Dienstag, Dezember 03, 2024
JULI
08

Unis unternehmen

 

 

Der EFQM Excellence Award geht an das Alpenresort Schwarz. VAMED KMB aus Wien wird als Prize Winner im Wiener Rathaus gewürdigt.

 

Zehn Unternehmen aus Österreich, Spanien, Nordirland, England, Spanien, Belgien, Rußland und der Türkei waren beim 25. EFQM Excellence Award im Wiener Rathaus nominiert.

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JUNI
02

5. Juni 2015 - Gedanken zum Weltumwelttag

 

Zum 2. Mal in Folge ging der Preis nach Kärnten. Die Verleihung des Austrian Excellence Award ans WIFI Kärnten markierte den Höhepunkt der qualityaustria Winners‘ Conference im Wiener Palais Ferstel am 22. Oktober. Die Kärntner Bildungseinrichtung überzeugte in allen Aspekten des EFQM Modells der European Foundation for Quality Management mit herausragenden Leistungen, besonders in der Gestaltung der Prozesse und der Erbringung der Dienstleistung. Der Austrian Excellence Award wurde heuer zum 18. Mal in Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium vergeben. 2012 ging der Award an Infineon. Ab sofort kann man sich bis zum 15. April für den Staatspreis Unternehmensqualität 2014 bewerben. Das Bewerbungsverfahren wurde vereinfacht, um noch mehr KMUs anzusprechen. Alle Informationen dazu finden Sie unter www.qualityaustria.com.

 

Geht der EFQM Excellence Award 2013 an Österreich? 

Wir dürfen aber noch gespannt sein, denn heute stehen 2 österreichische Unternehmen, die VAMED KMB und das Alpenresort Schwarz als Nominierte im Finale des EFQM Excellence Awards. Die Verleihung findet heute Abend im Wiener Rathaus statt. Die anderen Bewerber kommen aus Deutschland, Belgien, Schottland, Türkei, Spanien, Russland, Nordirland und England. Wir halten die Daumen.

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OKT.
21

Fama oder Shiller?

Den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis haben mit Robert Shiller und Eugene Fama zwei Wissenschaftler bekommen, die gegensätzliche Positionen bei der empirischen Analyse von Wertpapierpreisen vertreten. Der dritte Preisträger, Lars Peter Hansen, hat vor allem auf dem Gebiet der ökonomischen Statistik gearbeitet und eine Methode namens „Generalized Method of Moments“ entwickelt.

Die Entscheidung des Nobelpreis-Komitees hinsichtlich Fama und Shiller ist etwa so, als wäre die Erde zugleich eine Scheibe und eine Kugel.

Fama prägte 1970 den Begriff “Efficient Market Hypothesis” (EMH), der besagt, dass alle zu einem gegebenen Zeitpunkt kursrelevanten Informationen durch rational handelnde Marktteilnehmer schnell in die Kurse eingepreist werden. Damit ergibt sich die bestmögliche Schätzung des immanenten Wertes eines Gutes. Die Kurse schwanken rein zufällig um diesen inneren Wert – “wander randomly about its intrinsic value”, so Fama 1965.

Shiller hält das für „den größten Irrtum des ökonomischen Denkens“. Er arbeitete daran, wissenschaftlich zu belegen, dass der Mensch kein rein rational wirtschaftender homo oeconomicus ist. Er hat gezeigt, dass es an der Börse Phasen gibt, in denen sich die Akteure von irrationalem Überschwang leiten lassen.

Shiller wurde für seine Arbeiten aus den frühen 1980er Jahren ausgezeichnet, als er Famas Theorie in Frage stellte. Er beschrieb 1981, dass Aktienkurse stärker schwanken als die zu erwartenden Dividendenausschüttungen der Unternehmen. Außerdem stellte er fest, dass sich der Trend des Verhältnisses von Aktienkursen zu Dividenden vorhersagen lässt. Das verallgemeinerte er später, langfristig bestehe ein Zusammenhang zwischen den Gewinnen eines Unternehmens und der Kursentwicklung ihrer Aktie. Wenn die Kurse über ein historisch normales Kurs-Gewinn-Verhältnis steigen, wird eine sich irgendwann anschließende Korrektur umso stärker ausfallen, je größer die Übertreibung zuvor war.

Während Shiller immer wieder von Spekulationsblasen spricht und das Platzen der Technologieblase, wie das der US-Immobilienblase richtig vorhersagte, lehnt Fama schon den Begriff der Blase ab. Sein Credo lautet: „Der Markt liegt immer richtig“. Eine Folge dieser Erkenntnis war die Entstehung von Indexfonds in den 1970er Jahren.

Die Theorien von Fama und Shiller liegen vielleicht gar nicht so weit auseinander wie es den Anschein hat.

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OKT.
21

Schuld haben immer die anderen

Wenn man die mediale Berichterstattung der veröffentlichten Meinung oder Gespräche betrachtet fällt auf, dass wir uns in einer Welt der „Schuldhabenden“ befinden. Wenn heute irgendetwas schief geht oder nicht so läuft wie wir es uns vorstellen, dann finden wir sofort jemand, dem wir das Ganze auf die Schultern laden. Nehmen wir die Bildungsdebatte, es sind immer nur die Lehrer schuld, wenn die Kinder schlecht ausgebildet sind. Wo ist die Verantwortung der Eltern, sie sind ja die Erziehungsverantwortlichen. In diesem Zusammenhang werden Pflichten ganz einfach mit allen möglichen Begründungen delegiert. Sich selbst einmal die Frage zu stellen haben wir bei der Erziehung Fehler gemacht, kommt eher zu kurz? Haben viele nicht immer den leichteren und damit einfacheren Weg gesucht?

Oder das Thema Politikverdrossenheit, das nicht war nehmen des Wahlrechtes. Sofort sind die Politiker schuld. Sie haben uns die Themen nicht richtig verkauft, sind korrupt und was nicht alles. Wo ist das Interesse der oder des Einzelnen sich zu beteiligen mitzuwirken? Natürlich es ist nicht einfach auf manche Bequemlichkeit zu verzichten und Engagement zu zeigen. Dabei geht es um Auseinandersetzung mit Themen, das Interesse für Andere. Wenn heute junge Menschen laut Analysen eher Wahlmuffel sind, dann liegt es auch an dem Umfeld in dem sie herangewachsen sind. Auch hier ist es einfach den Faktor Protest als Ausrede heranzuziehen. Die Verantwortung für dieses Verhalten ausschließlich bei den Politikerinnen und Politiker zu suchen ist zu einfach. Kritik ist in Ordnung aber setzt auch voraus, dass man sich selbst entsprechend verhält. Interesse, Verhaltensweisen werden zu Hause gebildet und weitergegeben.

Jede Einzelne, jeder Einzelne von uns trägt Verantwortung für das gesellschaftliche und private Zusammenleben. Dazu ist es notwendig uns einmal in den Spiegel zu sehen. Diese Selbstreflexion, das kritische Hinterfragen der eigenen Position ist irgendwie abhandengekommen. Klar, dies kann durchaus auch schmerzhaft sein. Gerade dann, wenn der eigene Einsatz gefordert ist. Sich einmal hinzusetzten, nachzudenken was man selbst auch einmal leisten kann. Präsident Kennedy hatte schon Recht mit seiner Aussage einmal zu fragen was man für sein Land tun kann und nicht immer nur zu fordern. Dies gilt aber auch für den persönlichen Bereich, das familiäre Umfeld. Auch hier gilt es die Begriffe Rechte und Pflichten einmal zu betrachten. Natürlich sollen es die Kinder immer besser haben als es die Eltern hatten, aber muss das immer ohne Gegenleistung erfolgen?

Wenn wir diese Gedanken einfach wieder mehr verfolgen, würde der gesunde Menschenverstand wieder mehr an Bedeutung erlangen. Einfach mehr Rücksicht nehmen, mitdenken - wenn das vorausdenken schon schwierig ist – würde unserem Miteinander schon guttun. Dies gilt für alle Bereiche des menschlichen Miteinanders. Einfache Beispiele wie das Verhalten im Straßenverkehr, das Ein- und Aussteigen bei öffentlichen Verkehrsmitteln, das Telefonieren im öffentlichen Bereich seien hier angeführt und könnten noch weiter ergänzt werden. Unser Leben, ob privat oder beruflich könnte wesentlich angenehmer verlaufen als es oft geschieht. Es ist das Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück“ welches wir uns einmal in Erinnerung rufen sollten.

AUG.
23

Unternehmen profitieren mehrfach von Managementsystemen

Fördergelder müssen dort ankommen, wo sie benötigt werden: Bei der heimischen Wirtschaft mit ihren Beschäftigten in Österreich.

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OKT.
18

Austrian Excellence Award 2013 geht an...

Qualität führt zum Erfolg!

Bereits zum 18. Mal wird der Austrian Excellence Award von der Quality Austria und dem Wirtschaftsministerium vergeben. Über 300 Gäste erwartet man am 22. Oktober im würdigen Rahmen des Palais Ferstel.

Drei Keynotes über internationale und nationale Erfolge mit ausgezeichneter Unternehmensqualität lassen nicht nur die Spannung steigen, sondern sollen zugleich neue Impulse für die nächsten Schritte der Verbesserung für danach anstoßen. Mitarbeiter von VAMED KMB und Infineon haben durch ihre Ideen Einsparungen im einstelligen und zweistelligen Millionenbereich bereits erbracht.

Da ist es schon verwunderlich, dass in einigen Leitartikeln von Tageszeitungen die sogenannten Beauftragten, sogar die freiwilligen Qualitätsbeauftragten (freiwillig heißt hier, dass es keine gesetzlichen Verpflichtungen wie beim Ersthelfer, Abfallwirtschaftsbeauftragten gibt) mit Bürokratie gleichsetzt werden.

Um diese Einsparungen zu erzielen, ob in KMU oder Großbetrieben, braucht es fachliche und methodische Kompetenzen, Führung und Ausdauer. Aber zum Glück und Erfolg wollen wir niemanden zwingen, das muss man schon selber wollen. Mit dem Willen lassen sich ja bekanntlich Berge versetzen.

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AUG.
21

Social Media für Leader

Auf Einladung von Quality Austria trafen sich heute zum 5. Mal die Top-Entscheider der Lebensmittelbranche, um zu diskutieren, was die Branche aktuell bewegt. Wie gehen die Verantwortlichen mit den Herausforderungen zwischen Pferdefleischskandal und Preisabsprachen um? Renommierte Experten aus verschiedensten Bereichen gaben Einblicke und sprachen über Mitarbeiterführung und Energiemanagement, Lebensmittelsicherheit und Überwachung sowie über Logistik und Compliance. Eines wurde dabei besonders deutlich: Qualität ist und bleibt ein wesentlicher Faktor für wirtschaftlichen Erfolg.

 

DI Alfred Greimel, Branchenmanagement Lebensmittel, Land- und Forstwirtschaft bei Quality Austria, gab in seinem Beitrag einen detaillierten Einblick in die gegenwärtige Situation der Branche: Die Zertifizierungen im Lebensmittelsektor steigen laufend – zuletzt je nach Standard um bis zu 27 %. Audits spielen im Bereich Lebensmittelsicherheit also eine immer wichtigere Rolle. Zusätzlich zu den 32.000 bis 35.000 amtlichen Kontrollen pro Jahr will die Zulassungsstelle HDE nun die IFS-Anforderungen durch unangemeldete Audits weiter anheben. Weiters müssen sich Lebensmittelhersteller überlegen, wie sie mögliche Sabotageakte im Sinne von Food Defense unterbinden. Dies ist eine mittelbare Folge der amerikanischen Terrorprävention. „Einerseits kann man davon ausgehen, dass das Niveau der Produktsicherheit bei Lebensmitteln noch nie so hoch war wie heute, andererseits werden weitere Anforderungen folgen, die aber KMUs vor neue Herausforderungen stellen“, betont Greimel in seinem Vortrag.

 

Nachhaltiger Erfolg durch Effektivität und Effizienz

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MAI
02

Aktien: Gewinnmitnahmen oder mehr?

Obama hat Janet Yellen für den Chefsessel der Fed nominiert. Sie soll Bernanke ablösen, dessen zweite Amtszeit im Januar 2014 endet. Die Nominierung muss noch im Senat bestätigt werden, was als Formsache gilt. Wer ist die dann erste Frau an der Spitze der fast 100 Jahre alten US-Notenbank?


„Die amerikanischen Arbeiter und Familien werden in Janet einen Sachwalter ihrer Interessen haben“, sagte Obama bei Bekanntgabe der Nominierung und lobte, sie sei als Vizevorsitzende der Fed drei Jahre lang treibende Kraft gewesen, um die Erholung voranzubringen. Sie verstehe beide Seiten des dualen Mandats der Notenbank, also die Inflation in Schach zu halten und neue Beschäftigung zu schaffen. Yellen sagte beim gleichen Anlass, die Fed müsse allen Amerikanern helfen. Zu viele hätten immer noch keinen Arbeitsplatz und sorgten sich, wie sie ihre Rechnungen zahlen sollen.

Yellen ist 67 Jahre alt und ist Volkswirtschafts-Professorin an der Berkeley Universität. Sie ist verheiratet mit dem Ökonom und Nobelpreisträger George Akerlof. Beide beschäftigen sich besonders eingehend mit den Arbeitsmärkten. So schrieben sie in einem gemeinschaftlich erarbeiteten, 1991 erschienenen Papier, eine gemeinsame Währung (DM) von Ost und West würde für katastrophale wirtschaftliche Zustände in Ostdeutschland sorgen. Dem sollte mit Lohnsubventionen für den Osten entgegengewirkt werden. Ganz falsch lagen sie mit ihrer Einschätzung nicht – insbesondere, wenn man sich die heutigen Zustände am Arbeitsmarkt in der EU/Eurozone unter einer Gemeinschaftswährung namens Euro ansieht…

Yellen wird inmitten des seit 1. Oktober andauernden Regierungs-Shutdown aufs Schild gehoben. Nicht nur das – spätestens am 17. Oktober muss der Schuldendeckel gelüftet werden, weil sonst die partielle Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung droht. Das heraufziehende politische Ungemach, das politische Patt hinsichtlich dieser beiden Punkte, hatte die Fed im September bewogen, mit der Drosselung ihrer QE-Maßnahmen noch nicht zu beginnen.

Yellen gilt als Vertraute des noch-Vorsitzenden der Fed, Bernanke. Beide haben maßgeblich die Politik der quantitativen Lockerung (QE – quantitative easing) gestaltet, in derem Verlauf die Fed ihre Bilanzsumme auf mehr als 3,5 Bill. Dollar verlängert hat. Gegenwärtig werden monatlich Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Volumen von 85 Mrd. Dollar gekauft, um die langfristigen Zinsen zu drücken. Yellen gilt auch als Befürworterin der „forward guidance“, mit der die Fed gegenwärtig in Aussicht stellt, den Leitzins frühestens dann anzuheben, wenn die Arbeitslosenquote auf unter 6,5% sinkt und die Inflation nicht weit und nicht dauerhaft über 2% steigt, im Fed-Jargon gut verankert ist.

Zuletzt hat die Fed ihre Wachstumsprojektionen für 2013 erneut auf 2% bis 2,3% und für 2014 auf 2,9 bis 3,1% reduziert. Im Januar 2011 war für 2013 noch über 4% reales BIP-Wachstum vorhergesagt worden. Die Konjunktur kann damit bestenfalls als durchwachsen bezeichnet werden. Damit sind die Rahmenbedingungen für Yellens Amtsantritt alles andere als berauschend.

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FEB.
01

BIM: Thema der Extreme

BIM: Thema der Extreme

Mit der Stadt Brüssel verbindet jeden, der dort »wegen der EU« lebt und arbeitet, eine ambivalente Beziehung: Man liebt sie, man hasst sie. Manch einem wird sie Heimat, bleibt aber trotzdem für immer fremd. Die Rückkehr aus dem langen Sommerurlaub in die belgische Hauptstadt läutet sodann das unter »Expats« gern gepflegte Brüssel-Bashing ein.

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JULI
31

Das Unwort: Quote

Für den Fachverband Steine-Keramik ist das von der Bundesregierung im Juni 2013 verabschiedete »Konjunkturpaket« ein wichtiger und vor allem auch richtiger Schritt, denn Infrastrukturinvestitionen sind Investitionen in die Zukunft. Moderne Gesellschaften können auf eine gut ausgebaute Infrastruktur nicht verzichten, stellen sie doch einen zentralen Faktor für die gegenwärtige und zukünftige Wettbewerbsfähigkeit dar.

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FEB.
28

Error Management - eine neue Disziplin?

Laut Statistik Austria zählt die Lebensmittelbranche nach der Mineralölverarbeitung, Energieversorgung, Metallerzeugung, Papier und Pappe, Transport & Logistik zu den energieintensiven, noch vor Chemie oder Bau.

Am 3.10. präsentierte im Rahmen des 5. qualityaustria Lebensmittelforums DI Jürgen Fluch vom AAE Institut für Nachhaltige Technologien aus Gleisdorf Ergebnisse aktueller Studien in der Lebensmittelindustrie.

 

Erkenntnisse

Im Hinblick auf die Einführung von ISO 50001 und Energieaudits sind folgende Hemmnisse zu berücksichtigen:

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JUNI
23

Wollen wir "ein" Europa?

Heute sitzen in den USA mehr Schwarze in den Gefängnissen, als es vor 200 Jahren Sklaven gab. Warum sich daran unter Präsident Barack Obama nichts geändert hat.

Jody Armour hat eine gewaltige Afrofrisur. Sie ist nicht nur eine Haartracht, sie ist ein Statement, das schreit: »Ich bin ein Schwarzer.« Beim Reden hält er es eher mit den leisen Töne. Armour ist Sohn eines Schwarzen und einer weißen Mutter, wie Barack Obama, er hat in Harvard Recht studiert, wie Barack Obama, und er lehrt heute an der Universität Southern California. Wenn er spricht oder schreibt, dann meistens über Rassismus – etwa jenen der schwarzen Mittelklasse, die den sozialen Aufstieg geschafft hat und nun mit ihren weißen Mitbürgern in einen Refrain einstimmt: »Wir lieben Schwarze, wir hassen Nigger.«

Sie unterscheiden damit zwischen sich, den steuerzahlenden, hart arbeitenden Aufsteigern, und den bösen »Niggern«, die mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Jeder dritte Schwarze landet einmal in seinem Leben hinter schwedischen Gardinen. Von 2,3 Millionen Sträflingen, die heute in den USA einsitzen, sind 60 Prozent Schwarze. In einigen Gegenden von Los Angeles – Watts, South Central – landen neun von zehn Schwarzen im Häfen. »Wir nehmen eine Gruppe, konzentrieren sie in katastrophalen Wohngegenden unter katastrophalen Umständen und wundern uns, dass sie verzweifelte Dinge tun. Wir sind von der Sklaverei nahtlos zum massenhaften Einsperren übergegangen«, klagt Armour.

Und warum hat sich daran unter dem ersten schwarzen Präsidenten Barack Obama nichts geändert?

Armours Antwort: »Er hat die Lage nicht verbessert, er hat sie verschlechtert. Er hat seinen Amtseid geschworen mit der Attitüde des guten Schwarzen, des Privilegierten, der seine Politik auf die anderen Privilegierten ausgerichtet hat, und er hat dabei die Unterprivilegierten vergessen. Er hat moralisierende Ansprachen geliefert, statt tatsächlicher Hilfen, die den Zirkel der Armut unterbrochen hätten.«
Ein Strafgefangener kostet den Staat zwischen 30.000 und 50.000 Dollar pro Jahr. Das sei reine Geldverschwendung, meint Armour – wenn ein Bruchteil dieser Gelder in Bildung investiert würde, schaue vieles ganz anders aus.

Mit puritanischem Feuereifer kämpfen die Amerikaner heute gegen Drogen, wie sie früher gegen Alkohol gekämpft haben. Unter Ronald Reagan wurde 1986 ein radikal verschärftes Drogengesetz verabschiedet, das verpflichtende Mindeststrafen einführte, die kein Richter unterschreiten durfte. Die schwarzen Mandatare im Kongress haben damals brav mitgestimmt, genauso wie bei einer weiteren Verschärfung unter Bill Clinton. Wer heute mit einem Gramm LSD oder 100 Gramm Heroin erwischt wird, geht für fünf Jahre hinter Gitter, ohne Chance auf Begnadigung. Ein Zweittäter fasst ein Minimum von zehn Jahren aus und beim dritten Delikt ist eine lebenslängliche Strafe Pflicht. Kein Pardon!

»Präsident Obama und sein schwarzer Justizminister Eric Holder haben die Strafverfolgung intensiviert«, argumentiert Armour, »und damit nach der Pfeife der reaktionären Puritaner getanzt: Sie lieben Schwarze – sie hassen Nigger.«

MAI
07

Steuerliche Maßnahmen für mehr Sanierung

Markit schließt aus dem Verlauf des PMI für die Eurozone: „Die Eurozone-Industrie hat mittlerweile ihre langwierige Rezessionsphase hinter sich gelassen.“ Selbst die Peripherieländer meldeten eine gestiegene Güternachfrage, heißt es weiter. Ist die Diagnose richtig?

Der finale Eurozonen-PMI für September gab gegenüber August, als ein 26-Monats-Hoch erreicht wurde, geringfügig nach; er sank von 51,4 auf 51,1 Punkte. Das signalisiert immer noch eine leichte Expansion. Unter der Scheideline von 50 blieben Frankreich und Griechenland, Deutschland markiert mit 51,1 ein zwei-Monats-Tief.

Das BIP der Eurozone ist im zweiten Quartal um 0,3% angewachsen. Wenn ein zumindest geringfügiges Wachstum auch für das dritte Quartal gilt, wäre die Rezession der Eurozone nach landläufiger Definition mit zwei Wachstumsquartalen in Folge beendet.

Bei dem, was in der Eurozone wirtschaftlich geschieht, ist zuallererst zu fragen, ob es sich um eine Rezession in einem normalen Konjunkturzyklus handelt oder um eine strukturell basierte Depression. Aus meiner Sicht handelt es sich um eine Depression.

Das ergibt sich einerseits aus den Makrodaten: Das reale BIP der Eurozone ist zwischen der ersten Hälfte 2007 und der ersten Hälfte 2013 um akkumuliert 1,3% zurückgegangen, in Spanien um 5,3%, in Italien sogar um 8,4% (h/t Eurointelligence via FT). Im selben Zeitraum sind die Investitionen um akkumuliert 19% zurückgegangen, um 38% in Spanien, in Italien um 27%. Die Beschäftigung fiel in Spanien um 17%, in Italien um 2%. Der Arbeitsmarkt der Eurozone meldet im September den 20. Monat in Folge Jobabbau. 19,2 Millionen Menschen sind arbeitslos, die Jugendarbeitslosigket kommt auf 23,7%.

Andererseits sind wesentliche Gründe für den Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten der Brüsseler Politik geschuldet. Sie sieht die Lösung der Krise der südlichen Peripherie darin, deren Produktivität zu steigern. Da die Löhne aus institutionellen Gründen nach unten nur wenig flexibel sind und weil der Ausweg über eine Währungs-Anpassung verbaut ist, bleibt nur der Weg über den Jobabbau.

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OKT.
02

„Aufgelockerte Bewölkung“ im Cloud-Konzept – reicht das?

Würde man CIOs dazu befragen, was die wichtigsten Vorteile von Cloud-basierten Business-Anwendungen sind, erhielte man wahrscheinlich  eine Reihe unterschiedlicher Antworten: manche würden die höhere Flexibilität durch die Cloud-Anwendungen nennen, manche würden wieder verbesserte Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Abteilungen oder Niederlassungen ins Feld führen. Andere wiederum erachten ortsunabhängiges Arbeiten, niedrigere TCO oder einfachere Kostenkontrolle als wesentliche Vorteile. Aber am Ende laufen all diese Vorteile auf eines hinaus: Cloud-Anwendungen ermöglichen spürbare Produktivitätssteigerungen für Unternehmen.

Dieser Ansatz ist schon seit längerem bekannt und nicht neu. Was neu ist, ist die Tatsache, dass viele Unternehmen nicht in vollem Ausmaß von diesen Vorteilen profitieren.

Eine neue Studie* zeigt, dass 83 Prozent der Unternehmen in Europa von den Cloud-Anwendungen in ihren jeweiligen Abteilungen nicht optimal profitieren. Jedes vierte Unternehmen macht dafür die ungenügende Integration mit anderen Geschäftsanwendungen verantwortlich. 75 Prozent sehen auch ihr Innovationspotenzial beim Einsatz von Cloud-Anwendungen beeinträchtigt, wofür wiederum 51 Prozent ebenfalls einen Mangel an Integration als Ursache nennt.  Mehr als die Hälfte der Befragten geben an, dass schon einmal Projekttermine nicht eingehalten werden konnten (52 Prozent) und ihre Abteilung in den letzten sechs Monaten Ausfallzeiten zu verzeichnen hatte (54 Prozent). Genau bei diesen Herausforderungen sollte eine Cloud-Anwendung ansetzen und Verbesserungen herbeiführen können.

Integrierte Cloud-Strategie

Der Schlüssel dazu ist die Integration. Cloud-Anwendungen haben wirklich ein hohes Verbesserungspotenzial für Unternehmen, aber nur, wenn sie richtig eingesetzt werden. Richtig heisst in diesem Zusammenhang „integriert mit allen notwendigen on premise Applikationen“ oder über einen gesamtheitlichen Cloud Ansatz. Durch mangelnde Integration werden die Cloud-Anwendungen isoliert und können daher den erwünschten Produktivitätsgewinn nicht erwirtschaften.

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JäN.
13

Kritik und Hoffnung

Kritik und Hoffnung

Das Wahlergebnis vom 29.9. 2013 ist kein Auftrag an die bisherigen Regierungsparteien ihren Weg fortzusetzen. Das Argument, dass sie es trotzdem tun müssten, weil es keine „vernünftigen“ Alternativen gebe, ist so abgenutzt wie falsch, und kann eigentlich nur verwendet werden, weil die Oppositionsparteien in Opposition zu sich selber stehen und weil eine falsche Grundidee sich in den Köpfen der Parteienvertreter festgefressen hat: Die Regierung sei von Parteien zu bilden, die sich fest mit einem Koalitionspakt aneinander binden, um parlamentarische Mehrheiten zu sichern. Je größer die Mehrheit, desto schlagkräftiger die Regierung – so das bisherige Argument, das sich selbst ad absurdum geführt hat. Die vermeintlich stabilste Koalition hat sich als schwach erwiesen und die großen Probleme des Landes nicht gelöst.

Das Land hat sich in eine Pattsituation manövriert, weil Sozialdemokraten und Grüne grundsätzlich erklären mit der FPÖ nicht zu wollen, was die Möglichkeit der bisherigen Form der Regierungsbildung dramatisch einschränkt. Grüne und nunmehr NEOS rittern in dieser Konstellation darum, früher oder später in die Rolle des koalitionären Steigbügelhalters aufzusteigen, und den bisherigen Regierungsparteien eine Fortführung des Kurses zu erlauben, irgendwann wenn sich die Österreicher einmal dazu durchringen sollten, ihre Frustration über das System auch bei einem Urnengang noch stärker zum Ausdruck zu bringen.

Die Perspektive - in fünf Jahren vielleicht – statt Rot-Schwarz eine etwas buntere Variante in Form von Rot-Schwarz-Grün oder Rot-Schwarz-Pink zu haben, ist alles andere als verlockend, weil diese Republik nicht nur einen Farbtupfen braucht, sondern einen komplett neuen Anstrich.

Es ist Zeit, das System neu zu denken und dabei Anleihen bei westlichen Demokratien zu nehmen, die uns seit Jahrhunderten vor hüpfen, wie Demokratie geht. In drei Schritten könnte der Stillstand der österreichischen Politik aufgebrochen und ein Neustart möglich werden.

Der erste Schritt ist, die Einführung der Gewaltenteilung, die im Moment ja nur auf dem Papier besteht. Zur Zeit schreibt sich die Exekutive die Gesetze, die sie gern umsetzen will, gleich selber. Das Parlament zeichnet bloß gegen, was in den Ministerien erarbeitet und am Ballhausplatz beschlossen wird.

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SEP.
30

USA: Bald Billig-Lohn-Land?

Seit Anfang 2011 entwickeln sich die Preise für Oil Brent und Oil WTI unterschiedlich. Brent ist die in Europa hauptsächlich nachgefragte Rohölsorte, „WTI“ ist für die USA relevant.


Allgemein gilt als Erklärung für diese Divergenz, dass in den USA neue Förder-Technologien, insbesondere die des Fracking, das Angebot von Öl und Gas bei vertretbaren Kosten massiv gesteigert haben. Energie ist ein bedeutender Kostenfaktor, sinkende Energiekosten steigern die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Gleichzeitig wird dadurch das Konsumpotenzial erweitert.

Die Export-Fertigung ist jetzt zum ungekürten Helden der US-Wirtschaft geworden, schreiben Harold L. Sirkin, Michael Zinser und Justin Rose von der Boston Consulting Group. Trotz aller öffentlicher Aufmerksamkeit hinsichtlich des amerikanischen Handelsbilanzdefizits findet bisher die Tatsache wenig Beachtung, dass die Exporte seit 2005 sieben mal schneller gewachsen sind als das BIP und jetzt im Verhältnis zum gesamten Wirtschaftsleistung auf dem höchsten Stand der zurückliegenden 50 Jahre sind.

Das sei aber erst der Anfang, fahren die Autoren fort. Sie prognostizieren, dass die USA als Ergebnis ihrer zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit in der Fertigung anderen Nationen bis zum Ende der Dekade 70 bis 115 Mrd. Dollar an jährlichen Exporten wegnehmen. Etwa zwei Drittel könnten durch Verschiebungen von Europa und Japan zustande kommen. Bis 2020 könnte die Fertigungs-Industrie in Verbindung mit einer “Repatriierung” von Fertigungsstätten aus China 2,5 bis 5 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen.

Die USA dürften sich stetig zu einem Billig-Lohn-Land in der entwickelten Welt mausern. Die Studie schätzt, dass bis 2015 die durchschnittlichen Fertigungskosten in Deutschland, Japan, Frankreich, Italien und Großbritannien 8 bis 18% höher liegen werden als in den USA. Die stärksten Triebkräfte dieser Entwicklung kommen dabei von den Produktivitäts-bereinigten Arbeitskosten, den Kosten für Gas und Elektizität. Gestützt wird dieser Wandel auch durch sinkende Transportkosten. (Aktien haben darauf reagiert: Der Dow Jones Transportation Index hat Monate vor dem Dow Jones Industrial Average und dem S&P 500 neue Allzeithochs erreicht.)

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JULI
25

Strabag und Porr - wie Tag und Nacht

»Politik ist immer ein Bohren harter Bretter«, sagte SPÖ-Energiesprecher Wolfgang Katzian bei einer grandios guten Veranstaltung von Oesterreichs Energie im Vorfeld der Nationalratswahl. Der Verband hatte Ende Juni zu einem Podiumsgespräch der Energiesprecher der größeren wahlwerbenden Parteien geladen. Das Interesse an den Inhalten war groß und die Parteienvertreter enttäuschten auch nicht. Alle – SPÖ, ÖVP, FPÖ, Die Grünen, BZÖ und Team Stronach – waren sich einig: Energieunabhängigkeit für Europa, Ausbau der Netze und Erneuerbaren.

Im Detail gab es bei den politischen Zielen freilich Unterschiede: Die einen setzten auf den gewohnten Konsens auch bei Umweltverträglichkeitsprüfungen und Fördermodellen, die anderen auf den schnelleren Ausbau von Wasserkraft und Netzen. »Ein Biber darf nicht ein Projekt zu Fall bringen«, fomulierte es Robert Lugar, Team Stronach, plakativ. In Acht nehmen sollten sich die Eigentümer der Energieversorger vor dem Wunsch des BZÖ, das mit politisch besetzten Aufsichtsräten und Vorständen Schluss machen will.

Wer weiß, vielleicht ist das aber auch der richtige Weg in einer Landschaft, in der lokale Wählerstimmen mehr zählen als ein größerer Plan für die Energiezukunft unseres Landes. Diese Zukunft, und damit sollten wir zur Wahl nach Deutschland blicken, wird stark von der politischen Linie unseres großen Nachbarn geformt. Was in Deutschland gefördert und umgesetzt wird, bestimmt den Strompreis in Europa – und damit auch das Energiegefüge Österreichs.

FEB.
03

Agiles arbeiten, flache Hierarchien und Fehlerkultur

Nachfolgend kommen zwei Stimmen zu Wort. Sie beschäftigen sich mit der nächsten Finanzkrise, die beide anrollen sehen. Die eine Stimme erhebt William White, ehemaliger Chefökonom der BIZ. Die andere, ungleich radikalere, lässt L. Randall Wray ertönen, Wirtschafts-Professor an der Universität von Missouri-Kansas City.

White hatte während seiner aktiven Zeit bei der BIZ u.a. im August 2005 beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole vor den Risiken einer überbordenden Kreditexpansion gewarnt. Er sagte jetzt in einem Interview mit der schweizerischen „Finanz und Wirtschaft“, ein Kollaps wie der von Lehman Brothers mit allen Folgen könne sich jederzeit wiederholen. Das Grundproblem sei nämlich geblieben – eine massive Anhäufung von Schulden in den entwickelten Volkswirtschaften bei zu vielen schlechten Krediten mit immer schwächeren Anforderungen für die Kreditvergabe.

In den G-20-Ländern sind die privaten und öffentlichen Schulden aktuell 30% höher als zu Beginn der Finanzkrise. Hinzu kommt, dass sich der Geldfluss in die Emerging Markets seit 2007 beschleunigt hat. Die seit 20 Jahren lockere Geldpolitik in den entwickelten Ländern hätte zu einer Aufwertung der Schwellenländerwährungen führen müssen. Aber diese Länder drucken lieber ebenfalls Geld, um das zu vermeiden. Das hat zu einer Geldflut in diesen Ländern geführt, das Ende eines weiteren Boom-und-Bust-Zyklus kündigt sich an, sagt White.

Diese Zyklen werden politisch nicht verhindert, weil der Wille fehlt, die notwendigen Reformen gegen starke Interessengruppen durchzusetzen. Da ist es einfacher zu glauben, billiges Geld reiche, um das Problem zu lösen. Fed-Chef Bernanke z.B. glaubt, eine Kreditkrise könne durch freigiebige Liquiditätspolitik gelöst werden. Genau das aber ist die Ursache für die aktuelle Situation und führt zu einer neuen Krise in den Schwellenländern.

Die Botschaft des diesjährigen Treffens der Notenbanker in Jackson Hole lautete, die Länder mit einer lockeren Geldpolitik hätten keine Verantwortung für den Effekt auf andere Länder zu übernehmen; diese könnten sich ja durch Aufwertung schützen. Wie in der Eurozone auch, so wird alle Verantwortung den Schuldnern zugeschrieben. Das sei verrückt, sagt White. Denn die Kreditvergabe lag in der Verantwortung der Gläubiger.

Nach White sind die durch die monetären Stimuli von Fed & Co ausgelösten Ausgaben seien nicht stark und nachhaltig genug, um das Wirtschaftswachstum wieder auf die langfristige Trendrate zu bringen. Stattdessen würde eine andere Politik benötigt. Dazu müssten Länder mit Leistungsbilanz-Überschüssen eine expansive Fiskalpolitik betreiben. Außerdem müsste öffentlich und privat mehr investiert werden. Weiterhin ist eine klare Schuldenreduzierung nötig, zu viele Schulden würden niemals zurückgezahlt werden. Banken müssen nach Abschreibung von Schulden rekapitalisiert werden. Dann sind auch Strukturreformen erforderlich. Davon sehen viele überschuldete Länder aber ab, weil sie zum großen Teil den Gläubigern zugutekommen. Erst nach einem Schuldenschnitt wären solche Reformen wieder im Interesse des Schuldners.

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SEP.
23

Kleider machen Leute

Was haben Badehosen, Joggingkleidung oder eine Halskette in Landesfarben gemeinsam? Sie alle stellen ein Bild dar, welches Rückschlüsse auf die Personen zulassen. Wie aus Untersuchungen bekannt ist, trägt das gesprochene Wort nur zu einem ganz geringen Teil zur Vermittlung einer Botschaft bei. Die Wirkung und das Wahrnehmen derselben werden mehrheitlich über die optische Vermittlung transportiert. Diese Tatsache versuchen wir mit kopfgesteuerten Aussagen immer wieder zu verdrängen. Die Aufnahme der Information erfolgt aber durch das Unterbewusste oder einfach gesagt über den Bauch.

Große Aufregung gab es um ein Verbot des Tragens von Jogginghosen im Unterricht. Sogar Ö3 widmete dieser Tatsache kostbare Sendezeit. Klar, hier fischt man natürlich beim Zielpublikum um Aufmerksamkeit. Ist das wirklich ein so bedeutendes Thema? Was steckt dahinter? Auch wenn diese Kleidungsform bequem sein mag, so spiegelt sie doch die persönliche Einstellung in diesem Fall zur Schule wieder. Es zeigt, dass die Trägerin oder der Träger dieses Kleidungsstückes keinen Respekt gegenüber seinen Mitmenschen und der Institution Schule hat. Die Position der Schule als erster Schritt in den Ernst des Lebens wird auf ein Niveau reduziert, welches man als bedeutungslos fast gleichgültig bezeichnen kann.

Seriöse Stilberatung zeigt die Wirkung des Erscheinungsbildes von Menschen auf und stellt auch klar, dass modische Elemente nicht unbedingt die beabsichtigte Wirkung erzeugen. Bilder von Trendsettern dienen vor allem kommerziellen Ergebnissen und haben nicht die Absicht den Menschen in seiner Realität wiederzugeben. Aufmerksamkeit erregen bedeutet auch nicht automatisch eine positive Reaktion zu erreichen.

Das Thema Kleidung darf nicht auf die Jugend beschränkt werden sondern sollte auch von Erwachsenen stärker berücksichtigt werden. Es gibt eine Anzahl von Untersuchungen, welche die Wahrnehmung des Erscheinungsbildes der Menschen sehr kritisch aufzeigen. Scheinbare Lockerheit, Kreativität im Stil und modische Kombinationen gehen am beabsichtigten Ziel deutlich vorbei. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter an der Kasse mit unpassendem Erscheinungsbild transportiert eine Botschaft, welche nicht zu einem positiven Wiedererkennungswert sowohl persönlich als auch für das Unternehmen beiträgt. Ein Politiker, der sich in der Badehose in der Öffentlichkeit zeigt oder jedem modischen Trend folgt um seine Anpassungsfähigkeit zu zeigen, lässt an der Ernsthaftigkeit seiner politischen Ziele zweifeln.

Was immer auch die Modeindustrie vorgibt, eines ändert sich kaum, das ist unsere Wahrnehmung aus dem Unterbewussten heraus. Hier werden Bilder gefestigt, welche oft nicht der Realität entsprechen. Diese Bilder sind aber da und können nur schwer richtig gestellt werden. Deshalb bitte aufpassen wie man sich „kleidet“, denn unser Erscheinungsbild hat nachhaltige Wirkung.

SEP.
20

Kauft Bonds!

Die Rendite zehnjähriger US-Staasanleihen ist in der Zeit zwischen Mai und Anfang September um rund 85% angestiegen. Das ist einer der höchsten und schnellsten Anstiege in der US-Geschichte. Er führte in den Anleihemärkten rund um die Welt zu Verwerfungen und hat auch deutliche Spuren im US-Immobiliensektor hinterlassen.

Noch ein Rekord: Der Renditeanstieg seit dem Boden im Juli 2012 beträgt 115% und ist damit der größte zyklische Anstieg in den zurückliegenden 50 Jahren. Auf Rang zwei kommt der Anstieg um 94% zwischen Dezember 2008 und April 2010. Die aktuelle Bewegung vom Tief zum Hoch nähert sich der durchschnittlichen Dauer solcher Bond-Bär-Märkte, die bei 423 Tagen liegt.

 

Ist das Kurs-Tief bei Bonds erreicht, bzw. das Rendite-Hoch, dann ist gemäß dem Durchschnitt über die jüngsten 16 Zinszyklen ein Rendite-Fall um 35% zu erwarten, heißt es bei Guggenheim Investments. Wenn man 3% als Rendite-Topp unterstellt, wäre zu erwarten, dass sie auf unter zwei Prozent sinkt, bevor ein erneuter Bär-Markt bei Bonds einsetzt. Steigt die Rendite zunächst noch weiter, z.B. auf 3,5%, so wären 2,25% als Zielmarke zu erwarten.

 

Neben diesen technischen Argumenten aus der Geschichte gibt es auch fundamentale Aspekte, die für ein solches Szenario sprechen. Die Fed selbst hat aktuell ihre Wachstums-Projektionen zurückgenommen. Jetzt sollen es in 2013 nur noch 2% bis 2,3% werden (Projektion im Juni: 2,3-2,6%). Für 2014 wird plus 2,9-3,1% erwartet (Projektion im Juni: 3,0-3,5%).

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