Zwölf Produkte, Lösungen und Trends, die uns im Vorjahr bewegten und 2015 bewegen - vom Neuanfang des Fernsehens bis zur neuen, glücklichen Welt des Arbeitens.
1. Ende & Neuanfang des Fernsehens
Kaum ein anderer Online-Dienst wurde so sehnsüchtig erwartet wie der Start von Net-flix. Nichts weniger als Revolution am TV-Markt wurde erwartet. Zu dem von vielen Auguren angekündigten Ende des klassischen Fernsehens wird es so schnell zwar nicht kommen, Bewegung in einen an sich verkrusteten Markt hat der Streaming-Dienst aber auf jeden Fall gebracht. Auch klassische TV-Sender denken bei der Programmierung um und stellen ihren Sehern Serien immer öfter paketweise zur Verfügung. Drei, vier, fünf Folgen am Stück sind keine Seltenheit mehr. Der Kunde dankt's.
2. Food-Trends
Schweinsbraten ist endgültig out, die Zukunft gehörte der Chicorèe-Tarte und Cronuts. Vier »längerfristige Wandlungsprozesse in Esskulturen bzw. Gesellschaften« beschreibt die Ernährungswissenschafterin Hanni Rützler im »Food Report 2015«. Da wäre zunächst »Food Pairing«, das möglichst kontrastreiche Geschmackskombinationen sucht (z.B. Macadamia-Pfeffer-Schokoriegel). Der »Do-it-yourself«-Trend begeistert proaktive Konsumenten mit Spaß an der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln. »Hybrid Food« setzt dem Mixen und Mischen keine Grenzen (z.B. Cronut, einer Kreuzung aus Croissant und Donut). Der vierte Trend, »Soft Health«, basiert auf veganer und vegetarischer Küche und folgt der Prämisse »Gesund essen ohne Verzicht«.
3. Tools & Toys
Smarter, funktionaler und immer gewitzter werden die Gadgets und Apps, die uns dieses Jahr begleiten werden. Sie achten auf unsere Gesundheit, kennen unsere Vierbeiner, lassen Virtualität und Realität verschwimmen und machen die besten Selfies.
4. Dreidimensional drucken
Lange Zeit war 3D-Druck nicht mehr als ein nettes Spielzeug, mit dem neben ein paar Nerds vielleicht noch Architekten herumspielten. Das hat sich mittlerweile geändert. 3D-Drucker haben sich in vielen Branchen bewährt. In China wurde eben ein fünfstöckiges Wohnhaus mittels 3D-Drucker errichtet, in den USA in 44 Stunden ein Auto gedruckt und auch Organe kommen immer öfter aus dem Drucker. Und auch für den Heimgebrauch bieten immer mehr Hersteller passende Lösungen.
5. Hybrid startet durch
Lange Zeit spielten die Hybrid-Pioniere Toyota und Lexus den Alleinunterhalter in Sachen alternative Antriebe. Jetzt steht die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor endlich auf der Schwelle zum Massenmarkt. Noch nie zuvor waren so viele Modelle am Markt oder standen unmittelbar vor der Markteinführung. Es gibt kaum noch einen namhaften Hersteller, der darauf verzichtet, seinen Modellen mit einer Hybridversion ein grünes Mascherl zu verpassen. Da werden sogar spritfressende SUVs zu harmlosen Öko-Flitzern.
6. Innovationen beim Wohnen
Smartes Wohnen und altersgerechtes Wohnen stehen aktuell hoch im Kurs. Unter smarten Wohnungen versteht man in Wien kompakte, durchdachte Grundrisse, die dank geringerer Gesamtflächen weniger Kosten verursachen. Die ersten »smarten« Wohnungen werden aktuell in den Stadtentwicklungsgebieten Nordbahnhof, Sonnwendviertel und Seestadt Aspern realisiert. Altersgerechtes Wohnen meint neben der Barrierefreiheit vor allem auch die Integration in eine Gemeinschaft, die Isolation und Einsamkeit im Alter durch gemeinsame, generationenübergreifende Wohnformen vorbeugen. Entsprechende Modelle werden bereits österreichweit umgesetzt.
7. Neo-Ökologie
Umweltschutz, Ressourcenschonung, CO2-Einsparung, Corporate Social Responsibility – der Megatrend Neo-Ökologie verschiebt die Koordinaten des Wirtschaftssystems in Richtung einer neuen Businessmoral und des inzwischen viel zitierten Lifestyles of Health and Sustainability (LOHAS), ist das Zukunftsinstitut unter Leitung von Matthias Horx überzeugt. Der Megatrend soll Märkte und Konsumverhalten radikal verändern. Neo-Ökologie umfasst dabei nicht nur die klassisch »grünen« Themen, sondern ebenso die sozial-ökologischen Folgen unseres Handelns: Einst rein moralische, soziale oder ökologische Fragen ökonomisieren sich.
8. Innovatives Österreich
Lange Zeit galten jene, die das Risiko einer Firmengründung eingingen, entweder als verrückt oder vollkommen blöd. Wer sein Gehirn beisammen hatte, blieb Gehaltsempfänger bombensicherer Arbeitsstätten. Nun scheint die verschlafene Gründerszene auch in Austria aufgewacht: Engagierte junge Damen und Herren mit Vollbart und Krankenkassabrille zeigen, dass wir es ja auch können, das »Startupen«.
9. Umweltbewusste Baustoffe
Vor 20 Jahren war ökologisches Bewusstsein bei Baumaterialien noch kein Thema. Heute wird der Umweltrelevanz deutlich mehr Bedeutung beigemessen. Dem tragen auch die Produzenten Rechnung. Gedämmt wird mit Hanf oder Schafwolle, Fassadenputze gibt’s auf Wasserglasbasis mit Selbstreinigungseffekt, Lehmstampfböden erleben ebenso ein Revival wie Innenfarben auf Basis von Kalk und Silikat.
10. Für ein Wochenende ans Meer
Krise hin oder her – den Urlaub lassen sich Herr und Frau Österreicher von Konjunktureinbrüchen, Rezessionsängsten & Co nicht vermiesen. Laut einer Karmasin-Umfrage planen 90 % der Befragten, zu verreisen. Auch die Reisehäufigkeit nimmt zu. Das verlängerte Wochenende gewinnt weiter an Bedeutung. Lieblingsdestination bleibt dabei Österreich, aber auch das benachbarte Ausland lockt immer mehr Kurzurlauber. Eine Nacht in Venedig, ein Wochenende in Opatija – und schon sind die Akkus wieder aufgeladen.
11. Geschäft mit Breitband
Mit der Mobilfunkgeneration LTE stehen den Netzbetreibern nun die Türen für neues Geschäft offen. Das Vergolden der Luftschnittstelle ist freilich hürdenreich. Jetzt wurde dem Mobilfunker 3 regulatorisch untersagt, unterschiedliche LTE-Bandbreiten kommerziell zu vermarkten.
12. Glückliche Welt des Arbeitens
Wir werden flexibel, mobil und sind noch leichter ersetzbar als bisher – willkommen in der neuen Welt des Arbeitens. Dank Technik und Wissensarbeit dürfen modernen Schreibtisch-Stuten und -Hengste jetzt auch von unterwegs und von zu Hause aus arbeiten – zwischen Abwasch und Kindergeplärre. Wer es klug macht, holt trotzdem das Beste aus diesen Möglichkeiten heraus, auch zum Wohle seines Unternehmens. Der neue Trend in der Wirtschaft: Mehr glückliche Angestellte!