Die langjährige Vorstandschefin Sonja Sarközi verlässt die Sberbank Europe, die sich seit dem russischen Angriffskrieg in Abwicklung befindet.
In den vergangenen Monaten konnte die Bank eine Insolvenz abwenden. Durch den am 3. Mai 2022 genehmigten Verkauf eines Großteils des Asset-Portfolios konnte die Bank die Einlagensicherungssumme von 926 Millionen Euro an die Einlagensicherung Austria (ESA) vollständig zurückzahlen. Darüber hinaus zahlte die Bank sämtliche Spareinlagen, die über dem Sicherungshöchstbetrag von 100.000 Euro pro Kunde lagen, zurück. Auch die Verbindlichkeiten in Höhe von 428 Millionen Euro gegenüber der Oesterreichischen Nationalbank und der Europäischen Zentralbank wurden vollständig erstattet.
Nach dem Abgang von Sarközi verbleiben zwei Liquidatoren im Unternehmen, um den weiteren Abwicklungsprozess zu begleiten. Die Rückgabe der Banklizenz soll planmäßig bis Jahresende abgeschlossen sein. An der tschechischen Tochter der Sberbank zeigte sich zuletzt die Erste Group interessiert. Sonja Sarközi hatte von der Account Managerin der easybank AG bis zur Vorständin der Bawag P.S.K. Group eine beachtliche Karriere hingelegt. Seit 2017 war sie Vorstandsmitglied der Sberbank Europe, ab August 2018 deren Vorstandsvorsitzende. 2020 wurde die Spitzenbankerin mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich geehrt.
(Titelbild: Schedl)