Ohne Vanadium kann der Ausbau der weltweiten Energiespeicher-Kapazitäten nicht gelingen. Allerdings liegt der Großteil der Vorkommen in China und Russland. Die chinesische Matrix Resources greift nun nach der Lagerstätte Steelpoortdrift, einer der größten und hochgradigsten der Welt. Das Unternehmen ist beim Eigentümer eingestiegen und plant den Abschluss einer Abnahmevereinbarung.
Weltweit zieht derzeit die Nachfrage nach Energiespeichern auf Basis von Vanadium Redox-Flow Batterien an. Vor allem in China, Australien und den USA wird diese Technologie massiv ausgebaut. Sie eignet sich als Langzeitspeicher bei Wind- und Solarparks, aber sie dienen auch der Stabilisierung der Strominfrastruktur. Laut Analysten werden sich die Umsätze in diesem Markt bis zum Ende der Dekade verachtfachen.
Allerdings herrscht jetzt schon Knappheit am Markt, wenn es um den nötigen Rohstoff Vanadium geht. So gehen etwa 90 Prozent der Vanadium-Produktion in die Stahlindustrie. Andere Anwendungen wie in der Luftfahrt (als Legierung) oder eben bei Vanadium Redox-Flow Batterien kommen nur auf wenige Prozent. Doch dieser Markt wächst gewaltig und schon jetzt glauben Analysten, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Dementsprechend sind Vanadium-Vorkommen gefragt. In Südafrika, dass mit rund 8 Prozent drittgrößter Vanadium-Produzent der Welt nach Russland (17%) und China (61%) ist, meldete Vanadium Resources den Einstieg von Matrix Resources. Das chinesische Unternehmen, eine eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Zhejiang Lygend Investment Limited, leistet ein strategisches Investment in Höhe von 5,91 Mio. Australische Dollar. Dafür erhält der neue Großaktionär 9,99 Prozent der Aktien von Vanadium Resources bzw. 53.763.800 Anteile. Matrix muss dafür 0,11 Australische Dollar je Aktie zahlen, was einem Aufschlag von rund 40 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Aktie in den vergangenen 30 Tagen entspricht.
Im Blick hat Matrix Resources dabei die Vanadium-Lagerstätte Steelpoortdrift. Sie gehört Vanadium Resources und gilt als eine der hochgradigsten Vanadium-Lagerstätten der Welt. Steelpoortdrift liegt dabei günstig im Bergbaudistrikt Bushveld nordöstlich von Johannesburg. Laut der vorliegenden Machbarkeitsstudie soll dort ein Minenbetrieb über mehrere Jahrzehnte erfolgen, der einen jährlichen, freien Cashflow von 152 Mio. US-Dollar abwirft. Der NPV des Projekts liegt bei 1,2 Mrd. US-Dollar.
Das Ziel von Vanadium Resources ist es, die Mine selbst zu bauen. Dafür müssen die Investitionskosten in Höhe von rund 211 Mio. US-Dollar aufgebracht werden. Mit dem Einstieg von Matrix Resources könnte dies nun gelingen. Denn neben dem Kauf von Anteilen hat sich Matrix zeitlich befristete Exklusivrechte für die Verhandlung über einen Abnahmevertrag gesichert. Demnach möchte sich das Unternehmen 40 Prozent der Vanadiumprodukte sichern, die in der ersten Phase von Steelpoortdrift produziert werden; und zwar für einen Zeitraum von zehn Jahren. Die exklusiven Verhandlungsrechte gelten für vier Monate.
Mit dem Mitteln aus dem Einstieg von Matrix kann Vanadium Resources nun die letzten Schritte hin zu einer Entscheidung über den Bau der Vanadium-Mine gehen und weiter an einer Finanzierung arbeiten. Sollte es einen Abnahmevertrag mit Matrix Resources geben, dürfte dies leichter fallen.
Bild: Vanadium Resources