Das britische Energieunternehmen SSE Renewables und der norwegische Stromversorger Equinor haben sich beim Anschluss der weltweit größten Windparks in der Dogger Bank-Region in der Nordsee an das britische Übertragungsnetz für die Konvertersysteme „HVDC Light“ von ABB entschieden.
Für den ersten Einsatz der HGÜ-Technik im britischen Offshore-Windmarkt liefert ABB eine Technologie mit besonders kleinem ökologischem Fussabdruck, die das kompakteste Stationsdesign mit den branchenweit geringsten Energieverlusten kombiniert. ABB wird die HVDC Light®-Konvertersysteme liefern, Aibel zwei HGÜ-Offshore-Konverterplattformen. ABB und Aibel hatten ihre Zusammenarbeit bei der Entwicklung, Konstruktion und Optimierung der Anbindung von Offshore-Windanlagen 2016 angekündigt.
„Die Aufträge von SSE Renewables und Equinor für das einzigartige Dogger Bank-Projekt verdankt ABB ihrer innovativen Offshore-Windtechnologie und Expertise. Sie unterstreichen zudem den Erfolg der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von ABB Stromnetze mit den Kunden sowohl bei der Designoptimierung als auch auf Ebene des Geschäftsmodells,“ sagte Claudio Facchin, Leiter des ABB-Geschäftsbereichs Stromnetze. „ABB hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige Lösungen mit führenden Technologien zu liefern. Beim Dogger Bank-Projekt helfen wir mit, Offshore-Windenergie wettbewerbsfähig zu machen, und tragen so zu einem stärkeren, intelligenteren und umweltfreundlicheren Stromnetz bei.”
Paul Cooley, Leiter für Kapitalprojekte bei SSE Renewables, sagte: „Das Dogger Bank-Projekt ist weltweit wirklich einzigartig und verschiebt die Grenzen bei der Bereitstellung richtungsweisender Technologien zur Erzeugung von kohlenstoffarmer Energie. Dabei trägt es dazu bei, dass Großbritannien sein Ziel die Emissionen bis 2050 auf null zu senken, erreichen wird. Die Wahl von Aibel und ABB als Projektpartner wird sicherstellen, dass die neuesten Netztechnologien zum Einsatz kommen und zu einer erfolgreichen Durchführung des Projekts beitragen werden.“
Halfdan Brustad, Vizepräsident für das Dogger Bank-Projekt bei Equinor, sagte: "Die HGÜ-Technologie stellt eine zukunftsweisende Lösung für das Dogger Bank-Projekt dar. Sie bietet eine wettbewerbsfähige Lösung für die Übertragung von Offshore-Windenergie über große Distanzen zum Festland. Dabei handelt es sich um die erste HGÜ-Offshorelösung in Großbritannien, die uns neue Märkte und Chancen eröffnen wird. Die Wahl von Aibel und ABB unterstreicht die branchenübergreifende Zusammenarbeit und die herausragende Fachkompetenz, die das Dogger Bank-Projekt zum Erfolg führen wird."
Das Projekt Dogger Bank umfasst drei Windparks: Creyke Beck A und B und Teesside A. Es wird der britischen Regierung entscheidend dabei helfen, die ehrgeizigen Ziele – Gewinnung von einem Drittel des Stroms aus Offshore-Wind bis 2030 – zu erreichen. ABB hat den Zuschlag für Creyke Beck A und Creyke Beck B erhalten.
Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass die globale Offshore-Windkapazität aufgrund einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit, der staatlichen Förderung und einiger beachtlicher technologischer Fortschritte bis 2040 um das 15-Fache steigen und Investitionen von insgesamt rund einer Billion US-Dollar anziehen wird.
ABB hat die kommerziell genutzte HGÜ-Technik vor über 60 Jahren entwickelt. Diese Technik ist eine hocheffiziente Alternative zum Wechselstrom (AC) für die Übertragung großer Strommengen mit höherem Wirkungsgrad und geringeren Stromverlusten. HGÜ trägt zur sicheren und stabilen Stromübertragung in Netzen mit unterschiedlichen Spannungen und Frequenzen bei. Die Technik ist daher für ganz verschiedene zentrale Stromanwendungen geeignet und erlaubt die Integration von erneuerbarer Energie aus Offshore-Windparks und die Verbindung mit AC-Netzen.