Das abz*austria feierte das 25-jähriges Bestehen. Ein Anlass zur Freude und Nachdenklichkeit: Frauen sind im Erwerbsleben bezüglich Einkommen und Berufschancen noch immer nicht gleichberechtigt.
300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren in den Wiener Karl-Marx-Palast gekommen, um das abz*austria zu feiern. Sie alle zollten der ambitionierten Einrichtung für ein Vierteljahrhundert des Engagements für Frauen Anerkennung.
1992 öffnete das abz Meidling am Schöpfwerk mit fünf Mitarbeiterinnen seine Türen – 94 % der Wiedereinsteigerinnen konnten in den Arbeitsmarkt integriert werden. Zwölf Unternehmen boten den Teilnehmerinnen bezahlte Praktika und in weiterer Folge auch Jobs. Seither ist die Basisqualifizierung von Frauen mit niedrigen Bildungsabschlüssen ein zentrales Ziel des abz*austria. Geschäftsführerin Manuela Vollmann lenkte von Beginn an den Fokus auf die Gleichstellung von Frau und Mann auf dem Arbeitsmarkt – pragmatisch und mutig. Eine Haltung, die AMS-Chef Herbert Buchinger imponierte: Die »völlig unaufgeregte feministische Grundorientierung« überzeugte auch ihn, wie er in seiner Laudatio eingestand, vom Gender-Mainstreaming.
Heute unterstützen 150 Mitarbeiterinnen in vier Bundesländern Frauen dabei, »ihr Leben in die Hand zu nehmen«, wie es Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner formulierte. Die Schwerpunkte haben sich in 25 Jahren nicht geändert: Wiedereinstieg, Integration von Migrantinnen, Existenzsicherung. Österreich ist beim Gender Pay Gap das Schlusslicht Europas, die Ganztagskinderbetreuung ist noch immer nicht flächendeckend gewährleistet.