Der niederösterreichische Energieversorger EVN verkaufte im ersten Geschäftshalbjahr weniger Gas und Strom, konnte aber das operative Ergebnis um fast ein Fünftel steigern.
Mit einem Umsatzplus von 6,5 % auf 1,2 Mrd. Euro könnte die EVN durchaus zufrieden sein. Das EBIT legte um 19,5 % auf 237,5 Mio. Euro zu. Unterm Strich war das Konzernergebnis mit 165 Mio. Euro (minus 0,5 %) jedoch leicht rückläufig. Negativ schlugen sich Wertminderungen in Höhe von 19 Mio. Euro durch die Moskauer Müllverbrennungsanlage und das Kraftwerk Dürnrohr zu Buche. Die für Moskau konzipierte Rauchgasreinigungsanlage darf nun nicht gebaut werden. In Dürnrohr belastet die Schließung eines Verbund-Kraftwerkblocks das Ergebnis, die EVN muss nun die Kosten für Betrieb und Instandhaltung allein tragen.
Nach wie vor schwierig bleibt das Geschäft in Südosteuropa. Als Abnehmer für die um 32,9 % gestiegene Stromproduktion sprangen vorwiegend Netzbetreiber aus Deutschland und Österreich ein. Während der Wintermonate wurde zur Stabilisierung der Netze verstärkt auf EVN-Gaskraftwerke zurückgegriffen.
Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein Konzernergebnis »über dem Niveau des Jahres 2012/13«. Im Vorjahr hatte man aufgrund von Wertberichtigungen einen Verlust von 299 Mio. Euro verzeichnet. In den kommenden vier Jahren will die EVN rund eine Milliarde Euro in den Ausbau der Netze, ein Drittel davon in erneuerbare Energien, investieren. Ende 2016 werden auch die ersten Smart Meter an EVN-Kunden ausgeliefert. Nach Vorgabe der EU sollen bis 2020 mindestens 80 % der Haushalte mit einem intelligenten Stromzähler ausgestattet sein. »Wir merken aber schon jetzt, dass die Kunden sehr kritisch sind. Das wird noch ein Problem werden«, erklärte EVN-Chef Peter Layr. »Eigentlich ist ganz Europa in der Technologiefrage in Verzug.«