Ducati nutzt seine Renndaten auch für die Optimierung der Straßenbikes. Dafür braucht es umfassendes Datenmanagement. Einblick boten die Racebred Data Days von NetApp in Bologna, der Motorradhochburg Italiens.
Bis 2025 wächst das weltweite Datenaufkommen laut Prognosen auf 175 Zettabyte, 80 % davon entfallen auf Unternehmen. Ducati ist Teil dieser Gemeinschaft. In den letzten eineinhalb Jahren wurde seine gesamte IT-Landschaft umfassend harmonisiert. Rechenzentren, das betriebsinterne IT-System, Anbindungen an Cloud-Dienstleistungen – alles ist miteinander verbunden und auf einer einheitlichen IT-Plattform erfasst, wodurch die Entwicklung der Motorräder um ein Drittel beschleunigt werden konnte.
»Jede Rennminute schafft neue Erkenntnisse, wie wir einerseits den Rennbetrieb optimieren und gleichzeitig Straßenbikes verbessern können«, betont Konstantin Kostenarov, CTO bei Ducati, anlässlich der NetApp Racebred Data Days. Ein Rennbike ist mit mehr als 60 Sensoren betreffend Temperatur, Neigungswinkel, Reifendruck und Rahmenleistung ausgestattet. Über eine Smartphone-App sind auch Kunden in der IT-Plattform vertreten und können mitwirken.
Bild oben: »Alles bildet künftig Daten und wird zum Technologie-Device«, prophezeit Alexander Wallner – vom intelligenten Boden, der meldet, wenn jemand längere Zeit bewegungslos verharrt, bis zum Anstrich auf Wand und Decke, der Luftveränderungen meldet und automatisch reagiert.
Noch im Prototypstadium befindet sich ein mit dem deutschen Autoelektronikkonzern Bosch entwickeltes System, das den Motorradlenker vor toten Winkeln, potenziellen Kollisionen und anderen Gefahren warnt. 2021 soll die erste Elektro-Ducati auf den Markt kommen. Ducati vertraut dabei auf die NetApp Data Fabric, die eine nahtlose Verbindung von Cloud und On-Premises erlaubt und damit einen flexiblen Umgang mit der hybriden Cloud bietet.
Bild oben: »Bei Daten ist Mobilität gefragt. Wir bedienen das unter anderem mit der Data Fabric«, so Peter Hanke.
Innerhalb der Data Fabric können Datenbestände sicher über alle Infrastrukturen transferiert werden, unabhängig davon, wo sie stehen. »Sind Daten an einen Ort gebunden, macht das unflexibel. Mobilität ist gefragt«, betont Peter Hanke, der seit Ende Oktober Senior Director der DACH-Region bei NetApp ist. NetApp Keystone vereinfacht Anwendern ebenso die Arbeit in der Cloud, unabhängig davon, ob sie ihre Cloud-Infrastruktur selbst aufbauen oder kaufen.
Datenrennen
»Heute zählt in erster Linie Datenmobilität«, stellt auch Alexander Wallner, Senior Vice President & General Manager EMEA bei NetApp, fest, und nennt zwei Leitsätze: »Data is the new oil and speed is the new scale.« Neue Datenmodelle bieten einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern und schaffen neue Geschäftsmodelle. Unternehmen, die Geschwindigkeit effizient für sich nutzen, profitieren zudem von weniger Risiken und höheren Gewinnen.
1946, als Ducati sein erstes motorisiertes Zweirad lancierte, die Cucciolo T1, war davon noch keine Rede. Heute liefert ein Motorrad im Rennen 150 GB an Daten. Diese stehen daher im Fokus der Ducati-Strategie. Ziel ist es, die Datenstruktur zu optimieren und den rasant wachsenden Anforderungen an Datenspeicherung und -management gerecht zu werden.
Bild oben: Durch eine einheitliche IT-Plattform fließen bei Ducati die Erkenntnisse aus dem Rennsport heute wesentlich schneller in die Produkte für den Straßenverkehr.
Mit der Cloud-fähigen AFF-Lösung von NetApp verwaltet Ducati etwa rund 200 Anwendungen, um einen zuverlässigen Echtzeitzugriff auf den weltweit schnellsten Enterprise All-Flash-Speicher zu gewährleisten. Auf diesen kann über mehrere Clouds mit der umgehenden Implementierung einer Disaster-Recovery-Strategie zugegriffen werden. Mit der NetApp HCI-Lösung wird die Leistung eines kompletten Rechenzentrums direkt zum Ducati MotoGP-Team an der Rennstrecke geliefert. Eine Speicherlösung sind auch die Fabric Pools, die Speicher-Tiering zwischen SSD und Cloud bieten.
Wahlfreiheit mit NetApp
»In der Vergangenheit war der Mittelstand von der Multicloud ausgeschlossen«, stellt Peter Hanke fest. Die Infrastruktur war zu aufwendig und zu kostenintensiv. Mit der Public Cloud ergibt sich ein neues Anwendungsfeld, Ressourcen stehen ohne eigenes Rechenzentrum zur Verfügung. »Unsere Kunden wollen IT nur mehr als Consumerization-Modell. Ich muss ihnen die Wahlfreiheit geben, ob Daten bei einem großen Hyperscaler, in einem regionalen Netzwerk oder im eigenen Keller gelagert werden.«
Dabei wird darauf geachtet, dass die Managementoberflächen gleich aussehen, die Kontrolle auf gewohnte Weise erfolgt, ebenso das Backup. Hanke: »Das ist unsere Vision, die schon weit fortgeschritten ist. Wir sagen dem Kunden: It’s your choice.« Am meisten profitiere davon der Mittelstand.
Neue Denkweise
Die neue Datenlandschaft erfordert einen Kulturwandel, ist sich Alexander Wallner sicher. Prozesse, die seit Jahren laufen, müssen geändert werden, Budgets ebenso wie Strukturen. Es braucht moderne IT-Infrastruktur, aber die Intelligenz muss vom Kunden kommen, er muss den Wert aus den Daten ziehen.
Diese Erkenntnis sei noch nicht vollständig angekommen und befinde sich vor allem im deutschsprachigen Raum in den Kinderschuhen. Die Neuausrichtung sei für ein kleines Unternehmen oft leichter, da das Verständnis in der Belegschaft rascher umsetzbar ist. Eine Herausforderung ergibt sich für KMU aber daraus, den Marktüberblick zu behalten. Großunternehmen sprengen die Innovationskapsel manchmal einfach ab und schaffen neue Kleinkonzerne.
Peter Hanke setzt sich für einen neuen Umgang mit Daten ein und nennt als Beispiel den Wetterdienst Ubimet. »Durch die Verknüpfung der Wetterdaten haben die ÖBB ihre Fahrten optimiert, die Infrastruktur kann rechtzeitig angepasst werden, ebenso die Einsatzplanung.« Der neue Umgang mit Datenressourcen schafft einen Wettbewerbsvorteil.
Technology Innovation bedeutet
- IT-Transformation
- »Speed is the new scale«
- Hybrid Cloud ist der neue IT-Architektur-Standard
- Data Fabrics ersetzen Data Centers
Einige NetApp-Neuigkeiten
- NetApp Keystone: Für den raschen und einfachen Einsatz komplexer Hybrid-Multi-Clouds und den Aufbau der eigenen Data Fabric
- AIOps: Für den Zugang zum exponentiell wachsenden NetApp Data Lake, integriert sind Active IQ und Cloud Insights.
- Neue Datenservices: Zum Schutz und Tiering von Cloud-Daten auf Enterprise-Niveau, unabhängig von der Wahl der Cloud
- Neue Flash-Storage-Systeme:und -Lösungen sowie Updates für NetApp ONTAP Cloud-unabhängige DevOps: auf der Basis von Kubernetes
- StorageGRID: Bessere Detailinformationen für das Datenmanagement