Die Gaswirtschaft legt einen Transformationspfad für eine Energieversorgung mit Wasserstoff und anderen grünen Gasen vor.
»Unser Zeitplan für die Umstellung der Gasinfrastruktur von fossilem auf Grünes Gas ist fix«, sagt Peter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme (FGW) und Generaldirektor Stellvertreter der Wiener Stadtwerke. »Wir haben einen klaren, kundenfreundlichen Plan. Und wir schaffen das unter den richtigen Rahmenbedingungen«, führt Weinelt aus.
Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) hat rund zwei Dutzend Studien in Auftrag gegeben und ist strategische Forschungs-Partnerschaften mit deutschen Gasverbänden wie dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) eingegangen. Die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass grünes Gas eine wichtige Säule im bestehenden wie auch künftigen Energiemix ist.
Aktuell können bis zu zehn Prozent Wasserstoff im Gasnetz ohne technische Probleme beigemischt werden. Bestehende Gasendgeräte verarbeiten das Gasgemisch einwandfrei. Gleiches gilt für Anwendungen in der Industrie oder bei der Stromerzeugung. Doch werden Österreichs Potential an Biomethan und Wasserstoff nicht für den hundertprozentigen Ersatz von fossilem Gas ausreichen. Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur, insbesondere der Gasdrehscheibe Baumgarten, sowie der geographischen und geopolitischen Lage hat Österreich aber »beste Voraussetzungen, um grüne Gase zu importieren«, heißt es.
Aktuell treibt die RAG Austria AG ein konkretes Wasserstoff-Projekt gemeinsam mit Partnern voran: Wasserstoff aus Sonne und Wind soll künftig in der Ukraine hergestellt und für den saisonalen Bedarf in Österreich und Bayern gespeichert werden. In Österreich wird Gas Connect Austria den Wasserstoff über die West-Austria oder die Penta-West Gasleitung transportieren. Geschäftsführer Harald Stindl: »Wenn wir die Energieversorgung in Europa erneuerbar machen wollen, braucht es konkrete Maßnahmen. Wir gehen hier erste wichtige Schritte, damit Österreich an dieser Entwicklung teilnehmen kann.«