Die TIWAG arbeitet laufend an der ökologischen Adaptierung ihrer Kraftwerksanlagen. Schließlich sind Fließgewässer gemäß EU-Wasserrahmen-Richtlinie (EU-WRRL) bis spätestens 2027 in einen guten ökologischen Zustand bzw. in ein gutes ökologisches Potenzial zu versetzen. Hiezu gehört auch die Schaffung von Fischwanderhilfen an Querbauwerken.
Zur Umsetzung der WRRL hat der Landeshauptmann von Tirol am 1.12.2011 ein Maßnahmenprogramm zur Sanierung von Fließgewässern verordnet. Seither projektiert und baut die TIWAG etliche Fischwanderhilfen, etwa an der Pitze (bereits fertiggestellt), am Inn in der Runserau (in Bau), beim Kraftwerk Kirchbichl und beim Kraftwerk Langkampfen (in Bau).
Ökologie
Die Fischwanderhilfen sollen eine ganzjährige Passierbarkeit für Fische – und etwa bei der Pitze durch Sicherstellung einer entsprechenden Restwassermenge die Durchwanderbarkeit von der Mündung in den Inn bis Wenns – ermöglichen. Damit wird die natürliche Wanderungsmöglichkeit von Fischen und anderen Lebewesen sichergestellt. Sie können ihre natürlichen Laichplätze, Nahrungsplätze, Winterquartiere und Hochwassereinstände erreichen. Die gegenwärtige Unterbrechung der Lebensräume der Fische durch unpassierbare Querbauwerke wird beseitigt.
Ökonomie
Die Fischwanderhilfen an Inn und Pitze kosten ca. 17 Mio. Euro, wobei dafür auch Förderungen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und des Landes Tirol in Anspruch genommen werden.
Durch höhere Restwassermengen und den Bau von Fischwanderhilfen verringert sich auch das Wasserdargebot zur Stromerzeugung. Im Rahmen der derzeit in Umsetzung befindlichen Projekte bedeutet dies einen Erzeugungsverlust von insgesamt 32,1 Gigawattstunden (GWh) jährlich – am Wehr Runserau entsteht ein Minus von 22,3 GWh, an der Wasserfassung Wenns 3,4 GWh, an der Fischwanderhilfe Hirnbach 0,4 GWh und an der zukünftigen Erweiterung des Kraftwerks Kirchbichl 6 GWh. Dieser Erzeugungsverlust von 32,1 GWh entspricht einer Erlösminderung zulasten der TIWAG von über einer Million Euro jährlich.
Das Durchgängigmachen von Sperrenbauwerken ist nur der erste Baustein eines umfassenden gewässerökologischen Sanierungsprogramms, das künftig auch eine verpflichtende Restwasserabgabe an Bachfassungen und Maßnahmen zur Schwalldämpfung vorsieht.
Nach Realisierung des Gesamtprogramms rechnet die TIWAG mit einem Erzeugungsverlust von bis zu 340 GWh/Jahr. Diese Fehlmenge von 340 GWh entspricht etwa 80 Prozent der künftigen Jahreserzeugung des Gemeinschaftskraftwerkes Inn oder etwa fünf Prozent des jährlichen Tiroler Landesverbrauchs.
Soziales
Die künftig höheren Dotierwassermengen steigern den Erholungswert der Gewässer – positiv sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Auch für die regionale Wirtschaft sind positive Effekte zu erwarten. Die durch die Planungs- und Baumaßnahmen ausgelösten Investitionen sowie künftige Maßnahmen zur Anlagenwartung und zum Anlagenerhalt sichern heimische Arbeitsplätze.
Alle ökologischen Maßnahmen und die Fischwanderhilfen an TIWAG-Kraftwerksanlagen finden Sie im Detail unter http://wasserkraftausbau.tiwag.at/oekologie/