Die heimischen Stromnetze haben eine hohe Bedeutung für die österreichische Volkswirtschaft. Das zeigt eine Studie des Economica-Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Energieregulierungsbehörde E-Control, bei der die 30 größten österreichischen Stromnetzbetreiber untersucht wurden.
Der Betrieb der Stromnetze schafft eine gesamte jährliche Wertschöpfung von rund 2,54 Milliarden Euro, das entspricht einem Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt von etwa 0,86 Prozent. „Ohne die heimischen Stromnetze wäre es dunkel in Österreich. Nicht nur der Strom würde uns fehlen, auch die positiven wirtschaftlichen Effekte würden Österreich ganz stark abgehen“, sagt E-Control-Vorstand Martin Graf. „In den vergangenen Jahren hat die Energieversorgung insgesamt überdurchschnittlich zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts beigetragen und so die in den vergangenen Jahren schwache Konjunktur stabilisiert“, so Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein vom Economica-Institut für Wirtschaftsforschung.
Der Stromnetzbetrieb hat auch eine große Bedeutung für den Arbeitsmarkt und sichert 20.200 Arbeitsplätze direkt und indirekt ab. Die größten Beschäftigungseffekte in der Betriebsphase gibt es in Wien mit rund 4.000 Arbeitsplätzen (nach Köpfen), gefolgt von Tirol mit 2.600 und Oberösterreich mit 2.400, so die Ergebnisse der Studie.
Graf: „Die Stromnetze sind ein wichtiger Faktor für die Volkswirtschaft. Sie schaffen und sichern zahlreiche heimische Arbeitsplätze und generieren eine außerordentlich hohe Wertschöpfung in den Regionen durch Aufträge etwa an lokale Handwerks- und Bauunternehmen.“ Die Wertschöpfungseffekte des Stromnetzbetriebs sind höher als in der Tiefbaubranche oder dem Telekommunikationssektor. Auch das Steueraufkommen beim Betrieb des Stromnetzes ist beträchtlich. Die lohnabhängigen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge der 30 größten Netzbetreiber belaufen sich auf rund 550 Millionen Euro jährlich.
Von 2001 bis 2014 wurden preisbereinigt 8,4 Milliarden Euro in die Stromnetze investiert. Diese Investitionen generierten eine Wertschöpfung von sechs Milliarden Euro und sicherten 72.000 Jahresarbeitsplätze (in Köpfen) ab. „Die Netzbetreiber haben seit der Liberalisierung 2001 sehr hohe Investitionen getätigt. Entgegen mancher Unkenrufe kam es zu keinerlei Investitionsstau“, sagt Graf. Die Investitionen der Netzbetreiber werden auch in den zukünftigen Jahren hoch bleiben, erwartet Graf. „Von 2015 bis 2020 ist mit Gesamtinvestitionen von 5,7 Milliarden Euro für die Modernisierung und den Ausbau der Stromnetzinfrastruktur zu rechnen.“ Diese Investitionen schaffen eine Wertschöpfung von 4,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem jährlichen Beitrag zum BIP von 0,23 Prozent. „Die Netzinvestitionen sind ein wichtiger Konjunkturmotor.“