Samstag, Dezember 21, 2024
Frauenquote für Aufsichtsräte ab 2018
Foto: Anja-Lene Melchert

Über die mit 2018 in Kraft tretende Frauenquote in Aufsichtsräten sagt Claudia Strohmaier von der UBIT Wien: „Unternehmen sollen Quote nicht bloß erfüllen, sondern klug nutzen“.

Ab 1. Jänner 2018 tritt in Österreich die gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten in Kraft. Allein in den nächsten Jahren werden dadurch bis zu 600 Mandate frei. Wiener Unternehmensberaterinnen werden als potenzielle Kandidatinnen durch ihre berufliche Expertise punkten. „Der Aufsichtsrat ist nicht nur ein Kontrollorgan. Eine Unternehmensberaterin mit wirtschaftlicher Erfahrung und betriebswirtschaftlicher Kompetenz kann dem Unternehmen viele Vorteile bringen“, weiß Mag. Claudia M Strohmaier, Berufsgruppensprecherin Unternehmensberatung der Wiener Fachgruppe UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT) und ergänzt: „Unternehmen sollen bei der Vergabe von Aufsichtsrat-Mandaten nicht nur die Quote erfüllen, sondern auch klug nutzen.“

Ab 2018 müssen börsennotierte Unternehmen sowie Betriebe mit mehr als 1.000 Beschäftigten die gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent in ihren Aufsichtsräten erfüllen. Dieses Ziel soll sukzessive durch die Nachbesetzung von freiwerdenden Mandaten durch Frauen erreicht werden. Laut Angaben des Frauenressorts fallen in Österreich rund 200 Betriebe, bei denen der momentane Durchschnitt des Frauenanteils bei 18 Prozent liegt, unter diese neue Regelung. Die Quote bedeutet, dass die Nachfrage nach qualifizierten Frauen für diese Posten deutlich steigen wird. Ersten Schätzungen zufolge werden in den nächsten Jahren bis zu 600 Aufsichtsrätinnen benötigt. Ein Bedarf, der laut der Wiener Fachgruppe UBIT leicht gedeckt werden kann.

Ein Mandat als Aufsichtsrat ist kein Ehrenamt

Die Vergabe von Mandaten ist nicht immer einfach, die Suche nach qualifizierten Frauen wird im ersten Schritt auf den Wissenschaftsbetrieb fokussiert. Dabei gibt es eine breite Auswahl an Expertinnen. Allein in der Aufsichtsrätinnen-Datenbank von „Zukunft.Frauen", einer gemeinsamen Initiative der Wirtschaftskammer mit dem Wirtschaftsministerium und dem IV, sind aktuell über 550 Kandidatinnen gelistet. „Von einem Mangel an qualifizierten Frauen kann also nicht die Rede sein“, weiß Mag. Martin Puaschitz. Der Obmann der Fachgruppe UBIT Wien empfiehlt, bei der Wahl auf eine umfassende Expertise der jeweiligen Kandidatin zu achten: „Der Aufsichtsrat ist längst nicht mehr nur ein Kontrollorgan oder gar ein Ehrenamt. Es ist auch eine Chance, zusätzliches Know-how ins Unternehmen zu bringen, auf das die Unternehmensführung zugreifen kann.“

Nach Absolvierung des Lehrgangs und der Zertifizierung zum „Supervisory Expert“ kennt Strohmaier die Anforderungen sowie Potenziale. Zentrale Aufgaben eines Aufsichtsrats sind die Überwachung des Vorstandes. „Darüber hinaus kann und soll der Aufsichtsrat der Geschäftsführung auch beratend zur Seite stehen ohne ins Tagesgeschäft einzugreifen. Die Zukunft des Unternehmens sollte der Fokus des Aufsichtsrats sein“, erklärt die Unternehmensberaterin. Daher seien Personen mit einer umfassenden betriebswirtschaftlichen Expertise von Vorteil. Um die Geschäftsführung bei solchen Entscheidungen bestmöglich zu beraten, ist es wichtig, das ganze Unternehmen mit allen Abläufen sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verstehen. „Neben dem betriebswirtschaftlichen Know-how und den analytischen Fähigkeiten ist zukunftsorientiertes Denken für Unternehmensberaterinnen grundlegend“, ergänzt Strohmaier. Aus diesem Grund sehen sich die Wiener Unternehmensberaterinnen für freie Aufsichtsrat-Mandate bestens geeignet.

Um sich entsprechend zu positionieren hat man innerhalb der Wirtschaftskammer bereits reagiert. So unterstützt die Qualitätsakademie incite des Fachverbands UBIT durch spezielle Lehrgänge und Zertifikate rund um die Themen „Aufsichtsrat“ die UnternehmensberaterInnen. „Als wissensbasierte Dienstleister ist aktuelles Know-how unsere Stärke. Vor allem in Wien setzten wir daher auf laufende Weiterbildungen sowie eine starke Vernetzung unter den Mitgliedern“, betont Puaschitz abschließend.

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
24. September 2024
Konkrete Lösungen und relevante Technologien für eine klimaneutrale Industrie stehen im Mittelpunkt der dritten internationalen Konferenz am 24./25. Oktober in Wien Am 24. und 25. Oktober 2024 veranst...
Firmen | News
20. September 2024
Gemeinsam die Welle der Vorschriften meistern: Navigieren im Cybersecurity-Meer Donnerstag, 10. Oktober 2024, 09:00 Uhr bis 17:15 Uhr Austria Trend Hotel Savoyen WienRennweg 16, 1030 Wien Neue Regulie...
Marlene Buchinger
11. September 2024
Prozessverständnis und Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist wie das Thema Qualität – jede*r trägt dazu bei und die Betrachtung endet nicht am Werkstor oder der Bürotür. Daher sind Pr...
Redaktion
27. August 2024
Die Zertifizierung- und Trainingsinstanz CIS – Certification & Information Security Services GmbH im Bereich Informationssicherheit, Datenschutz, Cloud Computing und mehr, beleuchtet erstmalig die...
Redaktion
04. September 2024
Ökologische Baumaterialien: Der Weg zu umweltfreundlichen Gebäuden Die Bauindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, bei dem ökologische Baumaterialien eine zentrale Rolle spielen. Tradit...
Alfons A. Flatscher
06. November 2024
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus zeichnet sich ein neues Kapitel der Handelspolitik der USA ab – und für europäische Unternehmen könnten die nächsten Jahre herausfordernd werden. Trump, bekan...
LANCOM Systems
14. Oktober 2024
Die österreichische Bundesbeschaffung GmbH (BBG) hat die Lösungen des deutschen Netzwerkinfrastruktur- und Security-Herstellers LANCOM Systems in ihr Portfolio aufgenommen. Konkret bezieht sich die Ra...
Firmen | News
30. September 2024
Die Wahl der richtigen Matratze kann einen großen Unterschied in Ihrem Leben machen. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Erfahren Sie, wann der beste Zeitpu...

Log in or Sign up