Wie Städte ihre Nachhaltigkeitsvorhaben mit Hilfe von innovativen Plattformen und Technik in die Tat umsetzen können.
Ob intelligente Gebäude und Anlagen, KI und Machine-Learning, gestützte Programme zur Optimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs, kreislaufwirtschaftliche Lieferketten oder schlicht die Aufrüstung einer resilienteren IT-Infrastruktur:
Ohne Technologie wird es keine nachhaltige Zukunft geben, ist Oliver Gahr, Sustainability Leader IBM Technology EMEA, überzeugt. »Die Herausforderungen für Städte im Hinblick auf Klima und Mobilität sind jetzt schon vielfältig und werden die Verantwortlichen auch in Zukunft noch umfassend beschäftigen. Ob veraltete Infrastrukturen wie Stromnetze, die modernisiert werden müssen, damit sie auch in Extremsituationen den Stresstest bestehen, oder die effiziente Wasser- und Wärmeversorgung bei Spitzenlast bis hin zu Lösungen für die zunehmende Flächenversiegelung und die beschleunigte Urbanisierung – es fehlt selten an Ideen, sondern vielmehr an Budget, schnellen Entscheidungen und dem ganzheitlichen Blick«, weiß der Experte. Oftmals würden Missstände in Einzelinitiativen angegangen werden – aber nicht in Wirkung und Wechselwirkung mit anderen Systemen betrachtet. »Städte und Kommunen neigen zu Pilotprojekten und Mitmach-Initiativen, was ohne Zweifel toll ist, aber oftmals bleiben sie dann in dieser Phase stecken und werden nicht skaliert.«
Oliver Gahr, IBM: »Wer jetzt nicht reagiert, wird in einigen Jahren vielleicht verschwunden sein. Egal wie hübsch oder günstig oder funktional das Produkt ist – das Kriterium der Nachhaltigkeit wird den Markt bestimmen.« (Bild: IBM)
IBM hat gemeinsam mit der Stadt Kopenhagen eine Plattform entwickelt, die in der Form – die IBM Utility Flexibility Platform vereint KI, Blockchain, IoT, Datenmanagementsysteme und viele weitere Technologien – und der zukunftsfähigen Ausrichtung einzigartig ist. »Wenn das Netz aufgrund schwankender erneuerbarer Energien oder Nachfragespitzen ausgeglichen werden muss, analysiert die KI der Plattform, wann angeschlossene Verbrauchsanlagen wie HLKK-Anlagen, Wasserpumpen und Rechenzentren mit reduzierter Kapazität laufen können, ohne ihre Leistung zu beeinträchtigen«, erklärt Gahr.
Welche Hürden sieht der Nachhaltigkeitsexperte in der Planung und Umsetzung dieser Lösungen in den Städten (und auf dem Land)? »Das Problem ist die Geschwindigkeit. Wir haben alles, was wir brauchen, um uns nachhaltiger aufzustellen – wir müssen nur ins Machen kommen«, so Oliver Gahr. Er erwartet, dass Investitionen künftig nur noch in nachhaltige Projekte und Unternehmen fließen. Wer sich dann nicht wirklich wandelt, wird Mitarbeiter*innen und Kund*innen verlieren.
»Wir werden gezwungen, unsere Produkte, Services, Dienstleistungen auf allen Ebenen neu zu beleuchten und zu bewerten. Sind wir noch zukunftsfähig?«, fragt er. Ideen wie Kreislaufwirtschaft werden nur dann funktionieren, wenn im Design eines Produktes bereits seine Wiederverwendung eingeplant ist. Das könnte Produkte teurer machen, werde sich aber am Ende auszahlen.
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