Wie werden die Mittel eingebracht. Kommt es zu einer Kapitalerhöhung? Das ist noch nicht definiert. Es gibt Darlehen, die von den Gesellschaftern kommen und welche, die von den Banken kommen und mit entsprechenden Gesellschafterhaftungen untermauert sind.
Woraus ergibt sich der Cashbedarf? Auf der einen Seite aus dem operativen Geschäft und aus den Investitionen, die wir tätigen. Die UTA wird in diesem Jahr EBITDA positiv sein. Das heißt, dass große Teile des heurigen Finanzierungsbedarfs aus den Investitionen kommen. 2003 werden wir einen EBITDA-überschuss haben. 15 bis 20 Mio Euro Finanzierungsbedarf ergeben sich aus der Differenz: 40 Mio Investitionen minus positivem EBITDA.
Sie haben die Investitionskomponente angesprochen. Wieviel wird das heuer sein? Wir investieren rund 50 Mio Euro und im nächsten Jahr voraussichtlich 40 Mio Euro. Und zwar in die Netzinfrastruktur, in die dafür notwendigen Komponenten. Wir schließen heuer die Entbündelung ab und haben dann 125 Standorte. Viele Investitionen sind auch durch das Mengenwachstum bedingt, dazu kommen IT-Investitionen, weil die UTA ja über eine historisch gewachsene IT-Infrastruktur verfügt, die wir jetzt schrittweise anpassen.
Neben den Investitionen von rund 50 Mio Euro ergibt sich ein weiterer Finanzierungsbedarf von - wie Sie vorher erwähnt haben 10 Mio Euro. Dieses Kapital geht in den Zinsendienst? Für den Zinsendienst ist das zuviel. Die Aussage, dass wir 2002 EBITDA-positiv werden, bezieht sich ja nicht zwingend auf das gesamte Jahr. Wir werden den EBITDA-Break-Even Q3 oder Q4 erreichen. Das Gesamtjahr wird noch eine leicht negative Zahl haben.
Wie ist das erste Halbjahr gelaufen? Wir haben auf Gruppenebene mit Ende April einen Bruttoumsatz von 83,6 Mio. Euro erreicht. Ergebnismäßig liegen wir im Bereich des Plans.
Das heißt leicht negativ? Ja, leicht negativ. Wobei wir keine exakten Zahlen darüber kommunizieren. Wir haben uns ja durchaus ambitionierte Ziele gesetzt mit einem prognostizierten Umsatzplus von 18 Prozent. Das haben wir übertroffen. Man muß auch sehen, woher die UTA gekommen ist: Die UTA hatte vor zwei Jahren ein negatives EBITDA, das bei 40 Prozent des Umsatzes lag. Vor einem Jahr waren es 20 Prozent. Heuer werden wir um die Nulllinie sein. Da ist völlig unerheblich, ob das ein Prozent minus ist oder null. Die Tendenz stimmt. Dieses Unternehmen wird operativ positiv sein. Im europäischen Vergleich wird man kaum ein Unternehmen finden, das diese Marktanteile, dieses Wachstum hat und trotzdem operativ positiv agiert.
Steht weiterer Personalabbau an? Es gibt keine Pläne, weitere strukturelle Anpassungen vorzunehmen. Der Personalstand schwankt zwischen 630 und 660. Unsere Kostenstruktur haben wir im 2001 auf gesunde Beine gestellt.
Macht die Hereinnahme eines internationalen Partners momentan Sinn? Die UTA war zum Zeitpunkt, da die Swisscom hereingenommen wurde, in einer anderen Situation - ein sehr junges Unternehmen, hatte weder Marktwissen noch technische Expertise. Die UTA hat sehr von der Swisscom profitiert. Heute sind wir in einer anderen Situation. Wir haben Wissen aufgebaut, stehen gut da, es gibt keinen Bedarf an einem Partner.