Der Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten ist 2022 zum Erliegen gekommen, wie E-Control und die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) kritisieren.
»Was mehr als 20 Jahre sehr gut funktioniert hat, ist im vergangenen Jahr völlig ins Wanken gekommen. Insbesondere die steigende Marktkonzentration bereitet Sorgen, da es die derzeitige Krisensituation noch befeuert«, erklärt die BWB-Generaldirektorin a.i. Natalie Harsdorf-Borsch. Unternehmen zogen sich aus dem Markt zurück oder beschränkten ihr Angebot, Verträge wurden gekündigt oder mit deutlich höheren Preisen neu angeboten. Die großen Preisunterschiede zwischen Alt- und Neukundenverträgen veranlassten E-Control und BWB zur Einrichtung einer Taskforce. Deren Untersuchung zufolge hat sich ein Anbieterwechsel 2022 nahezu nirgendwo rentiert.
»Fehlender Wettbewerb bringt in vielerlei Hinsicht Nachteile für Konsument*innen. Dazu zählt unter anderem, dass sinkende Preise am Großhandelsmarkt nicht in vollem Umfang und nur zeitverzögert weitergegeben werden«, forderte Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control, künftig mehr Transparenz und Rechtssicherheit für die Endkund*innen ein.