Im vergangenen Monat konnten rund 21 Prozent des Strombedarfs durch Windstrom gedeckt werden.
Damit beginnt das Jahr mit dem windstromstärksten Jänner aller Zeiten. Erzeugt wurden insgesamt 1.148 GWh Windstrom - 53 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. »Der Winter ist Windenergiezeit«, freut sich Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: »Genau zu der Zeit, wenn besonders viel Energie gebraucht wird, kann die Windkraft ihre Stärke voll ausspielen.« Im Jahresdurchschnitt liefert die Windenergie derzeit rund 12 Prozent des Stromverbrauchs. Zwar hat der Jänner Österreich heuer viel Wind gebracht, »trotz dieses erfreulichen Erzeugungsrekords fehlt der Branche derzeit der Anschub für den Ausbau neuer Windparks«, gibt Moidl zu bedenken: »Derzeit hängen wir noch immer in der Stopp-And-Go-Politik der Vergangenheit fest.«
Das technische Windkraftpotenzial in Österreich ist groß: Theoretisch könnten allein durch Wind 126.000 GWh Strom erzeugt werden - doppelt so viel, wie Österreich im Moment jährlich verbraucht (nämlich rund 60.000 GWh). Würden auf nur rund 2 Prozent der Landesfläche Windparks errichtet, könnten damit 83.000 GWh Windstrom erzeugt werden - dabei blieben die Flächen nahezu vollständig land- oder forstwirtschaftlich nutzbar.
Rahmenbedingungen fehlen
Derzeit wartet die Branche auf die Verordnung für das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz. Es fehlen die Flächen für neue Projekte in den Bundesländern und die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. Die Aufstockung des Personals in den Genehmigungsbehörden wurde nicht beherzt genug angegangen. »Einen richtigen Anschub des Erneuerbaren-Ausbaus kann es nur geben, wenn auch die Verschränkung zwischen Bund und Ländern endlich gelöst wird«, fordert Moidl: »Neben wichtigen Verbesserungen auf Bundesebene sind für viele Bereiche des Erneuerbaren-Ausbaus die Länder zuständig. Darüber hinaus gibt es auch die Notwendigkeit, die internationalen Energie- und Klimaziele der EU zu erreichen. Dies ist nur in gemeinsamer Absprache und Koordination zwischen Bund und Ländern möglich. Ohne diese Verschränkung wird der Ausbau der Erneuerbaren auf der Strecke bleiben.«