Montag, Dezember 30, 2024

Die TIWAG arbeitet laufend an der ökologischen Adaptierung ihrer Kraftwerksanlagen. Schließlich sind Fließgewässer gemäß EU-Wasserrahmen-Richtlinie (EU-WRRL) bis spätestens 2027 in einen guten ökologischen Zustand bzw. in ein gutes ökologisches Potenzial zu versetzen. Hiezu gehört auch die Schaffung von Fischwanderhilfen an Querbauwerken.

Zur Umsetzung der WRRL hat der Landeshauptmann von Tirol am 1.12.2011 ein Maßnahmenprogramm zur Sanierung von Fließgewässern verordnet. Seither projektiert und baut die TIWAG etliche Fischwanderhilfen, etwa an der Pitze (bereits fertiggestellt), am Inn in der Runserau (in Bau), beim Kraftwerk Kirchbichl und beim Kraftwerk Langkampfen (in Bau).

Ökologie
Die Fischwanderhilfen sollen eine ganzjährige Passierbarkeit für Fische – und etwa bei der Pitze durch Sicherstellung einer entsprechenden Restwassermenge die Durchwanderbarkeit von der Mündung in den Inn bis Wenns – ermöglichen. Damit wird die natürliche Wanderungsmöglichkeit von Fischen und anderen Lebewesen sichergestellt. Sie können ihre natürlichen Laichplätze, Nahrungsplätze, Winterquartiere und Hochwassereinstände erreichen. Die gegenwärtige Unterbrechung der Lebensräume der Fische durch unpassierbare Querbauwerke wird beseitigt.

Ökonomie
Die Fischwanderhilfen an Inn und Pitze kosten ca. 17 Mio. Euro, wobei dafür auch Förderungen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und des Landes Tirol in Anspruch genommen werden.
Durch höhere Restwassermengen und den Bau von Fischwanderhilfen verringert sich auch das Wasserdargebot zur Stromerzeugung. Im Rahmen der derzeit in Umsetzung befindlichen Projekte bedeutet dies einen Erzeugungsverlust von insgesamt 32,1 Gigawattstunden (GWh) jährlich – am Wehr Runserau entsteht ein Minus von 22,3 GWh, an der Wasserfassung Wenns 3,4 GWh, an der Fischwanderhilfe Hirnbach 0,4 GWh und an der zukünftigen Erweiterung des Kraftwerks Kirchbichl 6 GWh. Dieser Erzeugungsverlust von 32,1 GWh entspricht einer Erlösminderung zulasten der TIWAG von über einer Million Euro jährlich.

Das Durchgängigmachen von Sperrenbauwerken ist nur der erste Baustein eines umfassenden gewässerökologischen Sanierungsprogramms, das künftig auch eine verpflichtende Restwasserabgabe an Bachfassungen und Maßnahmen zur Schwalldämpfung vorsieht.

Nach Realisierung des Gesamtprogramms rechnet die TIWAG mit einem Erzeugungsverlust von bis zu 340 GWh/Jahr. Diese Fehlmenge von 340 GWh entspricht etwa 80 Prozent der künftigen Jahreserzeugung des Gemeinschaftskraftwerkes Inn oder etwa fünf Prozent des jährlichen Tiroler Landesverbrauchs.

Soziales
 Die künftig höheren Dotierwassermengen steigern den Erholungswert der Gewässer – positiv sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Auch für die regionale Wirtschaft sind positive Effekte zu erwarten. Die durch die Planungs- und Baumaßnahmen ausgelösten Investitionen sowie künftige Maßnahmen zur Anlagenwartung und zum Anlagenerhalt sichern heimische Arbeitsplätze.

Alle ökologischen Maßnahmen und die Fischwanderhilfen an TIWAG-Kraftwerksanlagen finden Sie im Detail unter http://wasserkraftausbau.tiwag.at/oekologie/ 

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
24. September 2024
Konkrete Lösungen und relevante Technologien für eine klimaneutrale Industrie stehen im Mittelpunkt der dritten internationalen Konferenz am 24./25. Oktober in Wien Am 24. und 25. Oktober 2024 veranst...
Firmen | News
20. September 2024
Gemeinsam die Welle der Vorschriften meistern: Navigieren im Cybersecurity-Meer Donnerstag, 10. Oktober 2024, 09:00 Uhr bis 17:15 Uhr Austria Trend Hotel Savoyen WienRennweg 16, 1030 Wien Neue Regulie...
Marlene Buchinger
11. September 2024
Prozessverständnis und Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist wie das Thema Qualität – jede*r trägt dazu bei und die Betrachtung endet nicht am Werkstor oder der Bürotür. Daher sind Pr...
Redaktion
04. September 2024
Ökologische Baumaterialien: Der Weg zu umweltfreundlichen Gebäuden Die Bauindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, bei dem ökologische Baumaterialien eine zentrale Rolle spielen. Tradit...
Alfons A. Flatscher
06. November 2024
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus zeichnet sich ein neues Kapitel der Handelspolitik der USA ab – und für europäische Unternehmen könnten die nächsten Jahre herausfordernd werden. Trump, bekan...
LANCOM Systems
14. Oktober 2024
Die österreichische Bundesbeschaffung GmbH (BBG) hat die Lösungen des deutschen Netzwerkinfrastruktur- und Security-Herstellers LANCOM Systems in ihr Portfolio aufgenommen. Konkret bezieht sich die Ra...
Firmen | News
30. September 2024
Die Wahl der richtigen Matratze kann einen großen Unterschied in Ihrem Leben machen. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Erfahren Sie, wann der beste Zeitpu...
Marlene Buchinger
31. Oktober 2024
Beim Thema Nachhaltigkeit stellt sich oft die Frage, für wen machen wir das überhaupt? Im vierten Teil der REPORT-Serie geht es um die Anspruchsgruppen, auch Interessensträger oder Stakeholder genannt...

Log in or Sign up