Bei der Konferenz »Commvault GO 17«, die Ende Oktober unweit von Washington D.C. über die Bühne gegangen ist, hat der Datenspezialist Commvault das Mantra der »leistungsstarken Einfachheit« für IT und Datenverwaltung ausgegeben. Von Herbert Koczera aus Washington D.C.
Mithilfe von Lösungen von Commvault soll es Unternehmen zunehmend einfacher werden, aus den Bergen an Daten, auf denen sie sitzen, durch fortgeschrittene Analysetechniken bemerkenswerte Dinge zu erreichen – verspricht Commvault-CEO Bob Hammer in seiner Eröffnungskeynote. Doch dazu sei laut Hammer ein Wechsel von der Informationstechnologie zur Datentechnik als besserer Weg zur Beschleunigung der digitalen Transformation nötig.
Die Hinwendung zur Datentechnologie reduziert auch das unternehmerische Risiko und trägt zur Verbesserung der Geschäftsergebnisse bei. An der digitalen Transformation und Cloud Computing führt kein Weg mehr vorbei, wollen Unternehmen für die Zukunft gerüstet sein. Neben Backup und Recovery, dem angestammten Fachgebiet von Commvault, werden die Einhaltung internationaler gesetzlicher Vorschriften zu Privacy und Data Protection für Unternehmen künftig geschäftskritisch.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine Verordnung der Europäischen Union, mit der die Regeln zur Verarbeitung personenbezogener Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen EU-weit vereinheitlicht werden. Das geistert als General Data Protection Regulation (GDPR) durch den US-amerikanischen Markt und sorgt für eindringliche Warnungen zahlreicher Hersteller an die Unternehmen. Drohen doch ab Mai 2018 Strafen von bis zu 4 % des Umsatzes bei Nichtbeachtung der Regularien zum Schutz personenbezogener Daten von EU-Bürgern. Unternehmen müssen wissen, was sie wo über ihre Kunden gespeichert haben, um Auskunft geben zu können, bis hin zum Recht auf Vergessen der Kunden.
Foto: »Daten verändern sich ständig – ebenso wie unsere Geschäftsmodelle«, eröffnet Adam Massey, Technology Partnerships Leader bei Google Cloud, seine Keynote. In einer Partnerschaft mit Commvault will Google es den Anwendern einfacher machen, Daten zu »bewegen, zu managen und zu sichern«.
Veränderungen im IT-Gehirn
Hammer betonte mehrfach in seinem datenzentrierten Ansatz, dass Unternehmen sehr rasch ihre Denkweise von infrastrukturorientiert zu datenzentriert ändern müssen, da die Datengenerierung dramatisch anwächst. Bis zum Jahr 2025 wird diese jährlich um das Zehnfache steigen. Das wird zwangsweise dazu führen, dass sich Unternehmen um die Daten kümmern und Strategien parat haben werden müssen, diese effizient zu verwalten und auch einfach im Blick haben zu können. Silos, in denen Daten heute noch oftmals stecken, sind Gift und sollten einem gesamtheitlichen Datenmanagement weichen.
Commvaults Antwort auf diese Herausforderungen ist die »Commvault Data Management Platform« mit zahlreichen Innovationen, die die Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität verbessern. Diese Plattform soll Unternehmen dabei helfen, bessere Datenerkenntnisse für Backup, Recovery, Sicherheit, Governance, Analyse, Compliance, E-Discovery und eine Vielzahl anderer Anwendungsfälle der digitalen Transformation zu erhalten.
Foto: Bob Hammer, Präsident und CEO von Commvault: »Unserer Kunden schaffen Bemerkenswertes mit ihren Daten. Sie retten Leben, erforschen und erfinden, liefern Innovationen und verändern unser Leben zu etwas Bessern. Genau darum geht es uns auch bei Commvault.«
Gleichzeitig ist der Datenschutz von entscheidender Bedeutung. Die Frage ist nicht, ob eine Cyberattacke stattfinden wird, sondern wann. Unabhängig davon, wie schwerwiegend der Angriff war, ist es das Ziel, die betroffenen Teile der IT schnell und ohne Datenverlust wieder zum Laufen zu bringen. Mit Tools wie Intellisnap und Live Sync erhalten Kunden die Ressourcen, um Schäden im eigenen Rechenzentrum oder in einer Zweigstelle mit minimaler Ausfallzeit schnell wiederherstellen zu können.
Storage, Backup und Recovery in einer Box
Commvault hat auch schon seit geraumer Zeit die Grenzen der reinen Sicherung und Wiederherstellung überschritten und auch eines der am meisten diskutierten Produkte der Konferenz vorgestellt: Commvault Hyperscale. Dies besteht aus der neuen Commvault HyberScale Software, der Commvault HyperScale Appliance- und einem umfangreichen Datenanalyse-Portfolio.
Die Ebene der Daten wird laut Hammer immer komplexer, erstreckt sich über mehrere Clouds, mobile Geräte, lokale Infrastruktur, Partnerunternehmen und vieles mehr. Daher bietet Commvault seinen Kunden mit dem neuen Portfolio eine »mächtige Einfachkeit«. Die hoch skalierbare Datensicherungslösung Commvault HyperScale Technologie bietet zwei Formfaktoren: einen Software-Referenzarchitekturansatz und eine All-in-One-Appliance mit drei Nodes. Diese Appliance kann sehr einfach um weitere drei Knoten aufgerüstet werden und soll in rund 30 Minuten einsatzbereit sein – was unter den anwesenden IT-Verantwortlichen zu spontanem Applaus geführt hat. Die Plattform ermöglicht es Kunden, Daten von jeder lokalen Infrastruktur in jede Cloud und zurück zu übertragen. Dabei handelt es sich um eine moderne, einfach zu bedienende, flexible und rollenbasierte Benutzeroberfläche, die Automatisierung, Orchestrierung und Berichterstellung mit hoher Agilität und Wirtschaftlichkeit ermöglicht.
»Bei Commvault haben wir uns immer von unserer Überzeugung leiten lassen, dass es sich um Daten, die gesamten Daten und nichts als die Daten handelt – und diese Idee war noch nie so relevant wie heute«, sagte Hammer. »Wenn wir von einer IT-Welt zu einer DT-Welt übergehen, müssen Unternehmen von den durch neue Technologien angetriebenen Investitionsstrategien wechseln und Entscheidungen treffen, um Daten optimal zu verwalten, zu schützen und zu nutzen und entsprechende Infrastrukturen aufzubauen.«
Als weiteren Support für Multi-Cloud-Strategien seiner Kunden hat Commvault eine neue strategische Partnerschaft mit Google Cloud bekanntgegeben, um eine der am schnellsten wachsenden Cloud-Plattformen der Branche zu unterstützen. Die Kooperation umfasst alle vier Google Cloud Platform Storage-Klassen: Coldline, Nearline, Regional und Multi-Regional. Des Weiteren stellte Commvault das neue »Endpoint Data Protection as a Service« zur Vereinfachung der Datenwiederherstellung auf Laptops und anderen Geräten vor. Es handelt sich dabei um eine Zero-Infrastructure-Footprint-Lösung, das heißt, sie benötigt weder Infrastrukturinstallationen oder IT-Management-Ressourcen. Commvault Secure File Sharing und Commvault Endpoint Search runden neue Serviceangebote von Commvault in Sachen Schutz und Compliance ab.