Wir haben zum Jahresausklang IT-Leiter, bei Softwareunternehmen und IT-Dienstleistern in Österreich gefragt: »Wenn Sie einen Technologie- oder Servicetrend festmachen würden: Welche Technologie oder welcher Service wird Ihren Markt 2018 prägen?«
So ändert sich Arbeit 2018
Wolfgang Mayer, Country Manager Citrix Austria
"Citrix arbeitet an einer Fülle innovativer Bereiche, doch drei davon stechen als besonders relevant für die nahe Zukunft des modernen Arbeitsplatzes heraus: die Hybrid Cloud, das Internet of Things (IoT) und die Entwicklung von Artificial Intelligence (AI). Aus einer Citrix-Studie wissen wir, dass rund 75 Prozent aller Arbeitsplatzexperten Flexibilität, die nur mithilfe der Hybrid Cloud möglich ist, als ausschlaggebend sehen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Darüber hinaus werden IoT und AI die Art und Weise verändern, auf die wir mit der uns umgebenden Technologie interagieren und zudem die Automatisierung weiter vorantreiben. So werden Humanressourcen für kreativere Arbeiten bzw. strategische Planung frei."
Die Wolke zuerst
Martin Winkler, Country Manager Oracle Austria
"Das neue Jahr wird für viele Unternehmen ganz klar unter dem Motto ›Cloud First‹ stehen. Vor allem neue Lösungen werden immer öfter als ›aaS‹ umgesetzt, also ›as a Service‹. Dabei werden Infrastructure-as-a-Service, Platform-as-a-Service und Software-as-a-Service in gleichem Maße nachgefragt. Der digitale Wandel bringt auch mehr Sensibilität im Bereich Security: Entsprechende Sicherheitsinfrastruktur wird ein Treiber, um in sichere Cloud Data Center zu wechseln. Vor diesem Hintergrund und dem unmittelbaren Bevorstehen der neuen Datenschutzgrundverordnung merken wir im deutschsprachigen Raum eine sehr starke Nachfrage nach unserem neuen Datacenter in Frankfurt und nach Oracle-Cloud-Lösungen."
Pilotprojekte in Wien
Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien
"Ich gehe davon aus, dass uns im Jahr 2018 Blockchain, IoT und Big Data als wesentliche Technologiethemen weiterhin stark beschäftigen werden. Gerade in der Stadt Wien werden wir hier die im Jahr 2017 gestarteten Pilotierungen mit Blockchain ausbauen und dem Thema IoT einen großen Schwerpunkt geben. Insbesondere werden wir im Rahmen unserer Smart-City-Rahmenstrategie gerade im Zusammenhang mit Ambiente Assisting Living gezielte Aktivitäten setzen. Ebenfalls werden wir unser Data-Excellence-Programm ausbauen und somit ideale Voraussetzungen für Big Data schaffen."
Raum für Interaktion
Erwin Greiml, Geschäftsführer adesso Austria
"adesso Austria hat auch 2017 gezeigt, dass wir durch unsere innovativen Ideen, unsere Technologieexpertise und das fundierte Verständnis für das Geschäft unserer Kunden den richtigen Weg gehen. Dabei verfolgen wir weiterhin einen ganzheitlichen Ansatz, der auf gegenseitiges Verstehen der Fachbereiche und IT ausgelegt ist. Diese Methodik, die wir ›Interaction Room‹ nennen, ist ein großer Bestandteil unseres Erfolges. Neben unserer Expertise im Versicherungsbereich und der DSGVO-Einführung konzentrieren wir uns auch im nächsten Jahr auf unsere Erfolgsformel bei Digitalisierungsprojekten ›Wir machen das jetzt‹. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns auf das neue Geschäftsjahr und werden auch 2018 nur dort digitalisieren, wo der Kunde einen tatsächlichen Mehrwert davonträgt."
Jahr der Sicherheit
Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security, AIT Austrian Institute of Technology
"2018 wird das Jahr der IT-Sicherheit werden. Die umfassende vorangehende Digitalisierung im Kontext der globalen Vernetzung in all unseren Lebensbereichen, die mit einer wachsenden Bedrohung durch Kriminalität, Wirtschaftsspionage und Terrorismus einhergeht, wird im Jahr 2018 mit dem Inkrafttreten von zwei neuen Gesetzen – der EU-Datenschutz-Grundverordnung und dem nationalen Cyber-Sicherheitsgesetz – wesentlich geprägt werden. Nicht nur Betreiber kritischer Infrastrukturen und Regierungsstellen werden sich damit intensiv auseinandersetzen müssen, sondern auch jedes Unternehmen wird davon betroffen sein."
Smarte Produkte und Dienste
Gerald Hübsch, Leiter Konzern-IT-Steuerung, Energie AG Oberösterreich
"Aus IT-Sicht wird der österreichische Energiemarkt 2018 maßgeblich durch die zunehmende Digitalisierung geprägt sein. Sei es die verbesserte ›Customer Experience‹ durch Multichannel-Services und individualisierte beziehungsweise personalisierte Inhalte und Angebote, der elektronische energiewirtschaftliche Datenaustausch in nahezu Echtzeit zwischen allen Marktteilnehmern, der Feldtest zur direkten Geschäftsabwicklung zwischen Anbieter und Konsument mittels Blockchain-Technologie oder die Einführung smarter Produkte und Dienste, die sich auf Smart Meter und ähnliche Technologien zur Verbrauchsmessung, Energieeffizienzsteigerung und kundenspezifischen Preisbildung stützen."
Geräte-Management kommt in Fahrt
Oliver Bendig, CEO bei Matrix42
"Unser Markt wird 2018 vor allem durch ›Unified Endpoint Management (UEM)‹ geprägt werden. Von der einheitlichen Verwaltung von mobilen, traditionellen und hybriden Geräten erwarten die Unternehmen, dass sie Innovation im Zuge der Digitalisierung ermöglicht, Sicherheit bietet und die Compliance stärkt. UEM wird dafür eingesetzt, die Fachbereiche – und zwar auch die sogenannten Blue-Collar-Bereiche wie Instandhaltung oder Logistik – durch Smart Devices und Apps besser zu unterstützen und Geschäftsprozesse zu mobilisieren. Eine große Herausforderung dabei wird die Einbettung einer Vielzahl von IoT-Geräten. Bislang arbeiten laut IDC erst 45 % der Unternehmen an der Einführung von Unified Endpoint Management. UEM wird 2018 richtig in Fahrt kommen. Denn die Anzahl geschäftlich genutzter Endgeräte steigt weiterhin schnell."
Flächendeckende Wirklichkeit
Gerald Haidl, CEO von Newcon
"Der Markt wird 2018 ganz klar von der realen Umsetzung der Digitalisierung geprägt. Digitalisierung ist grundsätzlich ein Schlagwort. Es geht nunmehr darum, daraus sogenannte ›Use Cases‹ zu erzeugen, welche einen betriebswirtschaftlichen Vorteil für unsere Kunden generieren. Digitalisierung prägt die Informations- und Kommunikationstechnologie seit über 20 Jahren – nun wird dieses Thema ›Cross Industry‹ weit flächendeckende Wirklichkeit."
Bewusstsein für IT-Sicherheit
Manfred Köteles, Geschäftsführer Bacher Systems
"Wir sehen, dass das Security-Bewusstsein deutlich wächst. Die Zunahme massiver und ernsthafter Security-Vorfälle trägt dazu genauso bei wie die neue DSGVO. Für 2018 erwarten wir eine Fortsetzung, sogar eine Stärkung dieses Trends. IT-Security wird immer stärker von der äußersten Peripherie – Stichwort Digitalisierung – bis hinein in das Datencenter betrachtet werden. Denn nur durchgängige Konzepte werden die erforderliche Sicherheit bringen. Auffällig ist auch, dass die zweckbestimmte Nutzung der Geschäftsprozess-Daten der Treiber vieler Projekte sein wird. Und das wird in Folge weiterhin ein Umdenken mit sich bringen, wie Datacenter zukunftssicher aufgebaut sein sollen."
Broker für die Cloud
Urban Lankes, CEO von Trivadis
"Wir gehen davon aus, dass das Thema Multi-Cloud 2018 an Bedeutung gewinnen wird – dies vor dem Hintergrund, dass immer mehr Unternehmen Services von einer Vielzahl von Cloud-Anbietern nutzen. Damit Unternehmen den Überblick nicht verlieren, braucht es eine Stelle, die zwischen Cloud-Services-Anbietern und -Nutzern vermittelt. Hier hat sich in den letzten Jahren der Begriff des Cloud-Service-Brokers etabliert. Er orchestriert die verschiedenen Cloud-Services und deren Bestandteile zu einem ganzheitlichen Service. Dabei kann der Cloud-Service-Broker über einen externen Dienstleister als Service in Anspruch genommen werden oder als eigene Stelle innerhalb eines Unternehmens angesiedelt sein."