Mittwoch, Juli 17, 2024
Best of: PV im Gewerbe
(Titelbild: Heinzel Energy)

Eine der größten Aufdach-Photovoltaikanlagen Österreichs, mehr Nutzung durch eine Energiegemeinschaft, die Deckung des Energiebedarfs auf Industriegeländen und eine weiteres Puzzlestück für nachhaltiges Produzieren – beste Beispiele für Investitionen von Gewerbebetrieben in Photovolatik.

Oberösterreich: Papierfabrik Laakirchen

Ressourcenschonung durch den Einsatz von Recyclingpapier, die kontinuierliche Optimierung des Produktionsprozesses sowie der Einsatz erneuerbarer Energien stehen im Fokus der umweltfreundlichen Wertschöpfungskette der Papierfabrik Laakirchen. Heinzel Energy, das Erneuerbaren-Energie-Unternehmen der Heinzel EMACS-Firmengruppe, montierte fast 8.000 Photovoltaikmodule auf ausgewählten Dachflächen am Standort, was einer installierten Gesamtleistung von 2.600 kWp entspricht. Werkstätten, Lager und selbst die Dächer der zwei Papiermaschinen wurden mit PV belegt.



Insgesamt sind es rund 13.000 m² Fläche, die für Ökostromproduktion genutzt werden – eine der größten Aufdach-Photovoltaikanlagen des Landes. Die Anlage liefert jährlich 2,6 GWh Ökostrom. Es ist ein weiterer Meilenstein im kontinuierlichen Ausbau der umweltfreundlichen Wertschöpfungskette der Unternehmensgruppe: Auch am Standort des steirischen Schwesterunternehmens Zellstoff Pöls AG wurden PV-Module montiert. In Summe wurden auf einer Fläche von 15.000 m² an beiden Standorten Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3.100 MWp installiert. 

Unternehmen: Laakirchen Papier AG, Zellstoff Pöls AG, Heinzel EMACS Energie GmbH (Heinzel Energy)
Leistung und Effekte: Insgesamt 3.100 MWp Leistung helfen, jährlich 800 Tonnen CO2 einzusparen. 
Hintergrund: Heinzel Energy hat bislang PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 15 MWp umgesetzt – auf Dächern von sämtlichen Heinzel-Schwesterfirmen (Papiermaschinen, Zellstofflager, Stallungen etc.) ebenso wie bei externen Industriestandorten und Lagerhallen.

Niederösterreich: Energiegemeinschaft Autohaus Eissner

Gemeinsam mit suntastic.solar setzt das renommierte Autohaus Eissner in Hollabrunn ein beeindruckendes Zeichen in Richtung nachhaltige Energiezukunft. Eine bestehende PV-Anlage (30 kWp) wurde auf 372 kWp erweitert. Das Unternehmen produziert gemäß Prognose nun zusätzlich jährlich 320.000 kWh Sonnenstrom. Durch das Contracting-Modell von suntastic.solar ist es möglich, die gesamte Dachfläche des Autohauses Eissner ohne zusätzliche Investitionskosten für die umweltfreundliche Stromproduktion zu nutzen.



Der Strom wird vorrangig im Autohaus selbst verbraucht, wodurch die Energieeffizienz erheblich gesteigert wird. An besonders produktionsstarken Tagen sowie an Wochenenden und Feiertagen, an denen das Autohaus geschlossen ist, entsteht ein Überschuss an erzeugtem Strom. Dazu wurde nun eine Energiegemeinschaft ins Leben gerufen, um die Mitarbeitenden des Autohauses sowie andere Gewerbetreibende in der Umgebung –wie beispielsweise das örtliche Gasthaus – mit einem kostengünstigen Energieangebot zu unterstützen.

Unternehmen: Autohaus Eissner, suntastic.solar
Leistung und Effekte: Erweiterung einer Aufdach-Anlage auf 372 kWp mit einem Ertrag von jährlich 320.000 kWh.
Hintergrund: Für die Nutzung des erzeugten Stroms außerhalb der gewerblichen Betriebszeiten sind Betriebe wie ein Gasthaus ebenso wie Haushalte über ein Gemeinschaftsmodell angebunden.

Wien: Hafen Freudenau

Der Hafen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, hat eine weitere PV-Anlage im Hafen Freudenau errichtet, um den Strombedarf der Liegenschaften im Bereich Freudenauer Hafenstraße zu zirka 80 % aus Sonnenenergie decken zu können. Das entspricht einer jährlichen Erzeugung von rund 465.000 kWh. Insgesamt wurden 1.180 Solarmodule auf einer Fläche von rund 2.304 m² verbaut. Die Anlage kommt auf eine Leistung von 477,9 kWp.



Das neue Solarkraftwerk wurde – so wie die drei bereits Bestehenden Solarkraftwerke im Hafen Freudenau, im Gewerbegebiet HQ7 und im Hafen Albern – in enger Kooperation zwischen Hafen Wien und Wien Energie umgesetzt. Hafen Wien stellt den geeigneten Standort, eine riesige Dachfläche zur Verfügung. Wien Energie hat die Photovoltaikanlage geplant, finanziert und errichtet. Der Hafen-Betreiber nutzt den überwiegenden Anteil des erzeugten Stroms der neuen Photovoltaikanlage selbst, der restliche hergestellte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist – gegen eine entsprechende monatliche Vergütung.

Unternehmen: Hafen Wien, Wien Energie
Leistung und Effekte: Auf ressourcenschonende Stromgewinnung setzt der Hafen Wien schon seit vielen Jahren. Mit vier Solarkraftwerken mit insgesamt 4.542 Solarmodulen auf einer Gesamtfläche von 7.500 m² werden rund 1,5 GWh Strom pro Jahr erzeugt.
Hintergrund: Gemäß der Smart-City-Strategie der Stadt Wien soll der Hafen Wien in Sachen erneuerbarer Energien und Ressourcenschonung zu einem Musterbeispiel werden. Ein weiterer wichtiger Schritt dazu ist das mittlerweile vierte Solarkraftwerk.

Steiermark: Klampfer Gruppe

Das steirische Familienunternehmen Klampfer legt seit 1947 großen Wert auf nachhaltiges Arbeiten, was auch diverse Auszeichnungen wie das FSC-Gütesiegel und das Österreichische Umweltzeichen zeigen. Nun wurden rund 360.000 Euro in eine großflächige PV-Anlange investiert. Mit einer PV-Kapazität von 500 KWp ist die Universitätsdruckerei Klampfer die einzige Bogenoffset-Druckerei der Steiermark, die eine solche Leistung schafft – auf Wunsch ist es sogar möglich, jedes Printprodukt rein mit Sonnenenergie herzustellen.



Die Anlage am Standort St. Ruprecht erstreckt sich auf 2.394 m² und hilft, gut 235 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr zu vermeiden. Der hohe Anlagenutzungsgrad von etwa 86,45 % zeigt, dass die PV-Anlage effizient und zuverlässig arbeitet, um einen Beitrag zur sauberen Energieerzeugung zu leisten. Zudem wurden am Unternehmensstandort E-Ladestationen installiert, um Mitarbeitenden und Besucher*innen die Möglichkeit zu geben, Elektrofahrzeuge bequem aufzuladen.

Unternehmen: Universitätsdruckerei Klampfer
Leistung und Effekte: Investition in eine PV-Anlage mit einer Generatorleistung von 499,32 kWp. Als moderne Druckerei setzt Klampfer Druck seit Jahren auf umweltfreundliche Materialien und Produktionstechniken.
Hintergrund: Jüngst wurde auch eine moderne Acht-Farben-Druckmaschine zugekauft, eine Computer-to-Plate-Anlage sowie einen Roboter für die Endverarbeitung der Druckbögen. Das erhöht die Produktionseffizienz und bringt Erleichterungen für die rund 100 Mitarbeiter*innen – bei einem Druckoutput von 50 Millionen Bögen jährlich. 

(Fotos: Heinzel Energy, suntastic.solar, Wien Energie/David Bohmann, Klampfer Gruppe)

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