Pro Jahr gibt es in Österreich rund 8.000 Personen, die nach einem Arbeits- oder Freizeitunfall in der Folge mit einer schweren Behinderung leben müssen. Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten haben sie dabei in der Regel nicht verloren, allerdings ist in vielen Fällen das Arbeitsumfeld nicht mehr das Gleiche.
Dass es von der Wirtschaftskammer, dem Bundessozialamt und anderen Institutionen einen umfangreichen Katalog an finanziellen Förderungen, Umschulungsmöglichkeiten, organisatorischen Hilfestellungen und vieles andere mehr gibt, ist vielen Betroffenen, aber auch vielen Unternehmen nicht bewusst. In einem Profit-Recruiting-Kompaktseminar Mitte Februar in der Wirtschaftskammer OÖ wurde gezeigt: Das Geld liegt quasi »auf der Straße«, wenn es darum geht, für die Gruppe der Menschen mit Einschränkungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen entsprechende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.
»Staatliche Einrichtungen sind heute schon per Gesetz dazu verpflichtet, niemanden bei der Kontaktaufnahme mit der Behörde zu benachteiligen«, betonte Mario Batusic, Accessibility-Experte bei Fabasoft. »In wenigen Jahren wird auch die Wirtschaft insgesamt schon aus Gründen einer verbesserten Marktchance barrierefreie Softwareangebote bieten müssen. Wir gestalten unsere Software bereits jetzt barrierefrei.« »Wir schaffen bewusst Arbeitplätze für Menschen mit Behinderung«, erklärt auch die Personalleiterin des Facilitymanagementunternehmens WISAG, Edith Steirer. »15 Prozent der Österreicher weisen eine mehr oder weniger deutliche Behinderung auf. Das ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance – sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für Produkte und Dienstleistungen für diese Gruppe von Menschen«, sagt auch Gregor Demblin von der Online-Plattform Career Moves.