Audi hat mit dem e-tron sein erstes rein elektrisch angetriebenes Serienmodell vorgestellt. Der Oberklasse-SUV schafft maximal 400 km Reichweite, hat gute 95 kWh Ladekapazität und kostet 82.000 Euro.
Audis erster vollelektrischer Wagen ist auch gleich ein SUV: 4,90 Meter lang, 1,94 Meter breit und 1,62 Meter hoch. Raumangebot und Komfort entsprechen einem typischen Oberklasse-Modell der Marke. Mit einem Radstand von 2.928 Millimetern bietet der Audi e-tron fünf Personen nebst Gepäck reichlich Platz.
Elektromotoren an beiden Achsen treiben den Wagen relativ gleich verteilt mit einer Systemleistung von bis zu 300 kW und 664 Nm Drehmoment kraftvoll an - 125 kW (170 PS) vorne, 140 (190 PS) hinten. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Audi e-tron in 5,7 Sekunden. Bei 200 km/h erreicht er seine elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit. Um den höchsten Wirkungsgrad zu erzielen, nutzt der Elektro-SUV in den meisten Fällen hauptsächlich seine hintere E-Maschine. Fordert der Fahrer mehr Leistung an, als diese bereitstellen kann, verschiebt der elektrische Allradantrieb die Momente auf die Vorderachse. Das geschieht auch vorausschauend noch bevor bei Glätte oder schneller Kurvenfahrt Schlupf auftritt oder das Auto unter- oder übersteuert.
Das Batteriesystem mit 95 kWh Kapazität befindet sich in Form eines flachen, breiten Blocks unter der Passagierzelle zwischen den Achsen. Damit liegt der Schwerpunkt des Audi e-tron auf einem ähnlichen Niveau wie bei einer Limousine.
Mit einer Batterieladung fährt der Audi e-tron im WLTP-Prüfzyklus mehr als 400 Kilometer. Bis 0,3 g rekuperiert der Elektro-SUV allein über die E-Maschinen. Erst wenn der Fahrer mit dem Bremspedal stärker als 0,3 g verzögert, kommen die Radbremsen ins Spiel. Das elektrohydraulisch integrierte Bremsregelsystem entscheidet je nach Fahrsituation, ob der SUV mit E-Maschine, Radbremse oder einer Kombination aus beidem rekuperiert – und das individuell an jeder Achse.
Entscheidend für die hohe Effizienz des Audi e-tron ist auch die ausgeklügelte Aerodynamik: Highlight im Konzept sind die optionalen virtuellen Außenspiegel – eine Innovation im Serien-Automobilbau. Ihre Träger integrieren je eine kleine Kamera, deren Bilder auf kontraststarken OLED-Displays im Interieur erscheinen. Mit den virtuellen Außenspiegeln erreicht der Audi e-tron einen cw-Wert von 0,27 (der sogenannte Strömungswiderstandskoeffizient).
Ladekonzept
Der e-tron kann an Schnellladesäulen mit bis zu 150 kW Gleichstrom laden. Damit ist er in etwa einer halben Stunde bereit für die nächste Langstrecken-Etappe. Alternativ lädt er Wechselstrom mit bis zu 11 kW, optional mit 22 kW.
Für das Laden in der eigenen Garage bietet Audi verschiedene Lösungen an. Das serienmäßige mobile Ladesystem lässt sich sowohl an einem 230 Volt-Haushaltsanschluss nutzen als auch an einer 400 Volt-Drehstromsteckdose. Das optionale System connect verdoppelt die Ladeleistung auf bis zu 22 kW. Im Zusammenspiel mit einem Heimenergie-Managementsystem bietet es intelligente Funktionen, etwa das Laden zu kostengünstigen Zeiten oder mit Solarstrom, sofern das Haus über eine Photovoltaik-Anlage verfügt. Mit der myAudi App managen Audi-Kunden alle Ladevorgänge sowie die Vorklimatisierung über ihr Smartphone.
Das gesamte Cockpit ist auf den Fahrer ausgerichtet, die beiden großen MMI touch response-Displays sind in seine Richtung geneigt. Sie ersetzen fast alle konventionellen Schalter und Regler. Alternativ lassen sich viele Funktionen per natürlicher Sprachbedienung steuern. Mit dem serienmäßigen Audi virtual cockpit bekommt der Fahrer alle Informationen in scharfen, hochaufgelösten Grafiken übersichtlich angezeigt, wobei er zwischen zwei Ansichten wählen kann. Das optionale Audi virtual cockpit plus bietet einen dritten Screen, der den elektrischen Antrieb in den Mittelpunkt rückt.
Erste Auslieferungen: Ende 2018
Der Audi e-tron fährt im Werk in Brüssel vom Band. Die ersten Auslieferungen an europäische Kunden sind für Ende 2018 geplant. In Österreich beträgt der Grundpreis 82.000 Euro.