Automatisierung von Geschäftsprozessen, Analyse von Unternehmensdaten, Dokumentenmanagement: Business-Software steht für Kontrolle, Einsparung und Effizienz. Teil 1: Lösungen aus dem Microsoft-Umfeld.
Von Karin Legat
Schneller als die Konkurrenz liefern, effizienter und profitabler mit dem verfügbaren Kapital umgehen und auf Trends reagieren zu können – das ist ein Bestandteil der DNA erfolgreicher Unternehmen. »Heute kann kaum ein Unternehmen erfolgreich ohne Business-Software arbeiten«, weiß Oliver Krizek, Geschäftsführer und Eigentümer der Navax-Unternehmensgruppe. Das beginnt bei der Spezifikation, der Konzeption und Planung, geht über die Implementierung bis zum »Go Live«. Prozesse werden optimiert, mit der gleichen Anzahl von Mitarbeitern müssen höherer Output erzielt, Ineffizienzen ausgeräumt und immer wiederkehrende Prozesse automatisiert werden. Alles muss unter einer einzigen Oberfläche darstellbar sein. Die IT-Branche der Geschäftslösungen ist dabei aber relativ konservativ. Business-Software entwickelt sich verhältnismäßig schwerfällig. Der Fokus liegt schon allein aus Zeit- und Kostengründen auf Langfristigkeit. Allerdings fordert der Markt Neuerungen, etwa im Bereich Reporting (Datenanalyse, Big Data), Mobil ty sowie individuelle Lösungen.
Dynamisch vs. konservativ
Eine der aktuellen Herausforderungen ist, Hardwaretechnologien wie Handy und Tablet mit Geschäftsprozessen zusammenzuführen. Die Integration mobiler Devices ist entscheidend für die Businesswelt. Heute werden extreme Datenmengen verwaltet. Vielfach fehlt die umfassende Nutzung respektive gibt es unnötigen Arbeitsaufwand. Cloud, Mobility und Devices spielen daher eine immer größere Rolle. »Es stellt sich aber immer die Frage, in welchem Maße mobile Lösungen unternehmensspezifische Szenarien sinnvoll unterstützen können«, wirft Ken Wirth, Leiter Microsoft Business Solutions bei Microsoft Österreich, ein. Oliver Krizek sieht hier ein wachsendes Interesse für innovative Prozessunterstützung mithilfe mobiler Endgeräte. Microsoft bietet dazu bereits eigene ERP- und CRM-Lösungen, die mit Navax implementiert werden. Das Zusammenwachsen von Produktivitätslösungen wie Office, Dynamics, Azure & Co ist ein weiterer Schritt in Richtung Cloud. Mit Power BI für Office 365 hat Microsoft die Palette an Business Intelligence Tools um zahlreiche Innovationen erweitert, die erstmals auch über die Cloud zur Verfügung stehen. Power BI sammelt und verarbeitet Daten, die anschließend in Form leistungsfähiger, interaktiver Visualisierungen dargestellt werden. Reports lassen sich binnen weniger Sekunden via natürlicher Spracheingabe erstellen, mittels Geodaten in 2D und 3D darstellen und anschließend über mehrere Geräte hinweg freigeben.
Neuer Blickwinkel
Das Berufsbild wandelt sich laut Krizek mit Business-Software weg von der eingebenden hin zur kontrollierenden Arbeitskraft. Allerdings müsse man zwischen verschiedenen Anwendern unterscheiden. Es gibt Unternehmen, die sind von Business-Software vital abhängig. Betroffen sind Banken und Versicherungen, also Unternehmen, die auf Dienstleistungen konzentriert sind. Für den Handel hingegen bedeutet ein Stillstand der Software nicht zwingend auch einen Stillstand der physischen Produktion und der Lagerhaltung. Hier kann teilweise manuell ausgeglichen werden. Die Anforderungen an Business-Software unterscheiden sich je nach Branche und Unternehmensgröße. »Übergreifend kann man aber sagen, dass die Themen Analytics, Business Intelligence und Big Data an Bedeutung gewinnen«, wertet der Microsoft-Business-Solutions-Leiter. Das stellt Business-Software vor große Herausforderungen. Starre IT-Lösungen sind dafür nicht geeignet und haben keine Zukunft. Im Mittelpunkt stehen flexible Lösungen, die in der Lage sind, sich an tagesaktuelle Anforderungen oder Branchenspezifika der Unternehmen anzupassen und verlässliche Datengrundlagen für Unternehmensentscheidungen liefern.
Blick voraus
War Business Intelligence früher für viele Unternehmen nicht leistbar oder zu kompliziert, richtet sich BI der nächsten Generation auch an Klein- und Mittelbetriebe, damit diese ihre Zahlen noch einfacher im Griff haben. Power BI für Office 365 baut laut Ken Wirth genau darauf auf: »Durch die hohe Verbreitung von Office in Unternehmen und neue intuitive Bedienungsmöglichkeiten unter anderem mittels natürlicher Spracheingabe wie in Suchmaschinen sind BI und Big Data kein Buch mit sieben Siegeln mehr.« Auch die umfassende Integration in das Microsoft-Portfolio und die daraus resultierenden neuen Geschäftsmöglichkeiten für Partner und Kunden sind quasi schon Standard. Dazu gehören die unterschiedlichen Bereitstellungsoptionen, die Integration in Office 365 sowie die Bereitstellung von ERP-Funktionen auf mobilen Endgeräten. Microsoft bietet dabei für alle Unternehmensgrößen und Branchen ERP- und CRM-Lösungen, die vollständig in den Microsoft-Stack integriert sind. International agierende Konzerne bevorzugen Microsoft Dynamics AX als ERP-Lösung. Mittelständische Kunden mit speziellen Branchenanforderungen setzen auf Dynamics NAV. Im DACH-Raum gibt es mehr als 150 Branchenlösungen, verfügbar etwa für Finanzdienstleistungen, Detailhandel, öffentliche Verwaltung sowie Fertigung und allgemeine Dienstleistungen. Ergänzt wird das Portfolio durch innovative Lösungen wie Windows Intune (PC-Verwaltungssoftware zur einfacheren IT-Administration), OneDrive (Datenspeicher in der Cloud) und SharePoint (Zusammenarbeit).