Früher waren langfristige Verträge üblich, heute sind Laufzeiten von 15 Jahren oder länger etwas Besonderes geworden.
Der Wettbewerb am Markt der Facility-Management-Dienstleistungen hat weiter an Intensität zugenommen. Vielerorts werden Ausschreibungen rein über den Preis entschieden. Martina Jochmann setzt dennoch die menschliche Komponente in Projekten. „Wir wollen mit sozialer und menschlicher Kompetenz punkten“, sagt die Geschäftsführerin der Wien-Energie-Tochter Energiecomfort. Gemeinsam mit Siemens und Vamed zu den größten FM-Dienstleistern in Österreich gehörend, hat die Energiecomfort Ende 2010 erstmals ein Großprojekt im Gesundheitsbereich an Land ziehen können.
Der Auftrag beinhaltet das Gebäudemanagement für sechs neue Pflegewohnhäuser des Krankenanstaltenverbunds (KAV). Die Wien-Energie-Tochter ist für die technische Instandhaltung, Betriebsführung sowie Infrastrukturdienstleistungen verantwortlich. Das erste der sechs Wohnhäuser wurde im September 2010 in der Leopoldstadt eröffnet. Es bietet 306 pflegebedürftigen Menschen einen Wohnplatz. Die nächsten fünf Wohnhäuser werden sukzessive bis Juni 2013 eröffnen und bieten im Endausbau Platz für rund 1.800 Menschen. Reinigung von Flächen in den wohnbereichsfernen Bereichen wie Foyers, Gängen und Aufzügen, die Reinigung von 7.000 Quadratmeter Innenglasflächen, die tägliche Reinigung von insgesamt 9.000 Geschirrsets, Instandhalten und Optimieren der technischen Anlagen von der Hauszentralheizung über die Notstromanlage bis hin zu den Aufzügen – das ist die Palette der Anforderungen an den Dienstleister. Im Endausbau werden auch Lüftungsanlagen der Häuser ständig gereinigt. „Unsere Mitarbeiter sind 365 Tage im Jahr vor Ort. Es macht einfach einen Unterschied, ob schnell jemand da ist, wenn er gebraucht wird“, ist für Jochmann Facility Management in erster Linie auch ein Dienst am Menschen. Mit dem Gewinn des KAV hat der eigentliche Energiespezialist Energiecomfort – rund ein Drittel des Umsatzes wird aber mittlerweile mit FM-Diensten erzielt – nun auch einen Fuß in den lukrativen Servicemarkt bei Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen setzen können.
Dass technische Fragen und Dienstleistungen reibungslos abgewickelt werden, sei ohnehin Standard in jedem Projekt, ergänzt die Geschäftsführerin. Als FM-Dienstleister wolle man sich nun auch mit entsprechend geschulten Mitarbeitern sozial punkten. Und auch in ihrem Kerngeschäft Energieeffizienz kann die Energiecomfort punkten. „Die Senkung von Energiekosten bei allen unseren FM-Verträgen ein wichtiger Part.“