Zwei Jahre sah Stefan Maran den Radieschen beim Wachsen zu. Dann packte ihn wieder der Unternehmergeist. Im Juli eröffnete er mit seiner Frau Josefine den ersten veganen Supermarkt.
Die Marans sind alte Hasen im Geschäft. 1986 begann alles mit einem kleinen Bioladen* in Wien-Döbling. Ab 1998 bauten sie eine Bio-Supermarktkette auf, die schließlich sechs Filialen umfasste. Damit wurde alles zu groß – Stefan und Josefine Maran traten den geordneten Rückzug an. Im August 2010 verkauften sie ihre Anteile an den deutschen Bio-Großhändler Dennree, der 1.800 Bioläden (»Denn's«) in Deutschland, Luxemburg und Österreich beliefert. Das Ehepaar zog sich auf eine eigene kleine Landwirtschaft ins Burgenland zurück. »Das erdet, alles geht aber auch verdammt langsam. Für unseren Unternehmergeist ist das zu wenig«, sagt Maran. »Darum trauen wir uns jetzt wieder was und machen etwas Verrücktes.«
Das Projekt heißt »Maran Vegan« und ist bei genauer Betrachtung weniger verrückt, als viele glauben. Über 40.000 Veganer gibt es in Österreich. Das Marktpotenzial ist aber vermutlich weit größer, da das Angebot auch Menschen anspricht, die nur hin und wieder auf tierische Produkte – neben Fleisch auch Eier, Honig, Milch und Käse – verzichten möchten. Gemeinsam mit Grüne-Erde-Geschäftsführer Kuno Haas steckte Stefan Maran rund 450.000 Euro in die Entwicklung des ersten veganen Supermarktes. Bezüglich weiterer Expansionspläne hält er sich bedeckt. Die kleine Nische für Liebhaber rein pflanzlicher Kost wächst aber schon jetzt beachtlich: Neben einigen Restaurants öffnete vor wenigen Monaten auch ein veganer Eissalon in Wien seine Pforten.
*Biogeschäft (österr.)