Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Energie AG Oberösterreich Umsatzerlöse in Höhe von 2.145,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1.843,7 Mio.) und kann damit den dritthöchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte verzeichnen.
Für den Anstieg verantwortlich waren vor allem die Großhandelspreise im Bereich Strom und Gas, die zu höheren Erlösen bei der Bewirtschaftung von Kraftwerken und Strombezugsrechten, beim Energiehandel und auch im Vertrieb führten. Nicht nur im Segment Energie, sondern auch in allen anderen Segmenten kam es zu Umsatzsteigerungen. Ein paralleles Bild zeigt sich bei der EBIT-Entwicklung im Konzern: Erfreulicherweise kommt es in allen Unternehmenssegmenten zu Ergebniszuwächsen. Mit einem EBIT in Höhe von 188,4 Mio. Euro kann das gute Ergebnis des Vorjahres (147,7 Mio.) nochmals deutlich übertroffen werden.
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen im vergangenen Geschäftsjahr 215,1 Mio. Euro und lagen damit um 17,9 Mio. (+ 9,1 %) über dem Vorjahr. Der größte Anteil daran entfiel auf das Segment Netz (48,2 %) sowie auf das Segment Holding & Services (22,5 %), in dem der Ausbau des Lichtwellenleiternetzes enthalten ist.
Der Fiber to the Home-Ausbau wurde im Geschäftsjahr 2020/21 wie geplant fortgeführt. Mit Geschäftsjahresende hatten mehr als 45.000 Haushalte in Oberösterreich die Möglichkeit, an das Glasfasernetz der Energie AG anzuschließen. Die Länge des Glasfasernetzes beträgt aktuell 7.021 Kilometer. Zu Geschäftsjahresende konnte die Energie AG Oberösterreich bereits den 13.000 FTTH-Kunden begrüßen – damit hat sich die Anzahl aktiver Nutzer um beinahe 4.900 Kund*innen innerhalb eines Jahres erhöht. Aktuell gibt es bereits mehr als 14.000 Kundenverträge.
Der durchschnittliche konsolidierte Personalstand im Konzern ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen und lag bei 4.593 Mitarbeiter*innen, die in drei Ländern für den Energie AG Konzern tätig waren.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Vordergrund
Im abgelaufenen Geschäftsjahr einigte sich der Europäischen Rat auf die von der EU-Kommission vorgeschlagene Anhebung des Treibhausgasreduktionsziels der EU für 2030 um minus 55 % im Vergleich zu 1990. Der Energiesektor wird überdurchschnittlich viel zur Transformation der Energiesysteme beitragen müssen. "Die Energie AG steht zu dieser Verantwortung und wird in den kommenden Jahren – auf der Grundlage der guten Performance der letzten Jahre – die Anstrengungen zur Bewältigung dieser Transformation verstärken", heißt es. Für einen Zeitraum von fünf Jahren gehen wir von einer Gesamtinvestitionssumme von rund 1,5 Mrd. Euro aus, die zum Gutteil für den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung und die Ertüchtigung des Netzes verwendet werden.
Stromeigenerzeugung als starkes Fundament
Die gesamte Stromaufbringung im Segment Energie lag im Geschäftsjahr 2020/21 um 3,5 % über dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung wurde vor allem durch die stark gestiegene Strombezugsmenge verursacht. Die Stromeigenaufbringung lag zwar unter dem Vorjahreswert, ist aber weiterhin das starke Fundament in der Erzeugung.
Die Stromproduktion aus thermischen Kapazitäten verringerte sich mit 465 GWh gegenüber dem Vorjahreswert von 688 GWh abermals stark. Das Minus von 32,4 % ist vor allem auf Marktverwerfungen und Optimierungen zurückzuführen. Das GuD-Kraftwerk Timelkam wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr als Leistungsreserve im Rahmen des Engpassmanagements eingesetzt und hat damit die Stabilität des Stromnetzes abgesichert.
Die Stromeigenaufbringung in den hydraulischen Kraftwerken lag mit 2.381 GWh um 2,1 % unter dem Vorjahreswert, der Grund lag in einer niedrigen Wasserführung. Diese lag im Geschäftsjahr 2020/21 um 6,1 % unter dem langjährigen Durchschnitt und um 2,5 % unter dem Berichtszeitraum des Vorjahres.
Ausblick
In den vergangenen Monaten hat sich, trotz anhaltender COVID-19-Pandemie, die finanzwirtschaftliche Stabilität des Konzerns gezeigt. Nichtsdestotrotz erwarten uns im kommenden Jahr diverse Unsicherheitsfaktoren, welche nicht unbeträchtliche Risikopotenziale mit sich bringen. Konkret die Auswirkungen eines etwaigen, weiteren Anstiegs der Inflationsraten, die hohe Volatilität auf den Commoditypreismärkten sowie ein potentieller Anstieg von Forderungsausfällen infolge eines Aussetzens staatlicher COVID-19-Unterstützungen.
Darüber hinaus gilt es, den hohen Bedarf an personellen, materiellen und finanziellen Ressourcen aufbringen zu können, um den energiepolitischen Zielen sowie den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden – und gleichzeitig die Stabilität der Unternehmensentwicklung sowie die Bonität des Konzerns auch langfristig abzusichern. Wir sind zuversichtlich, die Herausforderungen dank unseres breit diversifizierten Geschäftsmodells und unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch künftig erfolgreich zu meistern.