Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) blickt im Rahmen der Jahrespressekonferenz stolz auf 25 Jahre ARA zurück – und noch lieber nach vorn: Als Marktführer und Partner der Wirtschaft sieht man sich bestens gerüstet für bevorstehende Meilensteine der Branche. Denn die Herausforderungen in der Abfallwirtschaft sind mit dem EU-Kreislaufwirtschaftspaket und der Kunststoff-Strategie groß.
25 Jahre Verantwortung als Partner der Wirtschaft
Die Abfallwirtschaft befindet sich weltweit im Wandel. Zunehmende Digitalisierung, demographische Veränderungen, wachsender Ressourcenbedarf und neue verbindliche Ziele auf EU-Ebene fordern die Branche. Die ARA behauptet sich in diesem Umfeld konstant als Marktführer und Impulsgeber. „Die ARA hat Maßstäbe gesetzt: Einerseits zeichnet sich Österreich durch eine hohe Sammelmoral aus und das Land profitiert von einem gesunden Wettbewerb im Markt der Haushaltsverpackungen. Andererseits profitieren Unternehmen von der ARA als kompetentem Partner. Wir befinden uns in einer guten Ausgangssituation und begrüßen die Ziele der EU, unser Wirtschaftssystem von einem linearen zu einem zirkulären umzubauen, mit gutem Gewissen: Die Forderungen, die wir schon heute zum großen Teil erfüllen, sind eine Bestätigung der erfolgreichen Arbeit der vergangenen Jahre“, betont ARA Aufsichtsratsvorsitzender Alfred Berger.
Getrennte Verpackungssammlung: Österreich ist Europameister
Das Niveau der getrennten Sammlung und Verwertung von Verpackungen bleibt weiter konstant hoch: Österreich hält im europäischen Vergleich die Spitzenposition. Ausschlaggebend hierfür ist die ständige Optimierung des Sammelsystems sowie die damit verbundene breite Zustimmung der Österreicherinnen und Österreicher zu selbigem.
2017 sammelten die österreichischen Haushalte 1,07 Mio. Tonnen Verpackungen und Altpapier, was einer Steigerung um 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt standen der Bevölkerung über 1,82 Mio. Sammelbehälter zur Verfügung (+1,9 % zu 2016), 1,66 Mio. Haushalte waren Ende 2017 an die Sammlung mit dem gelben Sack angeschlossen (+ 2,5 % zu 2016). Die Pro-Kopf-Menge liegt mit 113,3 kg auf Vorjahresniveau. Unter den Bundesländern nimmt ein weiteres Mal Vorarlberg mit 147,6 kg den ersten Platz ein, gefolgt vom Burgenland (137,6 kg) und der Steiermark (132,7 kg).
Auch die jährliche IMAS-Umfrage im Auftrag der ARA attestiert dem heimischen System von Verpackungssammlung und -recycling weiterhin hohe Zufriedenheitswerte und Akzeptanz: 98 % der Österreicherinnen und Österreicher sammeln getrennt, 97 % beurteilen die Idee der Mülltrennung mit „sehr gut“ oder „gut“. Für nur 25 % bedeutet Mülltrennung einen zusätzlichen Zeitaufwand. „Das im europäischen Vergleich hervorragende Engagement der Österreicherinnen und Österreicher in der Verpackungssammlung leistet einen wertvollen und nachhaltigen Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Als Marktführer freuen wir uns über dieses klare Bekenntnis der Bevölkerung zur Umwelt, wissen aber auch, dass wir am Ball bleiben müssen. Denn die EU-Ziele sind für alle Länder eine klare Vorgabe. Wir können uns mit diesen erfreulichen Ergebnissen nicht entspannt zurücklehnen, sondern werden weiter in Informationsarbeit, Aufklärung und Sensibilisierung investieren. Denn erfolgreiche Verpackungssammlung sichert wertvolle Rohstoffe“, meint ARA Vorstand Christoph Scharff.
Marktführer mit Mehrwert
Mit mehr als 15.000 Kunden ist die ARA klarer Marktführer und hält einen Marktanteil von rund 80 %. „Die ARA ist internationale Benchmark und Gütesiegel für Sammel- und Verwertungssysteme geworden. Viele Länder schauen auf unser System – das macht uns stolz. Unser Erfolgsgeheimnis ist der Mehrwert: Ein Mehr an Service, an Information, an Forschung, an Bewusstseinsbildung, an Dialog und an Netzwerk. Wir haben uns seit unserem Bestehen stetig mit unseren und für unsere Kunden weiterentwickelt und bieten heute ein Rundum-Sorglos-Paket von der Lizenzierung von Verpackungen und Elektrogeräten bis zur Lösung für alle unternehmerischen Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft“, betont ARA Vorstand Werner Knausz.
35 % Leistungssteigerung bei 56 % Stückkostensenkung
In den letzten 25 Jahren wurde die Erfassungsmenge aus Haushalt, Gewerbe und Industrie in Österreich um 35 % gesteigert (2017: 845.000 t), bei einer gleichzeitigen Senkung der Stückkosten um 56 % (2017: 136 €/t) – ein Gewinn für die Kunden des Non-Profit-Unternehmens ARA. Über 80 % (701.000 t) Verpackungen wurden 2017 von der ARA erfasst. Davon wurden rund 663.000 Tonnen von mehr als 80 Verwertungspartnern stofflich und thermisch verwertet. „Wir können rund 90 % der getrennt gesammelten Verpackungen als wertvolle Sekundärrohstoffe im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft weiter nutzen. Denn heute geht es nicht mehr nur darum, Abfälle zu entsorgen, sondern Wertstoffe wieder in den Kreislauf zurückzuführen“, so Knausz. Insgesamt bringt die getrennte Sammlung und Verwertung von Verpackungen in Österreich pro Jahr eine CO2-Einsparung von rund 600.000 Tonnen, 2017 hat die ARA der Umwelt 500.000 Tonnen CO2 erspart.
Intensive Arbeit an der Zukunft der Kreislaufwirtschaft
Die erfolgreiche Arbeit der letzten 25 Jahre bildet die stabile Basis für die nächsten Meilensteine: „Für die neuen Herausforderungen durch das EU-Kreislaufwirtschaftspaket und die Recyclingziele 2025 wird in allen Bereichen unserer Wertschöpfungskette intensiv an Innovation gearbeitet – und wir scheuen uns nicht vor disruptiven Veränderungen“, betont Scharff und meint weiter: „Wir wissen: ,More of the same‘ wird nicht genug sein. Heute legen wir den Fokus auf Circular Design und verbinden dabei Design for Recycling – die Optimierung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen – mit Design from Recycling – die signifikante Steigerung des Anteils an Sekundärrohstoffen. Damit bauen wir die Zukunft der Kreislaufwirtschaft weiter.“ Außerdem nennt Scharff den ARA Innovation Space, einen Hotspot für Ideen, Projekte und neue Impulse der Kreislaufwirtschaft als Vorzeigeprojekt der ARA im Jubiläumsjahr.
Und: Am 20. September 2018 treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus ganz Europa am Circular Economy Congress in Wien, um die Zukunft der Kreislaufwirtschaft zu diskutieren. Die ARA fungiert als Mitgestalter und -organisator der Veranstaltung. „All diese Puzzleteile – von der Veranstaltung über den Thinktank, von unseren pädagogischen Konzepten bis zu unseren digitalen Dienstleistungen – bringen uns unseren Zielen wieder ein großes Stück näher. Die Zukunft der Kreislaufwirtschaft hat schon längst begonnen“, so Scharff abschließend.