Die Zubauzahlen sind noch immer so hoch wie noch nie: 2023 betrug der Photovoltaikzubau ganze 2,5 Gigawatt, das ist vergleichbar mit der Leistung von zwei Atomkraftwerken. Allerdings ist mit dem wieder sinkenden Strompreis und der weiterhin hohen Inflation ein Rückgang in der Investitionsfreudigkeit erkennbar. Dabei wäre gerade jetzt der ideale Zeitpunkt, um in Solarstrom vom Dach zu investieren. Unternehmerin Cornelia Daniel liefert fünf Gründe, warum jetzt genau der richtige Zeitpunkt dafür ist.
1. Günstiger Strom ohne Volatilität
Wir sind in einer Phase vergleichbar mit 2017, wo aufgrund der niedrigen Strompreise von 3-5 ct/kWh nur sehr weitsichtige Unternehmerinnen und Unternehmer Photovoltaik investiert haben. Genau diese antizyklischen Investoren wurden für diese Voraussicht belohnt. Die Investitionen haben sich statt in 15 Jahren in 7 Jahren und weniger amortisiert. Die Volatilität des Strommarktes ist es, die die Nachfrage nach Photovoltaik massiv beeinflusst. Dabei müsste man gar nicht auf den Strommarkt schielen, sondern sich nur eine einzige Frage stellen: Möchte ich Strom vom Dach zum Tiefstpreis von 5ct/kWh für 30 Jahre garantiert, oder spiele ich an der Börse weiter mit und zahle einmal 9 ct/kWh und einmal 25 ct /kWh.
2. Modulpreistiefststand
Nach einem preislichen Höhenflug 2022/23 sind die Modulpreise auf einem Tiefststand. Die überfüllten Lager in Rotterdam sind aber wieder leer und die Transportkosten steigen derzeit. Dieses Opportunitätsfenster könnte sich also bald wieder schließen. Geopolitisch gilt auch zu bedenken, dass China einen unvergleichlichen, lange geplanten Schachzug vollzogen hat. Durch die über 15 Jahre hinweg massiv subventionierte Solarindustrie in China – wir sprechen von hunderten Milliarden! – haben europäische Hersteller nicht die geringste Chance preislich mitzuhalten und melden derzeit reihenweise Konkurs an. Ist der internationale Modulmarkt erstmal bereinigt, gibt es keinen Grund mehr die Module so günstig zu verkaufen. Es wäre also auch in dieser Hinsicht ratsam jetzt zuzugreifen.
3. Zählpunkt sichern
Beim Recht Sonnenstrom zu produzieren gilt: First come - First Serve. Durch den starken Ausbau wird es immer schwerer an Einspeisegenehmigungen zu kommen. Sich dieses Recht zu sichern, wird immer wichtiger. Vorsicht auch bei Pauschalaussagen wie: Das Netz hält nicht mehr Photovoltaik aus, deshalb fange ich erst gar nicht damit an. Das ist schlichtweg falsch. Es hängt von Ihrem nächsten Trafo, von Ihrer Leitung und vom nächsten Umspannwerk ab, wie viel Sie einspeisen dürfen. Dies rauszufinden klappt nur über einen offiziellen Zählpunktantrag. Den sollte jedes Unternehmen schleunigst einbringen.
4. Wahljahr 2024: Bessere Förderungen kommen nicht mehr
Hinzu kommt die diesjährige Nationalratswahl, die so einiges auf den Kopf stellen könnte. Die schwarz-grüne Regierung hat energiepolitisch wirklich unglaublich viel geschafft. Sollte es zu einer politischen Neuordnung kommen, könnten auch die aktuellen Errungenschaften wieder zunichte gemacht werden, deshalb spielt auch hier Zeit eine wichtige Rolle und ist noch ein Grund mehr, das Thema Photovoltaik im Unternehmen in der Prioritätenliste wieder nach oben zu schieben den die Förderlandschaft ist ebenfalls noch immer attratkiv. Momentan gibt es im Rahmen des EAGs noch Investitionsförderungen also Direktziuschüsse, sowie die äußerst spannende Markprämie, welche die Vergütung für den eingespeisten Strom mit 8,98 ct/kWh bei Aufdachanlagen für 20 Jahre absichert. Letztere Förderung wird es in dieser Form nur mehr dieses und nächstes Jahr geben. Dann ist diese Form des sicheren Investments vermutlich Geschichte. Es wäre somit ratsam sich an den Fördertöpfen zu bedienen, solange sie noch gefüllt sind. Auch steuerlich wird das Thema von der Regierung stark forciert. Unternehmen können sich zusätzlich zur Abschreibung nochmal 15% Investitionsfreibetrag sichern und private Haushalte werden von der Mehrwertsteuer befreit.
5. Geringere Wartezeiten und weniger Bürokratie
Wer in der Boom-Zeit eine Photovoltaikanlage wollte, musste mit 1-2 Jahren Umsetzungszeit rechnen. Geringe Materialverfügbarkaeit und Überlastung bei den Netzbetreibern und den Förderstellen waren einige der Gründe. All diese Hürden sind nun überwunden und man kann nun auch – der Netzzusage vorausgesetzt – vergleichbar rasch in wenigen Monaten umsetzen. Wir sehen auch bei uns im Unternehmen wie rasch die Anlagen mittlerweile wieder aufs Dach kommen. Für Herbst sind sogar noch Bautermine frei. Wer also das Thema PV endlich von seiner To-Do Liste streichen möchte, sollte jetzt einfach umsetzen.
Über die Autorin
Cornelia Daniel ist Solarunternehmerin und begleitet Unternehmen bei der Umsetzung Ihrer PV-Projekte. Ihre Initiative Tausendundein Dach ist ein One-Stop-Shop bei dem Unternehmen von der Erstberatung bis zu schlüsselfertigen Umsetzung alles aus einer Hand bekommen. Hinter dem Projekt steht die Solarberatung Dachgold und der Photovoltaikspezialist 10hoch4.