Wettbewerbsfähige Preise und Einführung neuer Modelle treiben Weltmarkt für Elektrofahrzeuge an. Autohersteller haben Versuche für induktives Laden gestartet - eine Normung ist bis 2014 zu erwarten.
Einer der wichtigsten Antriebskräfte des Weltmarkts für Elektrofahrzeuge sind in diesem Jahr die gesunkenen Anschaffungskosten beim Kauf eines Fahrzeugs. In der Tat sind die Preise für die wichtigsten Elektrofahrzeuge im Vergleich zu den Vorjahrespreisen um mehr als 18 Prozent gesunken, denn die Hersteller versuchen die Umsätze steigern und wettbewerbsfähig bleiben. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit sich dieser Umstand auf die Marktentwicklung auswirkt.
Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan zum Weltmarkt für Elektrofahrzeuge im Jahr 2013 lagen die Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge im Jahr 2012 bei 120.000 Einheiten und werden bis 2018 voraussichtlich 2,7 Millionen Einheiten erreichen. Die Weltmärkte zeigen laut Analyse einen Aufwärtstrend bei der Annahme der Produkte, wobei die weltweiten Verkäufe in 2013 auf 170.000 bis 190.000 Verkäufe ansteigen dürften, was wiederum eine Umsatzsteigerung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu den Vorjahreszahlen bedeuten würde.
"Die geplante Einführung von rund 15 neuen Elektrofahrzeug-Modellen Verlauf des nächsten Jahres, wie etwa der BMW i8, der Tesla Model S, der Audi R8 und Q7, der Porsche 918 Spyder sowie der Mercedes SLS AMG ECell, wird den Wettbewerb auf dem Weltmarkt für Elektrofahrzeuge intensivieren und die Preise fallen lassen", sagt Frost & Sullivan Automotive and Transportation Team Leader, Anjan Hemanth Kumar. "Mehrere neue Elektroautos – unter anderem der Tesla Model S, Renault Zoe und Ford Fusion Energi – sind bereits Bestseller in ihren jeweiligen Märkten."
"Seit ihrer Markteinführung waren Elektrofahrzeuge großenteils nur für Flotten interessant. Die Vision der Hersteller für 2013 und darüber hinaus ist, die privaten Verbraucher zu erreichen und Nachfrage zu schaffen", fährt Kumar fort.
Darüber hinaus sind die Kosten für Lithium-Ionen-Batterien in den letzten fünf Jahren um 20 bis 40 Prozent gesunken, weshalb die Fahrzeughersteller die Preise für ihre Elektrofahrzeuge senken und die Abnahme auf dem Markt ankurbeln konnten.
Da ein robustes Infrastrukturnetz für Ladestationen mit standardisierten Geschäftsmodellen bislang fehlte, war die Reichweitenangst eine weitere entscheidende Herausforderung für den Markt. Zu Beginn dieses Jahres normte die „Society of Automotive Engineers International (SAE)“ den Combo-Typ-Steckverbinder für das Schnellladen mit Gleichstrom (DC). In naher Zukunft dürften sowohl die CHAdeMO-Schnittstelle wie auch der Combo-Typ-Steckverbinder für das Schnellladen mit Gleichstrom nebeneinander in Einsatz sein. Mehr als zehn Autohersteller haben Versuche für induktives Laden gestartet, und die Normung wird voraussichtlich im Jahr 2014 bekannt gegeben. SAE hat bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich für die Normung des induktiven Ladens einsetzt.
Darüber hinaus haben die Regierungen mehrerer Länder die Anreize und Steuervorteile für die Käufer von Elektrofahrzeugen auf das Jahr 2015 und später ausgedehnt. Skandinavien führt die Entwicklung an, wobei Norwegen seine Marktdurchdringung mit Elektrofahrzeugen allmählich auf über drei Prozent im Jahr 2013 erhöhen konnte.
"Europa hat beinahe zwei Milliarden Euro in verschiedene Forschung- und Entwicklungsprojekte investiert, die vom Antriebsstrang bis zum Stromnetz für Elektrofahrzeuge reichen", so der Experte abschliessend. "Zusätzliche Entwicklungen der Batterietechnologie in den Vereinigten Staaten, China und Europa werden die Energiedichte verbessern und die Kosten weiter senken."