Donnerstag, Dezember 05, 2024
Best of IoT in der Praxis
Foto: Andritz

Zusammenführung von Daten, Vernetzung von Lagerhäusern und Wasserzählern: Projekte und Umsetzungen zum Thema Internet der Dinge aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Nagarro: Andritz AG

Bild oben: Fruchtbare Partnerschaft bei Data-Lake-Pilotprojekt: Scott Wiggens (Andritz) und Bernd Ruiss (Nagarro).

Die Andritz AG umfasst eine Vielzahl von Unternehmen, die große Datenmengen produzieren, ablegen und austauschen. Die existierenden Datawarehouse-Lösungen decken nur einen Teil des Data-Analytics-Bedarfs ab, jährlich kommen große Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten hinzu. Um neue Lösungsansätze zu generieren, organisierte Nagarro einen globalen Data-Hackathon – einen »Datathon«.

Andritz stellte einige Gigabyte an Rohdaten zur Verfügung, 32 internationale Teams arbeiteten 36 Stunden an fünf konkreten Fragestellungen rund um die bestmögliche Datenaufbereitung für Andritz. Eine Jury aus IT, Fachbereichen, Data- und Analytics-Experten prämierte die vielversprechendste Lösung, welche dann in einem Data Lake-Proof of Concept umgesetzt wurde.

Entworfen wurde eine neue Data Lake-Architektur auf Microsoft Azure Cloud-Platform mit Schnittstellen zu existierenden Systemen, die den Datenexport ermöglichen. Im Vordergrund standen Konnektivität zu existierenden Systemen wie SAP, Datenbereinigung und -aufbereitung, Datensicherheit sowie Performance bei hohem Datendurchsatz. Der PoC verdeutlichte die Einsparungspotenziale im globalen Sourcing sowie neue Ansätze zum Speichern und Verarbeiten unstrukturierter Daten aus unterschiedlichen Systemen.

Kunde: Andritz AG

Anforderung: Data Analytics für bestehende und neue, strukturierte und unstrukturierte Daten

Lösung: Vom globalen Datathon zum Proof-of-Concept für den optimalen Einsatz von Data Lakes


Magenta Telekom: Raiffeisen Ware Austria

Bild oben: Maria Zesch (Magenta Telekom) und Christoph Metzker (RWA) vernetzen bestehende Systeme zur Verbesserung von Abläufen und Prozessen.

Die RWA Raiffeisen Ware Austria setzt zukünftig verstärkt auf IoT-Lösungen. Ziel ist, sowohl konzernweit als auch im Lagerhaus-Verbund über das »Internet der Dinge« bestehende Systeme digital zu vernetzen und auf diese Weise Abläufe und Prozesse zu verbessern. Grundlage für dieses Vorhaben ist eine Kooperation mit dem Anbieter von Mobil- und Leitungsnetzen für Telekommunikation und Business-Lösungen Magenta Telekom, der die notwendige IoT-Infrastruktur zur Verfügung stellt.

Die RWA setzt auf eine Vielzahl an digital basierten Systemen, angefangen von digitalen Sensoren in Agrarlägern über den »Oil Fox« als digitales Tool zur Heizölüberwachung bis hin zu digitalen Wetterstationen für die Landwirtschaft. Es entsteht eine Plattform, mit der neue digitale Lösungen in der Landwirtschaft einfach integriert und vernetzt werden können.

Neue Möglichkeiten ergeben sich mit Narrowband-IoT von Magenta. Der Funkstandard erfüllt sämtliche IoT-Anforderungen wie niedriger Energieverbrauch, dadurch lange Batterielaufzeit für die Sensoren, hohe Anzahl an Geräten und tiefe Gebäudedurchdringung. Eine Vernetzung ist mit minimalem Aufwand möglich. »Ich freue mich darüber, mit Magenta einen starken Partner zu haben, der uns in diesem interessanten Entwicklungsprozess unterstützt«, so RWA-Vorstandsmitglied Christoph Metzker.

Kundin: RWA Raiffeisen Ware Austria

Herausforderung: Digitalisierungsprozess in der Landwirtschaft, um Prozesse effektiver zu gestalten und im Lagerhaus-Verbund neue Leistungen anzubieten.

Lösung: Plattform und Narrowband-IoT-Konnektivität für die Vernetzung etwa von Sensoren in Lägern, digitale smarte Füllstandmesser oder Wetterstationen.


Sensor Network Services: G. Bernhardt´s Söhne

Bild oben: »Der Umstieg von mechanischen zu digitalen Wasserzählern ist vergleichbar mit dem Technologiesprung vom Wählscheibentelefon zum Smartphone. Das öffnet die Tür in eine neue Ära«, ist Peter Mittner (G. Bernhardt´s Söhne) überzeugt.

Auch Wasserzähler sind mittlerweile zu smarten Produkten avanciert. Dabei wird der Wasserverbrauch nicht mehr nur einmal pro Jahr abgelesen, sondern kann mittels LoRaWAN-Funktechnologie Verbräuche und andere Ereignisse, etwa ein leckes Rohr, mehrmals pro Tag kommunizieren. Die 1845 gegründete G. Bernhardt´s Söhne GmbH ist einer der führenden Wasserzählerhersteller und der einzige Produzent in Österreich.

Gemeinsam mit Sensor Network Services wurde eine IoT-Lösung ins Leben gerufen, die Wasserschäden vorbeugen soll, indem sie die Zähler in ein digitales Netzwerk integriert. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden im ecoplus-Park Wiener Neudorf mehr als 200 Wasserzähler über das Netzwerk angebunden. Diese senden Verbrauchsdaten im Viertelstundentakt, in der Vergangenheit wurde der Verbrauch nur einmal pro Jahr abgelesen.

Die Verbrauchsdaten werden vom Wasserzähler über das LoRaWAN an die SENS-Data-Plattform, welche in Öster­reich betrieben wird, gesendet und können über eine API-Schnittstelle direkt auf die Kundenapplikationen übertragen werden. Die beiden Projektpartner wurden bereits 2019 mit dem Wirtschaftspreis »eAward« in der Kategorie Smart City und Infrastruktur ausgezeichnet.

Kunde: G. Bernhardt´s Söhne

Chance: Smarte Wasserzähler sind beispielhaft für eine traditionelle Branche, die durch die Möglichkeiten der Digitalisierung neue Wertschöpfung generiert und so auch einen schonenderen Umgang mit Ressourcen ermöglicht.

Lösung: Die smarten Wasserzähler schlagen sofort Alarm bei Leckagen, Rohrbrüchen oder Manipulationen. LoRaWAN bietet Übertragungsreichweiten bis 20 km und eine gute Gebäudedurchdringung. Sensoren erreichen bis zu zehn Jahre Laufzeit im Batteriebetrieb.

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