Die neuerliche Auflage des Kongress „FutureConvent“ für HTLs zeigte im November großes Interesse der Schüler*innen an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele mithilfe innovativer Technik.
Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) – 2015 von UNO erstellt - gibt einen Leitfaden für Regierungen, Organisationen und die Gesellschaft zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft für alle Menschen. Am FutureConvent am 8. November in Gmunden, der als ganztägige Kombinationsveranstaltung aus Ausstellung, Networking und Konferenz für HTL-Klassen und innovative Unternehmen in Zusammenarbeit mit HTLs entwickelt wurde, ging es um diese Ziele. Das FutureConvent setzt direkt bei den in Ausbildung befindlichen HTL-Schüler:innen an und zeigt ihnen auch die nicht immer gut sichtbare gesellschaftliche Dimension der Technik auf.
Aus Oberösterreich waren die meisten HTLs vertreten. „Viele der großen Probleme unserer Zeit können mit innovativer Technik gelöst werden und daher ist es sehr wichtig, schon bei den HTL-Schüler:innen ein Bewusstsein für technische Lösungen zu schaffen, die zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen“, so Gerda Schneeberger, Direktorin der HTL Braunau.
Keynote-Speaker und Eröffnungsredner Gerd Ganteför, emeritierter Professor für Clusterphysik an der Universität Konstanz, zeigte den Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen, CO2-Konzentrationen, und Durchschnittstemperatur. Daraus ergibt sich, dass die Betrachtung von CO2-Senken hoffen lässt. Er zeigte, dass die grassierende "Lust am Untergang" in eine positive Richtung gedreht werden kann.
Michael Fälbl, Senior Project Manager der Plattform Industrie 4.0, zeigte die Wichtigkeit einer robusten und funktionalen digitalen Infrastruktur auf, um beispielsweise nachhaltige Lieferketten zu dokumentieren. Er erklärte, was sich hinter wesentlichen europäischen Initiativen, wie z.B. Data Spaces oder Gaia-X, verbirgt und was aktuell und in den nächsten Jahren voraussichtlich auf die Industrie zukommen wird.
Elena Stelzig, Director of Innovation & Digitalization beim Circular Economy Forum Austria, konnte den Schüler:innen auf leicht verständliche Art erklären, wie man mit Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und Entrepreneurship Innovationen für eine nachhaltige Zukunft schaffen kann.
Michael Strudler, selbst HTL-Absolvent 2022 und Gründer von STR Strommer Strudler, stellte seine Erfindung, die vertikale Windturbinen vor – wofür er viele Auszeichnungen und Preise erhalten hat, unter anderem die Goldmedaille beim Contest for Young Scientists der EU – und zeigte, wie man ausgehend von der eigenen Diplomarbeit ein marktreifes Produkt und Unternehmen aufbauen kann.
Wie man es schafft, gebrauchte PV-Module kosteneffizient für einen zweiten Lebenszyklus aufzubereiten, wurde von Simon Prüller, CEO des Green-Startups „2nd Cycle“ in seinem Vortrag erklärt. Die aus Oberösterreich stammende Ass. Prof. Karin Föttinger, Leiterin der Forschungsgruppe Technische Katalyse an der TU Wien und Gründerin von „co2ol catalyst“ zeigte, wie wichtig für die Energiewirtschaft und Industrie, speziell für die Chemie-, Stahl- oder Zementindustrie, die Verarbeitung von grünem Wasserstoff und CO2 zu Methanol ist.
Die Besucher: innen der Präsentation von Christof Winkler-Hermaden, Biobauer, GreenTec Pionier und CEO von Saphium Biotechnology, konnten erfahren, wie man mit Bakterien Polymere und Dünger erzeugen und dabei Stickstoff und CO2 aus der Luft holen kann. Thomas Matthias Romm von forschen planen bauen ZT zeigte Beispiele, dass Klimareparatur mit Kreislaufwirtschaft in der Baubranche bereits in Ansätzen Realität ist.
„Inspiration und Begeisterung für nachhaltige technische Lösungen im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele standen am FutureConvent im Vordergrund. Das große Interesse der HTL-Schüler:innen war überwältigend, daher wurde der Folgetermin im nächsten Jahr mit 13. November 2024 bereits fixiert“, fasst Sylvia Foissy, Veranstalterin des FutureConvents, zusammen.