Wo&Wo Sonnenlichtdesign hat mit dem Grazer Visualisierungsspezialisten CodeFlügel eine neuartige App für die wirklichkeitsnahe Visualisierung von Markisen entwickelt. Silviu Reghin von Codeflügel spricht über den Nutzen und die Herausforderungen dieses Kundenservices – und warum dazu ein eigener Schattensimulator entwickelt wurde.
Report: Worum geht es in dem Ihrem Projekt? Welche Geschäftsprozesse werden mit der Lösung abgedeckt?
Silviu Reghin: Die Wo&Wo Sonnenlichtdesign GmbH & Co KG bietet individuelle Sonnenschutzlösungen und Markisen an. Dazu wurde im vergangenen Jahr eine Augmented Reality App entwickelt, die Kunden die Möglichkeit bietet, die gewünschte Markise zuerst nach eigenen Vorstellungen zu designen und in weiterer Folge in voller Größe auf die Hauswand zu projizieren. Mit den GPS-Daten des Endgeräts oder durch eine manuelle Eingabe wird der Sonnenstand ermittelt und ein wahrheitsgetreues Bild des Schattenwurfes dargestellt.
Darüber hinaus ermöglicht die App Fachhändlern vor allem aber ein vereinfachtes Abwickeln von Kundenanfragen. Die Wunschmarkise kann in einem einfachen Anfrageformular an den nächsten Händler übermittelt werden. Dieser kann dann bezugnehmend auf das gewünschte Markisenmodell direkt mit dem Kunden in Kontakt treten und losgelöst vom stationären Handel das Beratungs- und Verkaufsgespräch führen.
Report: Was wurde dabei besonders gut gelöst? Welchen Herausforderungen sind Sie in der Umsetzung begegnet?
Reghin: Im „AR View“ der App hat der App Benutzer die Möglichkeit, sich die Markise nach eigenen Vorstellungen zu designen und anschließend direkt auf die eigene Hauswand zu projizieren, indem die zwei Eckpunkte markiert werden.
Das interne Motto bei Wo&Wo Sonnenlichtdesign „Wir verkaufen keine Markisen, sondern Schatten“ stellte uns vor die Herausforderung, den Schattenwurf der Markise zu simulieren und nicht nur die farbliche Gestaltung des Sonnenschutzes. Deshalb wurde ein Schattensimulator entwickelt, der sich je nach GPS-Daten und Uhrzeit ändert. Somit bekommt der Anwender eine realistische Vorstellung wie der Schatten zu welcher Tageszeit fallen wird, sobald die Markise angebracht ist. Gleichzeitig war dieses Feature aber auch eine Herausforderung in der Umsetzung, da die Verbindung aus einem 3D-Modell mit GPS-Daten technisch sehr anspruchsvoll in der Entwicklung war.
Report: Was ist prinzipiell das Kerngeschäft Ihres Unternehmens? Wer sind Ihre Kunden?
Reghin: Die CodeFlügel GmbH wurde 2011 durch Claus Degendorfer und Stefan Mooslechner gegründet. Heute sind wir vorwiegend im Projektgeschäft tätig und entwickeln Individuallösungen im AR-, App- und Web-Bereich. Und wir decken weitere Leistungsbereiche ab: Als Steckenpferd haben wir uns auf die Entwicklung von individuellen Augmented-Reality-Lösungen für Bereiche wie Marketing und Vertrieb, Messeauftritte, Produktion und Montage spezialisiert. Mit dem „NARF 4D SDK“ werden die Technologien Machine Learning, Computer Vision und Augmented Reality vereint. Das SDK dient der Dokumentenerkennung, -lesung und -identifizierung und der Validierung von holografischen Sicherheitsmerkmalen auf Dokumenten – etwa bei Führerschein und Reisepass. Außerdem werden für Usecases verschiedene Arten von Consulting-Leistungen in Form von Workshops angeboten, um unseren Partnern den Weg in die Digitalisierung zu zeigen.
Dabei arbeiten wir vorwiegend mit Firmen aus der Baubranche sowie Industrieunternehmen zusammen, die dabei sind, Kernprozesse intern zu digitalisieren oder innovative Projekte umzusetzen.