Im Juli 2019 übergibt Langzeit-CEO Wolfgang Eder die Führung der voestalpine an Herbert Eibensteiner. Er war schon bisher an der Erfolgsgeschichte des Konzerns maßgeblich beteiligt.
Der Neue sollte mit dem Unternehmen vertraut sein und aus der Technik kommen. Beide Kriterien erfüllt Herbert Eibensteiner perfekt. Der 54-Jährige ist seit fast 30 Jahren im Unternehmen tätig. Nach dem Studium an der TU Wien (Maschinenbau und Betriebswissenschaft) durchlief er Führungspositionen in mehreren Unternehmensbereichen. Mit Eibensteiner rückt ein Manager mit internationaler Erfahrung an die Konzernspitze, der »an der jüngeren Erfolgsgeschichte maßgeblich beteiligt war«, wie Aufsichtsratschef Joachim Lemppenau erklärte.
14 Jahre lang leitete der gebürtige Linzer den Standort Krems und rückte 2012 in den Konzernvorstand auf, wo er – verantwortlich für die Metal Forming Division – bereits die Internationalisierung der Automotive-Sparte vorantrieb. 2014 übertrug ihm Eder die Steel Division. Mit der Eröffnung der Direktreduktionsanlage in Texas setzte Eibensteiner 2016 einen Meilenstein in der strategischen Ausrichtung des Konzerns.
Das unter dem Druck der Branchenkrise verordnete Sparprogramm zog der vierfache Vater und Witwer ohne Murren durch. Für Investitionen am Hauptsitz in Linz blieb dennoch Spielraum: Mit einer neuen Stranggussanlage sowie dem Bau einer Wasserstoffpilotanlage ist die technologische Basis für weitere erfolgreiche Jahre gelegt. 2021 soll das volldigitalisierte Edelstahlwerk in Kapfenberg in Betrieb gehen.
Die Aussicht trüben könnten jedoch die US-Importzölle und ein mögliches Abflachen der Konjunktur. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete der Konzern das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte und zählt zu den profitabelsten Stahlkonzernen der Welt.