Montag, Dezember 23, 2024

Auch wenn der Wohnungsneubau in Österreich stark rückläufig ist, Baustellen gibt es immer noch genug. Da werden Stadien errichtet, kilometerlange Tunnel gegraben, Autobahnen saniert, Hotelanlagen hochgezogen und Brücken gebaut. Es tut sich einiges zwischen Vorarlberg und dem Burgenland. Der Bau & Immobilien Report hat die wichtigsten Vertreter der heimischen Bauindustrie nach ihren aktuellen Vorzeigeprojekten gefragt.

Stadion St. Pölten
Als Errichter von Stadien hat sich die Alpine in den letzten Jahren einen guten Namen gemacht. In Deutschland, Polen und Dubai hat das Salzburger Bauunternehmen spektakuläre Sportstätten errichtet. Auch in Österreich gibt sich die Alpine sportlich. Die Arena in Wals-Siezenheim, wo Didi Mateschitz seine hochbezahlten Kicker dem Ball nachjagen lässt, trägt ebenso die Handschrift der Alpine wie der Tivoli-Neu in Innsbruck und die Bergisel Sprungschanze. Auch die Wörthersee-Arena in Klagenfurt, trotz aller politischen Querelen von vielen als das schönste Stadion Österreichs bezeichnet, stammt von der Alpine. Und es geht sportlich weiter. Ende 2009 hat die Alpine den Zuschlag für das Stadion St. Pölten erhalten. Bis 2012 soll in der niederösterreichischen Hauptstadt das modernste Einrangstadion Österreichs mit 8.000 Sitzplätzen, einem Business-Club für 800 Gäste und fünf VIP-Logen entstehen. Als größter Blickfang dient das Dach des Kleinstadions. Die größte Holzdachkonstruktion im europäischen Stadionbau schwebt förmlich über einer kreisrunden Landschaft aus grünen Erdwällen, die das Rechteck des Spielfeldes umrunden. Die Besucher steigen beim Betreten des Stadions diesen Erdwall hinauf und können von dort den Talkessel und die vier Tribünen einsehen. Ein Fan-Shop und ein Tagescafé sollen Besucher auch außerhalb des Spielbetriebes einladen, das Stadion zu besuchen, das auch ein integrierter Teil des zukünftigen Sportparks St. Pölten werden soll.

➣ Unternehmen: Alpine
➣ Auftraggeber: Land Niederösterreich
➣ Architekt: Stefan Nixdorf
➣ Baubeginn: Anfang 2011
➣ Bauende: 2012
➣ Sitzplätze: 8.000
➣ VIP-Logen: 5
➣ Business-Club-Plätze: 800
➣ Auftragssumme: 18,3 Mio. Euro


Hengsbergtunnel
Seit Anfang November 2007 arbeitet die Habau Hoch- und Tiefbaugesellschaft in einer ARGE mit den Firmen Wayss & Freytag aus München sowie der Habau-Tochterfirma Held & Francke für die ÖBB an einem Kernprojekt der Koralmbahn: dem 7,5 Kilometer langem Baulos »Hengsbergtunnel«. Die größte Herausforderung des Projekts waren die unterschiedlichen Baumethoden. Der überwiegende Teil des Tunnels wurde in geschlossener Bauweise im Bagger- oder Sprengvortrieb hergestellt. Darüber hinaus wurde bei Teilabschnitten in offener Bauweise gearbeitet, im Bereich des Südportals kam auch noch die Deckelbauweise zum Einsatz. Das alles musste von der ARGE bei sehr schwierigen Bodenverhältnissen gemeistert werden. Sowohl die Böden in der freien Strecke als auch die aus dem mit Baggervortrieb aufgefahrenen bergmännischen Tunnel waren sehr sensibel. Großteils waren wesentliche Bodenauswechslungs- bzw. Bodenverbesserungsmaßnahmen erforderlich.
Das Projekt Koralmbahn sieht die Errichtung einer zweigleisigen Eisenbahnstrecke auf einer Länge von rund 130 km zwischen dem Zentralraum Graz und Klagenfurt vor. Für die Region ist das Projekt von enormer Bedeutung, da ein jährlicher regionalwirtschaftlicher Effekt von 167 Mio. Euro erzielt werden kann. Laut einer IHS-Studie kann mit dem Gesamtinvestitionsvolumen der Bahn über das Achtfache an volkswirtschaftlichen Effekten erzielt werden, das entspricht rund 45.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen.

➣ Unternehmen: Habau
➣ Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur Bau
➣ Baubeginn: Juli 2007
➣ Bauende: Juni 2010
➣ Baustellenlänge: 7,5 Kilometer
➣ Tunnellänge: 1,7 Kilometer
➣ Auftragssumme: 74 Mio. Euro

 
Hauptbahnhof Salzburg
Aktuelles Vorzeigeprojekt der Hochtief Construction Austria ist die komplette Neugestaltung des Hauptbahnhofs in Salzburg. Bis 2014 soll ein moderner Durchgangsbahnhof für täglich 25.000 Fahrgäste errichtet werden. Die Integration von denkmalgeschützten historischen Bauteilen in modernste Bahn­infrastruktur soll der Festspielstadt ein unverwechselbares neues Entree geben. Deshalb arbeitet Hochtief auch eng mit dem Bundesdenkmalamt zusammen. Die historische Dachkonstruktion über dem heutigen Mittelbahnsteig bleibt erhalten. Eine breite Passage löst die derzeit bestehenden Personentunnel ab. Eine Herausforderung für den Bau stellt der laufende Bahnbetrieb dar: Während der verschiedenen Bauphasen werden vorübergehend einzelne Bahnsteige gesperrt. Die betroffenen Züge fahren dann jeweils andere Bahnsteige an. Hohe Anforderungen werden zudem an die Logistik gestellt, da die Bauarbeiten im innerstädtischen Raum auf sehr beengten Platzverhältnissen durchgeführt werden müssen. Ein besonderes Highlight stellt die Heizung des neuen Bahnhofs dar. Eine der größten Erdwärmeanlagen Salzburgs wird mehr als die Hälfte des neuen Bahnhofs heizen sowie im Sommer 80 % der Kühlung übernehmen. Der Rest wird von der Fernwärme übernommen.

➣ Unternehmen: Hochtief Construction Austria
➣ Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur Bau
➣ Baubeginn: September 2009
➣ Bauende: Ende 2014
➣ Auftragssumme: 50,5 Mio Euro

 
Hotel Sole-Felsen-Bad Gmünd
Die niederösterreichische Baugesellschaft Leyrer + Graf sieht ihr aktuelles Vorzeigeprojekt im Bau des Hotels Sole-Felsen-Bad in Gmünd. Auf einer Bruttogeschoßfläche von 7.650 m²
entsteht ein 3-Sterne-Hotel mit 110 Zimmer und einem eigenen Wellnessbereich. Das Hotel entsteht im Anschluß zum Sole-Felsen-Bad Gmünd, das im Dezember 2006 eröffnet wurde. Das Hotelprojekt soll die Attraktivität des Bades weiter steigern und den Tourismus im oberen Waldviertel einen Impuls geben.
Errichtet werden zwei Baukörper in Massivbauweise, die im Erdgeschoß unter anderem mit einer großen Empfangshalle verbunden sind. Besondere Herausforderung sind die schlechten Bodenverhältnisse. Die dicke Schicht von nicht tragfähigem Boden mit vereinzelten Granitrestlingen machte einen umfangreichen Bodenaustausch erforderlich.

➣ Unternehmen: Leyrer + Graf
➣ Auftraggeber: Hotel Sole-Felsen-Bad Errichtungsgesellschaft
➣ Baubeginn: Juni 2009
➣ Bauende: Oktober 2010
➣ Grundfläche: 12.500 m²
➣ Bruttogeschoßfläche: 7.650 m²
➣ Auftragssumme: 10 Mio. Euro


Tauerntunnel
Nach vierjähriger Bauzeit wurde Anfang Mai eines der wichtigsten Tunnelbauprojekte Österreichs zu einem Abschluss gebracht. Die 6,6 km lange zweite Röhre des Tauerntunnels wurde dem Verkehr übergeben. Maßgeblich an der Realisierung beteiligt war die Porr AG. Nach der Auftragserteilung im Juli 2006 wurden die Ausbruchsarbeiten im Norden und im Süden mit dem feierlichen Tunnelanschlag im September 2006 gestartet. Seit Mai 2008 wurde parallel zu den Vortriebsarbeiten an der Betoninnenschale samt Zwischendecke gearbeitet. Nach Abschluss dieser Arbeiten im Sommer 2009 wurde die Betonfahrbahn eingebaut und anschließend die Tunnelausrüstung für den neusten Stand der Tunnelsicherheit installiert. Detail am Rande: Arbeiteten beim Bau der ersten Röhre in den Jahren 1970 bis 1975 noch rund 1.500 Arbeiter im Berg, so waren es im Rahmen des aktuellen Projektes dank hochmoderner Technik nur rund 150 Porr-Tunnelbauexperten.
Für die Autofahrer selbst ändert sich vorerst wenig, der Tunnel bleibt einspurig. Denn jetzt wird die bestehende Röhre saniert, vom Gegenverkehr auf Richtungsverkehr umgebaut und sicherheitstechnisch aufgerüstet. 

➣ Unternehmen: Porr
➣ Auftraggeber: Asfinag
➣ Baubeginn: Juli 2006
➣ Bauende: Juni 2011
➣ Tunnellänge: 6,5 Kilometer
➣ Abstellnischen: 7
➣ Auftragssumme: 212 Mio. Euro


A2 Lassnitzhöhe Graz Ost
Die Generalsanierung auf einer Teilstrecke der Südautobahn ist das aktuelle Vorzeigeprojekt der Porr-Tochter Teerag-Asdag. Zwischen Graz Ost und Lassnitzhöhe wird die Fahrbahn auf einer Länge von 9,8 Kilometern komplett neu errichtet. Dazu werden alle 16 Brückenobjekte in diesem Bereich generalsaniert, zwei Tragwerke komplett weggerissen und neu errichtet. Zusätzlich werden Lärmschutzwände in der Größe von rund 32.000 Quadratmetern aufgestellt. Der Erdaushub im Zuge der Straßensanierung beträgt 15.000 m², die Dammschüttung kommt auf 42.000 m².
Ausgeführt wird das Straßensanierungsprojekt als Betondeckenfahrbahn in Waschbeton. Das Bauvorhaben wurde in zwei Abschnitte unterteilt, wobei die Sanierung der Richtungsfahrbahn Graz Ende Oktober 2009 abgeschlossen wurde. Die Richtungsfahrbahn Wien wird seit Februar 2010 realisiert. Die Gesamtfertigstellung ist mit 22. Juni 2010 angesetzt.

➣ Unternehmen: Teerag Asdag
➣ Auftraggeber: Asfinag
➣ Baubeginn: Juni 2009
➣ Bauende: Juni 2010
➣ Streckenlänge: 9,8 Kilometer
➣ Auftragssumme: 33 Mio. Euro


Wiener U-Bahn U2
Seit April 2003 ist die Swietelsky Baugesellschaft aus dem Wiener U-Bahn-Bau nicht mehr wegzudenken. Den Beginn machte eine Mitbeteiligung am Bauabschnitt »Praterstern« mit der Errichtung des Stationsbauwerkes Praterstern als dichtes Bauwerk im Grundwasser. Von hier ausgehend wurden die zwei Tunnelröhren in jede Richtung unter dem Gelände des Pratersterns vorgetrieben. In diesem Zug wurden auch die Anbindungen an die U-Bahnlinie U1 und an die Schnellbahn mittels Aufzügen, Rolltreppen, Stiegen und Verbindungsgängen unter dem Praterstern behindertengerecht hergestellt. Dieselbe Mannschaft übersiedelte im Oktober 2006 nach Stadlau, um dort den Abschnitt Stadlau – Hardeggasse mit den zwei Stationen und einer freien Streckenlänge von 950 Metern zu errichten. Die Hauptarbeiten wurden im Jahre 2009 abgeschlossen. Anfang 2010 folgte mit dem Bauabschnitt Hausfeldstraße der nächste Auftrag für Swietelsky. Auch hier werden wieder zwei Stationen und 1600 Meter freie Strecke ausgeführt. Mit diesem und den folgenden zwei Abschnitten U2/15 und 16 sollen die zukünftigen Siedlungsräume der Aspanggründe  erschlossen werden. Die Bauarbeiten sollen bis zum Oktober 2012 abgeschlossen sein.

➣ Unternehmen: Swietelsky
➣ Auftraggeber: Wiener Linien
➣ Baubeginn: Anfang 2010
➣ Bauende: Oktober 2012
➣ Streckenlänge: 1.600 Meter
➣ Stationen: 2
➣ Auftragssumme: 20,6 Mio. Euro


Wildbrücke
Finanziell ein kleiner Fisch, aber ein Meilenstein in technologischer Hinsicht ist ein aktuelles Highlight aus dem Hause Strabag. Die Wildbrücke in Völkermarkt ist die weltweit erste Bogenbrücke, bei der Ultrahochleistungsbeton (UHPC) eingesetzt wird. Dieser Beton besteht aus 400 Kilogramm Stahlfasern auf einem Kubikmetern Beton. Damit wird UHPC so hart, dass die Brückenwände deutlich dünner ausfallen können und somit Baumaterial gespart wird. Zusätzlich ist die Lebensdauer länger. Die UHPC-Fertigteile haben eine Wandstärke von 60 Millimetern und können vollständig auf Bewehrungsstahl verzichten. Ein schlankes Bogenpaar aus Ultrahochleistungsbeton überspannt das mittlere Brückenfeld mit 70 Metern. Für diese einzigartige Konstruktion gab es bereits den Ziviltechniker Award für die innovativste Planungsleistung. Die Fertigstellung der Brücke ist für August dieses Jahres geplant. Der letzte Bogen der Brücke über den Mühlgraben wurde am 19. April eingeklappt. Beide Bogenhälften mit einem Gewicht von jeweils 100 Tonnen mussten punktgenau in den Montagezapfen einrasten. Dazu wurden beide Teile mithilfe von Stahlseilen langsam abgesenkt und zusammengeführt.

➣ Unternehmen: Strabag
➣ Auftraggeber: Stadtgemeinde Völkermarkt
➣ Baubeginn: Juni 2008
➣ Bauende: August 2010
➣ Brückenlänge: 157 Meter
➣ Baumaterial: Ultrahochleistungsbeton
➣ Auftragssumme: 2,3 Mio. Euro


LifeCycle Tower
Das derzeitige Highlight des Bregenzer Bauunternehmens Rhomberg ist das Forschungsprojekt LifeCycle Tower. Dabei handelt es sich um den Prototypen eine Holzbaukastensystems für Holzbauten bis zu 20 Geschoßen. Der LifeCycle Tower ist ein selbständiges Produkt, das alle Anforderungen an Brandschutz, Akustik und Tragfähigkeit erfüllt. Die wichtigsten Merkmale sind die geringeren Lebenszykluskosten, die Reduktion der Rohstoffabhängigkeit und die günstigere CO2-Bilanz. Das Holzhochhaus soll auch Energie produzieren. Das Energiedesign ist deshalb auf ein Plus-Energie-Haus ausgerichtet. Ein weiterer Vorteil ist die um 50 Prozent verringerte Bauzeit, die sich aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens ebenfalls positiv auf die Energiebilanz auswirkt.
An dem Projekt, das von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie dem österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert wird, sind neben dem Projekt-Ini­tiator Rhomberg auch der Vorarlberger Architekt Hermann Kaufmann, das Ingenieurbüro Arup, das oberösterreichische Holzbauunternehmen Wiehag sowie die TU Graz engagiert. Im Februar wurde das Leuchtturmprojekt für den urbanen Holzbau für den Staatspreis für Umwelt- und Energietechnologie nominiert.

➣ Unternehmen: Rhomberg Bau
➣ Energiestandard: Passivhaus
➣ Gebäudehöhe: bis 80 Meter
➣ Projektkosten: n.b.


Brauerei Liesing
Ein absolutes Highlight von Bilfinger Berger steht im 23. Wiener Gemeindebezirk. Auf dem Areal der ehemaligen Brauerei Liesing ist Bilfinger Berger im Auftrag von Arwag, Wien Süd und Liesing Liegenschaften für den Bau des Einkaufszentrums »Riverside« inklusive Wohnhausanlage und Büros verantwortlich. In einer Bauzeit von nur 15 Monaten wurden eine Tiefgarage mit ca. 500 Stellplätzen und ein zweigeschoßiges Einkaufszentrum mit einer Nutzfläche von rund 18.000 m² und Raumhöhen bis zu 6 m
errichtet. Über dem Einkaufszentrum wird der Komplex durch Wohnbauten mit Terrassen und Loggien nach der Planung von Coop Himmelb(l)au ergänzt. Nicht weit davon entfernt, ebenfalls auf dem Brauereigelände, hat Bilfinger Berger im Auftrag des Österreichischen Volkswohnungswerk ÖVW eine Wohnhausanlage mit 102 Wohnungen errichtet. Das Gebäude verfügt über zwei Untergeschoße mit 108 Garagenstellplätzen sowie sieben Obergeschoße. Südseitig sind durchgehende Loggien angeordnet. Die Charakteristik dieser Wohnhausanlage besteht in der Anordnung eines »Luftgeschoßes« zwischen dem 3. und 4. Obergeschoß, welches teilweise als Kinderspielplatz genutzt werden kann.

➣ Unternehmen: Bilfinger Berger
➣ Auftraggeber: Arwag, Wien Süd, Liesing Liegenschaften, ÖVW
➣ Baubeginn: Oktober 2008
➣ Baueende: Jänner 2011
➣ Wohneinheiten: 327
➣ Nutzfläche EKZ: 18.000 m²
➣ Auftragssumme: 40 Mio. Euro


Bosrucktunnel
Die Beton- und Monierbaugesellschaft werkt in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Mutterunternehmen Alpine am Bau der zweiten Weströhre des Bosrucktunnels. Damit soll ein lästiger Flaschenhals auf einer der wichtigsten Transitstrecken nach Südosteuropa deutlich entschärft werden. Der Tunnel wird im Bagger- und Sprengvortrieb aufgefahren werden. Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme 2013 wird diese Strecke dem geforderten zweispurigen Sicherheitsstandard der EU entsprechen und ein weiterer wesentlicher Schritt zum Vollausbau der A9 Pyhrn Autobahn gesetzt sein. Durch den Bau der zweiten Röhre des Bosrucktunnels werden die Bundesländer Steiermark und Oberösterreich zweispurig verbunden sein. Die 5,5 Kilometer lange Trasse mit einer Fahrbahnbreite von ca. 7,5 m wird westlich der bereits bestehenden Oströhre verlaufen. Die Errichtung der Weströhre stellt aus tunnelbautechnischer Sicht eine besondere Herausforderung dar. Während der Bauarbeiten muss aufgrund der Schneeschmelze mit einem sehr hohen Wasserandrang gerechnet werden. Ebenso muss bei den Vortriebsarbeiten mit schwierigen geologischen Gegebenheiten aufgrund von quellenden und wasserlöslichen Materialien wie Gips, Salz und Ton gerechnet werden. Mit fünf Pannenbuchten sowie elf Querschlägen, wovon sechs begehbar sein werden, wird der Tunnel höchsten Sicherheitsansprüchen entsprechen.

➣ Unternehmen: BeMo
➣ Auftraggeber: Asfinag
➣ Baubeginn: Jänner 2010
➣ Bauende: 2013
➣ Tunnellänge: 5,5 Kilometer
➣ Auftragssumme: 130 Mio. Euro


VFZ – voestalpine
Ein Highlight aus dem Hause Dywidag steht auf dem Werksgelände der voestalpine Stahl GmbH in Linz. In einer Bauzeit von insgesamt 26 Monaten wurde eine neue Verkaufs- und Finanzzentrale für den Stahlriesen aus dem Boden gestampft. Für die Rohbau- und Stahlbauarbeiten zeichnete die Dywidag verantwortlich. Dabei handelt es sich um einen 300 m langen und 20 m breiten gebogenen fünfstöckigen Baukörper inklusive Tiefgaragenparkdeck. Errichtet wurde das Verwaltungsgebäude in Stahlverbundbauweise. Das Traggerüst wird von Stahlrahmen gebildet. Die größten Herausforderung waren die extrem hohen Oberflächenanforderungen seitens der Architektur. Nicht nur für die gerundeten Wände galten höchste Sichtbetonanforderungen mit vorgegebenen Schalhaut- und Fugenbildern in allen Geschoßen, auch die Deckenuntersichten zeigen ein spezielles Betonbild. Außerdem gehen die Fugen ohne Versatz in Wandfugen über. Sämtliche Stahlbetonwände wurden ankerlos und scharfkantig hergestellt.

Unternehmen: Dywidag
Auftraggeber: voestalpine Stahl GbmH
Architekt: Dietmar Feichtinger
Baubeginn: August 2007
Bauende: Oktober 2009
Auftragssumme: 18 Mio. Euro
 

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