Umweltschutz, Verbrauchsmaterialien und Recycling bilden den Schwerpunkt einer Druckerumfrage von Brother. Der Report hat hinter die Fassaden geblickt.
Von Karin Legat
Es gibt eine deutliche Lücke zwischen verkauften und retournierten Tonerkartuschen«, stellt Helmut Pfeifenberger, Geschäftsführer von Brother Österreich, fest. Brother verkauft pro Jahr rund drei Millionen Tonerkartuschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nur 1,4 Millionen Stück werden wieder befüllt. Alle Tonerhersteller zusammen verkaufen in den drei Ländern 20 Millionen Tonerkartuschen, die Hälfte wird via Hausmüll entsorgt. Im Fokus steht primär Hardware, also Geräte und Service. Verbrauchsmaterialien wie Behältnisse für Tinte und Toner sind kein vorrangiges Thema. In der diesjährigen Printerumfrage hat Brother daher das schwarze Gold angesprochen. »Jeder vierte Händler bekommt bereits Geld für leere Kartuschen«, betont Oliver Jendro von Dokulife, der die Printerumfrage bereits zum sechsten Mal durchführt. Der Preis pro Leerkartusche reicht dabei von 10 Cent bis zu beachtlichen 10 Euro. Die Gemeinde Wien versteigert ihre Leertoner sogar. In diesem Zusammenhang betont Helmut Pfeifenberger die Stabilität des Druckermarktes. »Das papierlose Büro bleibt Utopie.« 20 % der Befragten geben an, dass sie mehr drucken, 28 % drucken weniger, 46 % leiten in etwa gleich viel Druckjobs an ihre Geräte. Es werden zwar Drucksparmaßnahmen in Unternehmen durchgeführt, dabei handelt es sich aber laut Dokulife vorwiegend um eine Einschränkung des Farbdrucks.
Kartuschenentsorgung versus Umweltschutz
Umweltschutz im Druckbereich hat zwei Seiten, sowohl im privaten wie auch im betrieblichen Umfeld. 71 % der befragten Unternehmen betonen die Bedeutung der Reduktion von Energiekosten. Das ist nicht verwunderlich. Wenn in einem Großkonzern bei 8.000 Geräten schon ein paar Watt eingespart werden, bedeutet das eine große Ersparnis. Leider fehlt jedoch oft die notwendige Sorgfalt bei der Entsorgung gebrauchter Kartuschen. 48 % der Privaten entsorgen sie im Hausmüll. Bei Kleinstunternehmen sind es noch immer 34 %, selbst 15 % der Großunternehmen wählen diesen Weg. Das höhere Bewusstsein in Großkonzernen ist durch das häufigere Service für Lasergeräte inkl. fachgerechter Entsorgung im Vergleich zu Tintenstrahlgeräten zu erklären. Die gesammelten Kartuschen werden überwiegend vom Service-Partner abgeholt oder direkt an den Hersteller zurückgeschickt. »Das Aufstellen von Sammelbehältern zahlt sich aus«, ist Oliver Jendro überzeugt. Generell stimmt er mit Brother überein, dass das System Tonerrecycling aber noch intensiver beworben werden muss, vor allem vor dem Hintergrund, dass jeder Hersteller Rücknahmeprogramme anbietet. Zudem nehmen knapp 70 % der Händler gebrauchtes Verbrauchsmaterial zurück. Eine Lösung für bessere Rücklaufquoten wäre sicher, die Prämien an die Kunden weiterzugeben. Bislang realisieren das nur 4 % der Händler.