Wenig hält Oberhaidinger von der Idee der Regierung, die Mitglieder des Temelín-Ausschusses sollten im tschechischen Parlament vorstellig werden: "Ich wüsste nicht, wozu das gut sein soll. So lange es keine klare Strategie gegenüber der neuen Führung in Prag gibt, wäre das eher ein Ausflug auf Kosten des Steuerzahlers." Im Septmeber werde es eine weitere Ausschusssitzung geben. Die Unterzeichner des Volksbegehrens hätten ein Recht, zu wissen, was nun weiter geschehe. Ihre Sorgen müssten ernst genommen werden. Oberhaidinger sagt, hätten die Freiheitlichen die Temelín-Frage nicht mit der eines Vetos gegen den tschechischen EU-Beitritt verknüpft, hätten noch mehr Menschen das Volksbegehren unterschrieben.
Als falsch bezeichnet Oberhaidinger, die österreichische Politik gegen Atomstrom ausschließlich auf Temelín zu konzentrieren. Er will auch andere grenznahe Atomkraftwerke in die Debatte einbeziehen, etwa Bohunice, Mohovce und Krsko."Sinnvoll wäre ein einheitlicher Sicherheitsstandard für alle AKW in Europa, zumindest in der EU. Das Problem ist nur: Wenn es einen solchen Standard gibt, wird dadurch möglicherweise die Nutzung der Kernenergie für die nächsten Jahrzehnte zementiert. Was wir brauchen, ist eine realistische Langfriststrategie für den Ausstieg Europas aus der Kernkraft."