Freitag, Jänner 31, 2025

2015 war ein gutes Jahr für Zentral- und Osteuropa. Das durchschnittliche BIP stieg um +3,3 Prozent, nach +2,6 Prozent in 2014. Der Privatkonsum zog durch sinkende Arbeitslosigkeit und höhere Gehälter an. Zudem stützten die EU-Fördermittel die Investitionen. Kurz, die Wirtschaft in Zentral- und Osteuropa florierte. Aber wie erging es den größten Unternehmen der Region?

Coface präsentiert die achte Ausgabe der jährlichen Studie zu den Top 500 Unternehmen in Zentral- und Osteuropa: die Coface CEE Top 500. “Die Entwicklungen im Ranking der Top 500 Unternehmen veranschaulichen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr – und es war ein erfolgreiches Jahr“, erklärt Katarzyna Kompowska, Coface Executive Manager Central and Eastern Europe.

“Die Volkswirtschaften profitierten von der steigenden Inlandsnachfrage – dank wachsendem Konsum, der durch sinkende Arbeitslosigkeit und höhere Gehälter gestützt wird, sowie steigender Investitionen in den meisten Ländern. Durch die allmähliche Erholung des Haupthandelspartners Eurozone (mit einem BIP-Wachstum von +1,6 Prozent) und dem wichtigen Beitrag der EU-Fördermittel stieg der Export an. Das Zusammenspiel dieser Faktoren machte 2015 zu einem Jahr mit solidem Wachstum für Unternehmen. Dementsprechend beendeten die Top Player 2015 mit gestiegenen Umsatzzahlen und stabilen Mitarbeiterzahlen.”

Top 500 Unternehmen: höhere Umsätze, stabile Beschäftigungszahlen

Die CEE Top 500 Unternehmen steigerten den Umsatz um +4,2 Prozent auf EUR 593 Mrd, den Gewinn sogar um +3,7 Prozent auf EUR 26,9 Mrd. Die Top Player der Region zählen weiterhin zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. 4,3 Prozent (+0,5 Prozent) der gesamten Erwerbsbevölkerung sind bei den CEE Top 500 Unternehmen angestellt. Dies beeinflusste die Beschäftigungszahlen positiv.

Top 3 Länder: Privatkonsum als Wirtschaftsmotor

Die größte Volkswirtschaft der Region, Polen, beheimatete die meisten der Top-Unternehmen. Durch die starke Inlandsnachfrage überstand das Land die Wirtschaftskrise vergleichsweise gut. Insgesamt schafften es 167 polnische Unternehmen in das Ranking und damit neun weniger als im Vorjahr. Die polnische Wirtschaft erzielte seit 2014 solide Wachstumsraten von über 3 Prozent.

Das größte Wirtschaftswachstum in Zentral- und Osteuropa erreichte 2015 die tschechische Republik (+4,5 Prozent). Zudem hatte das Land eine der niedrigsten Arbeitslosenzahlen in der EU (5,1 Prozent). Öffentliche Investitionen und der effiziente Einsatz des alten EU-Budgets kurbelten die Wirtschaft an. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Ranking wieder, in dem Tschechien mit 71 Unternehmen unter den Top 500 seine Position das vierte Jahr in Folge verbessert. Der Gesamtumsatz wuchs um +3,1 Prozent, der Nettogewinn um +16,9 Prozent auf EUR 4,9 Mrd.

Ungarn verlor eine Position, sicherte sich aber mit 69 Unternehmen im Ranking (-4 im Vgl zu 2014) wieder einen Platz am Podest. Die verbliebenen Top-Player verzeichneten jedoch mit +13,8 Prozent das höchste Umsatzwachstum aller in der Studie analysierten Länder. Seit der Rezession im Jahr 2012 erzielte Ungarn solide Wachstumsraten. 2015 waren es +2,9 Prozent.

Branchen: Mineralölprodukte, Chemikalien, Kunststoffe und Pharmazeutika zeigt als einzige eine Negativperformance

Eine anhaltende positive Entwicklung zog sich durch fast alle Branchen der CEE Top 500. 12 von 13 steigerten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Die Textilbranche mit +14,8 Prozent und die Automobil- und Transportbranche mit +10,3 Prozent gehören zu den größten Gewinnern. Der traditionell wichtigste Sektor Mineralölprodukte, Chemikalien, Kunststoffe und Pharmazeutika stellt weiterhin die meisten Unternehmen (111 von 500), dennoch ist es aufgrund der Erdölkrise die einzige Industrie mit sinkenden Umsätzen (-8,3 Prozent).

Die günstigen Wirtschaftsbedingungen setzen sich auch 2016 fort. “Die Prognosen für 2016 entsprechen fast jenen von 2015 – mit einem geschätzten Wachstum von +3,0 Prozent. Weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt und das wachsende Vertrauen der Konsumenten werden die Haushaltsnachfrage als wichtigsten Wirtschaftsmotor in Zentral- und Osteuropa stärken”, fügt Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Austria, hinzu. “Österreich profitiert weiterhin von dieser Entwicklung, da die Region nach wie vor zu den bedeutendsten Handelspartnern zählt. Allein die Exporte sind seit 2005 um ein Viertel gestiegen.”

Die gesamte Studie zum Download unter: http://www.coface.at/News-Publikationen/Publikationen/Coface-CEE-Top-500-Companies-2016-edition

 

 

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