Das ist für Herbert Greisberger, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT), das Motto der Zukunft. Dazu dürfe der Begriff nicht länger abstrakt bleiben.
»Energiesparmessen sind sehr gut besucht, das Interesse der Bevölkerung ist da. Nun gilt es, die Menschen stärker einzubinden«, lautet die Forderung am Rande einer Tagung der Expertengruppe »R&D Priority Setting and Evaluation« der Internationalen Energie Agentur im Mai in Baden bei Wien. »Lebensstiländerungen können nicht von oben verordnet, die Bevölkerung muss vor Ort begeistert werden. Sie muss über Bürgerbeteiligung, erhöhte Mitgestaltungsmöglichkeiten und ökonomische Vorteile verstärkt direkt eingebunden werden. Die Region muss sich mit dem Windkraftwerk und den Solarpaneelen identifizieren.«
Für die ÖGUT geht es um komplexe Fragen: Warum ist für manche Menschen Energie aus Wasserkraft positiv, für andere negativ? Wie und warum werden Windenergie oder Biomasse angenommen? Wie können öffentliche Verkehrsmittel attraktiver werden? Internationale Projekte bestätigen die Bedeutung des direkten Kontaktes zu den Menschen, wobei auch kulturelle Unterschiede maßgebend sind. »US-Amerikaner sind weniger obrigkeitsgläubig als Asiaten. In Europa gibt es Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden«, zeigt Greisberger auf. Ausschlaggebend ist für ihn Konsens.
Erfolgreiche Vorbilder zur Reduktion des Energieverbrauches und Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energie gibt es in vielen Ländern. In Österreich ist die Unabhängigkeit von Erdöl- und Atomimporten und damit saubere Energiegewinnung aus der Region das Ziel der Klima- und Energie-Modellregionen. In Deutschland werden in »Bioenergie-Regionen« innovative Konzepte zur Entwicklung von Bioenergie unterstützt. »Sustainable Energy Zone« arbeitet in Irland an Energieeffizienz, in Dänemark läuft die Initiative »ProjectZero«. Trotz kultureller Unterschiede gilt es von diesen Beispielen zu lernen, für eine gemeinsame Energiezukunft in Österreich und weltweit – so der Tenor der ÖGUT. (Karin Legat)