Die Einstellung zur Berufstätigkeit von Eltern differieren in Europa stark, wie eine Studie in 14 europäischen Ländern sowie in Australien und Japan ergab.
42 % der Österreicherinnen und Österreicher unter 45 Jahren sind der Meinung, dass „ein Vorschulkind leidet, wenn seine Mutter arbeitet“. Damit liegt Österreich im Mittelfeld der Studie „Attitudes towards Parental Employment“ für die Isabella Buber-Ennser (Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) und Ralina Panova (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Wiesbaden) mehr als 80.000 Menschen in 16 Ländern befragten.
Die Meinungen gehen in Europa weit auseinander. Vor allem in Osteuropa wird die Berufstätigkeit von Müttern sehr kritisch gesehen. In Ungarn glauben vier von fünf Befragten, dass die Kinder leiden. Auch in Georgen, Russland, Bulgarien, Polen und Litauen vertritt die überwiegende Mehrheit diese Haltung. In Frankreich, für die hohe Erwerbsquote der Mütter bekannt ist, stimmen immerhin 41 % der Befragten dieser Aussage zu. Weniger Probleme in der mütterlichen Berufstätigkeit sehen Eltern in Belgien, Japan, Ostdeutschland, Estland und Norwegen.
Allerdings zeigt sich auch ein Unterschied zwischen den Geschlechtern. Männer sehen berufstätige Mütter skeptischer als Frauen. Am größten fiel die Differenz neben Österreich und Westdeutschland „ausgerechnet in Norwegen, einem Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung“ aus, wie die beiden Demografinnen analysierten.