Wenn das Förderniveau für Photovoltaik gehalten bzw. verbessert werden kann, gleichzeitig die Kosten für die Anlagen laufend reduziert werden und diese Teil des Gesamtsystems »Haus« sind, wird die Verbreitung der Photovoltaik in Österreich zunehmen und damit dem Klima und der Umwelt zugutekommen. Gewinner werden Konsumentinnen und Konsumenten sein, die zu einem gewissen Grad eine Versorgungsunabhängigkeit bei Strom erreichen können, sowie die Umwelt und die Wirtschaft.

2020 beginnt schon jetzt

Wenn es nach den Vorstellungen der Europäischen Union geht, sollen ab 2020 nur mehr Gebäude gebaut werden, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Bei entsprechender Ausführung können Fertighäuser mit integrierter Photovoltaik diesem Ziel schon heute sehr nahe kommen oder es sogar erreichen. Schon allein aus diesem Aspekt ist die Initiative zur Förderung der in Fertighäusern integrierten Photovoltaik-Anlagen ein vorausschauender und richtiger Schritt der Fertighausindustrie.

Mehr unter: www.fertighaus.org

 

 

>> Österreich muss aufholen:

Schenkte man bis jetzt den Großverbrauchern in der Diskussion um CO2-Einsparungen großes Augenmerk, legt die Photovoltaik-Initiative des Österreichischen Fertighausverbandes einen klaren Fokus auf die Haushalte. Damit wird ein aktiver Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase geleistet, wo Österreich eine Hinterbänklerposition eingenommen hat. Lag der Stromverbrauch der Haushalte im Jahr 1980 noch bei rund 7 TWh, erreichte er im Jahr 2007 den doppelten Wert mit 14 TWh – 14.000.000.000 kWh. Der durchschnittliche Stromverbrauch im Haushalt liegt bei 4.400 kWh/a. Dies entspricht einer Emission von etwa 900 kg CO2 pro Jahr.

Geht man davon aus, dass pro Jahr rund 6.000 Fertighäuser errichtet werden und davon in einem ersten Schritt 20 Prozent der neuen Hauseigentümer von der innovativen Idee überzeugt werden können, so ergibt sich ein Einsparpotenzial von annähernd 700 Tonnen CO2 – bei einer angenommenen Eigenstrom­erzeugung über Photovoltaik von 60 Prozent des Haushaltsstroms.

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