Mittwoch, November 20, 2024
Best of: Windkraft
Der neue Windpark auf der Steinberger Alpe. (Fotocredit: Kelag)

Neue Anlagen, Erweiterung von Standorten und Engagement für die lokale ­Erzeugung von grüner Energie: Projekte im Bezirk Wolfsberg, Bezirk Gänserndorf, ­auf der Stanglalm in der Steiermark und im Bezirk Mistelbach.

Kärnten: Eröffnung des ersten Windparks

Mit dem Erwerb von acht Windkraftanlagen auf der Steinberger Alpe und auf der Soboth ist die Kelag im Sommer 2023 in die Stromerzeugung aus Windkraft in Kärnten eingestiegen. Entwickelt und errichtet worden ist der Standort von EcoWind. Er besteht aus acht Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 26 MW. Der Windpark wird pro Jahr rund 60 Mio. kWh Strom erzeugen, das entspricht dem Bedarf von 17.000 Haushalten.

»Kärnten hat das viertgrößte Windkraftpotenzial aller österreichischen Bundesländer«, erläutert Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. »Vor allem im Bereich der Landesgrenze zur Steiermark gibt es nutzbare Windkraftstandorte.« Die Kelag entwickelt weitere Windparks in Kärnten. Derzeit laufen die Behördenverfahren für den Windpark Lavamünd, Windpark Steinberger Alpe II in der Gemeinde St. Georgen im Lavanttal und für den Windpark Peterer Alpe in der Gemeinde Reichenfels.

Endlich Windkraft in Kärnten (v.l.): Karl Markut, Reinhard Draxler, Günter Leikam, Sebastian Schuschnig, Danny Güthlein und Wolfgang Gallant. (Foto: Kelag)


Betreiber:
Kelag
Umfang: Sechs Anlagen auf 1.450 m und 1.600 m Seehöhe bei St. Georgen im Lavanttal mit einer Gesamtleistung von 19,8 MW. Zwei Anlagen auf 1.400 m bei Lavamünd mit gesamt 6,6 MW.
Hintergrund: Der Windpark wurde vom Windpionier EcoWind geplant und Mitte 2022 errichtet, Anfang 2023 in Betrieb genommen und im Mai 2023 von der Kelag erworben.

Niederösterreich: Riesenleistung im Weinviertel

Sieben moderne Windkraftanlagen wurden in den letzten eineinhalb Jahren errichtet – fünf davon in der Gemeinde Neusiedl an der Zaya, zwei in der Gemeinde Palterndorf-Dobermannsdorf. Außergewöhnlich ist allerdings die Menge an Ökostrom, den die modernen 6-MW-Anlagen produzieren: Umgerechnet fast 36.000 Haushalte können mit regionalem Ökostrom versorgt werden. Im Oktober wurde der Windpark der EVN feierlich eröffnet.

Für EVN Naturkraft Geschäftsführer Helwig Überacker, zeigt sich beim neu eröffneten Windpark einmal mehr die rasante Entwicklung, die Windkraft immer noch durchmacht: »Ursprünglich war das Projekt mit 13 Windkraftanlagen geplant. Nach vielen Planungs- und Entwicklungsschritten haben wir das auf fast die Hälfte reduziert und produzieren mit sieben Anlagen sogar etwas mehr wertvollen Ökostrom. Das liegt daran, dass mittlerweile jede moderne Windkraftanlage rund 5.000 Haushalte mit Strom versorgen kann.«

Eröffnung im Oktober (v.l.): Marina Kargl und Eduard Ruck (Gemeinde Palterndorf-Dobermannsdorf), NAbg. René Lobner (Land Niederösterreich), Helwig Überacker (EVN Naturkraft), Andreas Keller und Roman Heinz (Gemeinde Neusiedl an der Zaya). (Foto: EVN/Daniela Matejschek)


Betreiber:
EVN
Umfang: Baustart war Februar 2022, die Fertigstellung erfolgte im Oktober 2023. Die Anlagen vom Typ Vestas V162 mit einer Gesamthöhe von 250 m und 6 MW Leistung liefern gesamt 42 MW.
Hintergrund: Die evn naturkraft Erzeugungsgesellschaft, eine Tochter der EVN AG, betreibt mehr als 260 Anlagen zur Stromerzeugung aus Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie – davon 170 Windkraftanlagen in 26 Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von 447 MW.

Steiermark: Windstrom für grünen Stahl

Die Steiermark ist um neun Windräder reicher und hat damit einen weiteren Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit gemacht. Der neue Windpark des Errichters und Betreibers Windheimat auf der Stanglalm wurde im September feierlich eröffnet. Die Windräder vom Typ Vestas V 126 drehen sich bereits seit Ende 2022. Gemeinsam mit dem Standort am Hochpürschtling, wo ebenfalls neun Anlagen stehen, bilden sie einen der größten alpinen Windparks in Europa.

Die neun Anlagen werden rund 89 GWh Windstrom jährlich produzieren, die Energie aus dem Windpark Stanglalm wird direkt an die voestalpine verkauft, die damit ihre steirischen Produktionsstandorte mit Energie aus der Region versorgen wird. Derzeit stehen in der Steiermark 114 Anlagen mit einer Leistung von 294 MW. Mit der Agenda Weiß-Grün hat die Landesregierung angekündigt, bis 2030 250 Windräder errichten zu wollen. 

(Foto: Klaus Morgenstern)


Betreiber:
Windheimat
Umfang: Der Windpark Stanglalm wird mit neun Anlagen »Vestas V126« mit 115 m Nabenhöhe und je 3,45 MW Leistung betrieben.
Hintergrund: Hauptabnehmer voestalpine plant mit dem Programm »greentec steel« bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen – unter anderem mit der Umstellung von der Hochofen- auf die Elektrolichtbogenofen-Technologie, die bereits 2027 zu einer Einsparung von 30 % der CO2-Emissionen führen soll.

Niederösterreich: Weitere Erweiterung in Wilfersdorf

In einem Kooperationsprojekt von Windkraft Simonsfeld und ImWind wird jetzt in Wilfersdorf, Niederösterreich, der bestehende Windpark um fünf Windenergieanlagen erweitert. Im September fand der Spatenstich mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Vertretern von Windkraft Simonsfeld, ImWind und der Marktge­meinde statt. Die fünf Anlagen des deutschen Herstellers Nordex werden jährlich rund 72,5 Millionen kWh produzieren.

Die Infrastrukturarbeiten haben bereits begonnen, Errichtung und Inbetriebnahme der Anlagen sind für 2024 geplant. »In Niederösterreich haben wir uns ganz konkrete Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren gesteckt. Wir wollen bis 2030 die Leistung aus Windkraft und Photovoltaik verdreifachen«, so Pernkopf. Die neuen Anlagen in Wilfersdorf bilden bereits die vierte Standorterweiterung für die Erzeugung aus Windkraft in dem Gemeindegebiet.

(V.l.): Spatenstich mit Josef Fürst (Gemeinde Poysdorf), Georg Waldner (ImWind), Gerhard Strasser (Gemeinde Wilfersdorf), LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Markus Winter und Alexander Hochauer (Windkraft Simonsfeld) und Josef Tatzber (Gemeinde Wilfersdorf). (Foto: Astrid Knie)


Betreiber:
Windkraft Simonsfeld, ImWind Erneuerbare Energie
Umfang: Fünf Windenergieanlagen der 5- und 7-MW-Klasse werden jährlich Strom für rund 20.000 Haushalte produzieren. Drei Anlagen wird die Windkraft Simonsfeld betreiben, zwei werden von ImWind betrieben.
Hintergrund: ImWind will in den kommenden drei Jahren alleine in Niederösterreich rund 200 Mio. Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien – vor allem Windkraft – investieren.

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