Eine aktuelle Umfrage unter Österreichs Banken zeigt, dass das Werben um Firmenkunden zunimmt.
Freiberufler und Kleinstunternehmen dürfen sich künftig über verstärktes Liebeswerben der Banker freuen. Sie stehen ganz oben auf der Liste der zu gewinnenden Neukunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Bankberater emotion banking unter Entscheidungsträgern der heimischen Banken. Bereits in den letzten drei Jahren hat der Anteil an Firmenkunden in Relation zu den Privatkunden stark zugenommen. Geht es nach den Bankern, soll sich dieser Trend in abgeschwächter Form fortsetzen. Die Freude über diese Renaissance der Firmenkunden ist in den heimischen Bankzentrale groß. Denn in Zeiten signifikanter Ertragseinbrüche bei den Banken hat sich dieses Kundensegment als stabiler Einkommenszweig etabliert. 53 % der Banker erwarten hier sogar noch weiteren Zuwachs. Auch die Risikokosten konnten dabei im Zaun gehalten werden.
Mehr Beratung
Für die nächsten zwölf Monate ergibt sich aus der Umfrage ein klarer Schwerpunkt. Ganz oben auf der To-do-Liste stehen eine Steigerung des Anteils strukturierter Beratungsgespräche, eine lückenlose Umsetzung der Betreuungsphilosophie sowie die Erhöhung der fachlichen, persönlichen und emotionalen Kompetenz des Betreuers. Das ist auch durchaus erforderlich, denn in den heimischen Instituten sind Spezialisierungen hinsichtlich etwaiger Branchen oder Themenschwerpunkte selten. »Die meisten Banken fahren noch einen One-size-fits-all-Ansatz und bündeln das Ge schäft bei entsprechend qualifizierten Beratern, meist unterbleibt jedoch aufgrund von Strukturerfordernissen eine branchenspezifische Ausrichtung des Kundenportfolios der Berater. Das bleibt nicht ohne Konsequenz, denn der Tourismus tickt anders als die Baubranche«, skizziert emotion banking-Geschäftsführer Christian Rauscher das Aufgabenfeld der Banken. Nur 18,3 % der befragten Banken verfügen über qualifizierte und fokussierte Kundenberater für einzelne Branchen. Insbesondere die Sektoren Gastgewerbe und Tourismus (53,3 %), sowie Land- und Forstwirtschaft (50 %) und öffentliche Verwaltung (41,7 %) freuen sich über diese Fachleute, während der Handel bislang gänzlich ohne Spezialisten auskommen muss.