Welche Digitalisierungs- und Automatisierungstrends werden die Industrie und Wirtschaft in den kommenden Jahren prägen? Vorstellungen von der Industriemesse »Smart Automation« in Linz für eine zunehmend technisierte Welt.
Phoenix Contact: Programmieren für die Automatisierung
Das Konzept der vernetzten, flexiblen Produktion ist ja schön, aber wie kann es in die Praxis umgesetzt werden? Software spielt bei Automatisierungslösungen eine wichtige Rolle, um diese anpassungsfähiger und kommunikativer zu gestalten. Die Idee: Alle Teilnehmer und Komponenten des Automatisierungssystems lösen ihre statischen Verbindungen, um dynamisch über Anlagen und Firmengrenzen hinweg Daten auszutauschen. Vor diesem Hintergrund stellte Phoenix Contact eine neue, offene Steuerungsplattform der innovativen »PLCnext Technology« vor. Die Lösung erlaubt das parallele Programmieren auf Basis etablierter Software-Werkzeuge, wie etwa Visual Studio, Eclipse und spezieller Programmiersprachen. Auch Open-Source-Software kann eingebunden werden. Daneben ermöglicht die Plattform die Konfiguration, Diagnose und Visualisierung eines gesamten Systems.
ABB: Roboter YuMi
Bild oben: »You and Me« auf einem Fleck: Der Industrieroboter »YuMi« ist bei manuellen Tätigkeiten ein verlässlicher mechanischer Kollege.
Einer der Stars der diesjährigen Smart Automation war neuerlich YuMi, ABBs Star unter den Industrierobotern. Er ist der erste, speziell für die Kleinteilmontage konzipierte Zweiarm-Roboter – inhärent sicher und extrem genau. YuMi öffnet Herstellern enorme Potenziale bei der Mensch- Roboter-Kollaboration in der Kleinteilmontage. Obwohl YuMi speziell für die Elektronikindustrie ausgelegt ist, eignet sich der Roboter auch für andere Bereiche wie die Fertigung von Uhren, Spielzeugen und Automobilkomponenten. Er kann ohne weitere Schutzmaßnahmen für die Zusammenarbeit mit einem menschlichen Kollegen eingesetzt werden. Die Hände – eigentlich Servogreifer – verfügen optional über integrierte Kameras. Echtzeitalgorithmen definieren eine kollisionsfreie Bahn für jeden Arm entsprechend der jeweiligen Aufgabe.
Rittal: Coole Schränke
Bild oben: Energieeffizienz bei Kühlgeräten für die Industrie – Rittals „Blue e+“ setzt auf ein Hybridkonzept.
Rittal war auf der Messe in Linz mit Schalt- und Serverschrank-Komponenten vertreten. Energieeffizienz ist ein Faktor, der seit Jahren vor allem in der größeren Dimension eines Rechenzentrums an Bedeutung gewinnt. Die Kühlgerätegeneration »Blue e+« von Rittal verfügt über eine patentierte Hybridtechnologie, die in Teststellungen bei Automobilherstellern über 75 % weniger Energieverbrauch realisierte. Sie funktioniert über das Zusammenspiel eines Kompressor-Kühlgerät und einer Heat Pipe. Der Kompressor kommt nur dann zum Einsatz, wenn die passive Kühlung nicht mehr ausreicht.