Die Slowakin Viera Juzova machte 22 Jahre in der Holzindustrie Karriere. Als neue Country Managerin will sie Ikea Österreich ihren Stempel aufdrücken.
Nach vier Monaten findet Viera Juzova für Österreich sehr wohlwollende Worte, wenn auch mit einer Einschränkung: »Die Menschen hier leben zu sehr in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft.« Stillstand ist nämlich so gar nicht ihre Sache. Schon als ihr in der früheren Tschechoslowakei der Besuch des Gymnasiums verwehrt wurde, gab sie nicht auf. Über den Umweg einer Lehre in der Holzindustrie mit anschließender Matura absolvierte Juzova ein Holztechnikstudium. Nebenbei fand Juzova Zeit für die berühmte Volkstanzgruppe der Universität. Ein Folkloretanzwettbewerb in Mallorca brachte sie ihrem großen Traum näher – reisen und Sprachen lernen.
Die Welt öffnete sich erst richtig, als sie 1990 als Verkaufsleiterin bei Ikea Industries (damals noch Swedwood) anheuerte. Die erste weibliche Managerin in der Technik arbeitete sich Stufe für Stufe nach oben. Ab 2006 verantwortete sie die Produktion in der Slowakei, Ungarn, Schweden und Deutschland. 2013 zog sie als stellvertretende Landeschefin nach Italien.
Seit 1. Dezember leitet die 52-jährige Ikea Österreich und verfolgt hier zwei Ziele: mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und den Fokus auf Qualität zu richten. Dabei setzt Juzova auf verstärkten Wissensaustausch zwischen Industrie und Verkauf. Reisen muss sie nun mehr, als ihr manchmal lieb ist. Die Tanzschuhe hat die Mutter einer erwachsenen Tochter aber an den Nagel gehängt. Entspannung sucht sie heute auf langen Spaziergängen mit ihrem Hund und ihrem Mann.